Städte- und Gemeindetag will Kurabgabe in Mecklenburg-Vorpommern behalten 

| Tourismus Tourismus

Im Streit um die Zukunft der Kurtaxe im Nordosten hat sich der Städte- und Gemeindetag gegen die derzeit diskutierte Abschaffung ausgesprochen. Die Kur- und Erholungsorte machten die besondere Attraktivität Mecklenburg-Vorpommerns aus, sagte der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindetages, Andreas Wellmann, am Dienstag in Schwerin. Dafür sei eine besonders ausgebaute Infrastruktur nötig. «Um diesen touristischen Mehrbedarf zu finanzieren, ist die Kurabgabe auch heute noch zeitgemäß.»

Die Abschaffung der in Teilen umstrittenen Abgabe - sie wird auch von Bewohnern der Nachbarorte, von Gottesdienstbesuchern und sogar von Handwerkern von außerhalb erhoben - war von Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) vergangene Woche ins Gespräch gebracht worden (Tageskarte berichtete). Tourismusminister Harry Glawe (CDU) schwenkte am Montag ebenfalls auf diesen Kurs. «Es ist schwer vermittelbar, dass Anwohner bei Besuchen in Nachbarorten zur Kasse gebeten werden - auch wenn die gegenwärtige Rechtslage dies hergibt», erklärte er bei einem Tourismus-Treffen in Schwerin.

Meyer hatte die Kurabgabe in einem Zeitungsbeitrag als «Relikt aus dem letzten Jahrhundert» bezeichnet. Er votierte dafür, stattdessen von Firmen, die vom Tourismus profitieren, eine Abgabe zu erheben. «Diese Einnahmen sollen dann aber auch 1:1 dem Ausbau der Infrastruktur zugute kommen», sagte Meyer, der auch Präsident des Deutschen Tourismusverbandes ist. Dennoch sollten Urlauber weiterhin ihren Beitrag leisten, etwa mit dem Erwerb von Gästekarten. «Die Gegenleistung darf sich aber nicht im Strandbesuch erschöpfen, sondern muss dem Gast auch erkennbare Vorteile bringen: verbilligte Eintrittspreise oder die kostenlose Nutzung des Nahverkehrs.»

Meyer habe mit seinem Vorstoß viele touristisch ausgerichtete Gemeinden und Städte verunsichert, meinte Wellmann. Die Kurabgabe werde zur Sicherung und zum Ausbau der geforderten Standards benötigt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Rumänien entsteht mit DraculaLand für eine Milliarde Euro ein neuer Gigant der Unterhaltungsindustrie. Das private Großprojekt nahe Bukarest kombiniert einen 160 Hektar großen Themenpark mit 1.200 Hotelzimmern. Die Eröffnung ist für 2027 geplant.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass europäische Destinationen im Jahr 2026 weltweit am beliebtesten sind. Reisende suchen demnach vermehrt nach Zielen mit starkem kulturellen Charakter, guter Erreichbarkeit und digitaler Infrastruktur.

Nach einem bisher wechselhaften Jahresverlauf steigt die Nachfrage internationaler Gäste im Oktober deutlich. Auch für die kommenden Monate erwartet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine weitere Belebung des Incoming-Tourismus.

Die Expedia Group hat eine Vereinbarung zur Übernahme der Plattform Tiqets getroffen. Ziel ist es, Hotel- und Reise-Partnern über eine zentrale Schnittstelle Zugang zu einem Inventar an Attraktionen und lokalen Aktivitäten zu bieten und so das eigene B2B-Wachstum voranzutreiben.

Man tippt wenige Sätze und bekommt in Sekunden personalisierte Urlaubspläne: Künstliche Intelligenz hält auch beim Reisen immer mehr Einzug. Was heißt das für Portale und Reisebüros?

Das Verfahren zur Einreise von Staatsangehörigen aus dem Visa-Waiver-Programm (VWP) in die Vereinigten Staaten könnte sich grundlegend ändern. Die Pläne sehen unter anderem die verpflichtende Angabe der Social-Media-Historie der letzten fünf Jahre vor.

Die Tui Group vermeldet ein Rekordergebnis für das Geschäftsjahr 2025 und stellt eine neue Strategie zur Kapitalausschüttung vor, gestützt auf ein starkes Wachstum in den Segmenten der Urlaubserlebnisse und eine reduzierte Nettoverschuldung.

Das neue Urlaubsresort Caravanserei im Norden Berlins vereint einen Campingplatz mit 150 Stellplätzen und ein Hotel mit 30 Mini-Häusern. Das Konzept setzt auf Komfort, regionale Gastronomie und eine eigene Biogasanlage zur Energieversorgung.

Der Trend des sogenannten „Astrotravel“ gewinnt laut einer Umfrage an Popularität. Passend dazu hat das Reiseportal Urlaubsguru in Zusammenarbeit mit der Astrologin Denise Vanessa Riemer das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht.

Der neue Fahrplan 2026 der Deutschen Bahn bringt eine Ausweitung des ICE-Halbstundentakts, neue Sprinter-Verbindungen und den ersten barrierefreien Hochgeschwindigkeitszug. Bei der Zuverlässigkeit gibt es aber weiterhin große Herausforderungen.