Tourismusgipfel: „Bundesregierung muss ein Erfolgsmodell werden“

| Tourismus Tourismus

„Unser Tourismusgipfel findet in unruhigen Zeiten und in einer bewegten Welt statt. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Deutschland und der Welt sind groß. Gerade jetzt gilt: Die aktuelle Regierung muss ein Erfolgsmodell werden! Wir als Tourismuswirtschaft stehen als Partner zur Umsetzung bereit!“ Mit diesem Appell eröffnete BTW-Präsident Sören Hartmann heute den 26. Tourismusgipfel in Berlin. „Wir sind ein Wachstumsmarkt, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dieses Potential gilt es zu heben. Der Wunsch der Menschen zu reisen ist ungebrochen und wir wollen unseren Gästen diesen gern bestmöglich erfüllen.“

Mehr als 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich heute im Hotel Adlon unter dem Motto „Tourismus 2025 – Politischer Aufbruch, globale Krisen und neue Wege.“ 99 Tage nach der Bundestagswahl und rund einen Monat nach der Regierungsbildung geht es im Rahmen des Tourismusgipfels unter anderem um die Frage, was sich die Tourismuswirtschaft von der neuen Bundesregierung und vom neuen Parlament erwartet.

Mit Blick auf den Koalitionsvertrag zeigte sich Hartmann optimistisch. „Er bietet Potential, dass eine Wirtschaftswende gelingen kann. Die geplanten Maßnahmen wie umfassender Bürokratieabbau, die 7 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie, Gebührensenkungen im Luftverkehr und die Ermöglichung der Wochenarbeitszeit machen der Tourismuswirtschaft Mut, dass neues Wachstum folgt. Sie können dazu beitragen, den Betriebsalltag zu erleichtern, zuletzt so häufig notwendige Preissteigerungen einzudämmen und die Branche zukunftsfest zu machen. Wichtig ist jetzt, dass die Zusagen – trotz Finanzierungsvorbehalts – auch zügig umgesetzt werden.“ Ein positives Signal aus Sicht der Branche hierfür ist, dass der Koalitionsausschuss in der vergangenen Woche ein Sofortprogramm beschlossen hat und erste Maßnahmen noch vor den Sommerferien auf den Weg bringen will.

Auch die Branche wisse um die vielen großen politischen Herausforderungen wie Kriege, Handelskonflikte, Migration, Wohnungsmarkt, die Zukunft von Rente, Pflege und Gesundheitssystem. „Aber das Ziel des wirtschaftlichen Wachstums darf nicht zu kurz kommen. Es muss genau die zentrale Rolle spielen, die ihm im Koalitionsvertrag zukommt. Und für uns ganz wichtig: Es darf nicht nur um Industriepolitik gehen, auch die Dienstleistungswirtschaft muss in den Fokus genommen werden. Auch sie ist eine zentrale Säule des Wirtschaftsstandorts Deutschland.

Hartmann begrüßte, dass es jetzt wieder eine handlungsfähige Regierung gibt. Wichtig im politischen Alltag seien mehr Stabilität, weniger Streit  und mehr zielgerichtetes Handeln. „Verlässlichkeit und klare Kommunikation sind Key! Wir brauchen Politik, die wieder mehr verbindet, Kompromisse feiert und Populismus weniger Raum und Angriffsfläche bietet.“

Hartmann appellierte an die Politik, die Tourismuswirtschaft auch als Partner in der Bewältigung der anstehenden Herausforderungen zu sehen. „Lassen Sie uns das Land bewegen. Gemeinsam. In eine positive Richtung. Gerade jetzt, in dieser so volatilen Situation – wo sich vieles in die eine oder andere Richtung drehen kann, zum Guten oder zum Schlechten. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten, den Standort stärken, positive Werte in den Mittelpunkt stellen. Für die Tourismuswirtschaft kann ich Ihnen sagen: Wir als Branche stehen bereit, mitzugestalten – mit inhaltlicher Expertise, Unternehmergeist und wirtschaftlichem Mut aber auch gesellschaftlich als prädestinierte Völkerverständiger und Brückenbauer.“

Zu den Rednern des 26. Tourismusgipfels zählen heute unter anderem der Regierende Bürgermeister von Berlin Kai Wegner, die Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie und Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand Gitta Connemann, der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr Ulrich Lange, der neue Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus Dr. Christoph Ploß, die neue Vorsitzende des Tourismusausschusses im Deutschen Bundestag Anja Karliczek, Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann MdEP, Vorsitzende des Ausschusses für Sicherheit und Verteidigung im Europäischen Parlament sowie der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Armand Zorn.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.

Thüringens Tourismusbranche hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz erwirtschaftet. Tagesausflüge sorgen für fast die Hälfte. Wie viel geben Besucher im Schnitt aus – und wer profitiert am meisten?

Die Nachfrage nach Outdoor-Aktivitäten in deutschen Urlaubsregionen ist auch in den Herbst- und Wintermonaten groß. Eine aktuelle Analyse zeigt, welche Regionen dabei am beliebtesten sind und welche Aktivitäten im Fokus stehen.

Die klassischen Kennzahlen zur Messung des touristischen Erfolgs, wie Ankünfte und Übernachtungen, reichen nicht mehr aus, um die Entwicklung einer Destination ganzheitlich zu beurteilen. Zu diesem Schluss kamen Fachleute aus Tourismus und Wissenschaft beim dritten Jahresdialog des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT) in Kempten.

Der Einzelhändler Tchibo ist mit dem Angebot „Tchibo Travel“ in das Reisesegment zurückgekehrt. Über die Plattform tchibo-travel.de können Kundinnen und Kunden ab sofort Urlaubsangebote buchen, die Vorteile umfassen.

Der europäische Ski-Preisindex von Holidu liefert Wintersportfans einen Überblick über die Gesamtkosten in der Saison 2025/26. Die Analyse berücksichtigt Skigebiete in Europa mit mehr als 20 Pistenkilometern und kombiniert die Tagespreise für Skipässe mit den Unterkunftskosten.

Mallorca gilt seit Jahrzehnten als das beliebteste Reiseziel der Deutschen im Ausland. Doch das Bild bekommt plötzlich Risse. Die Sonnen-Insel verliert für viele im kühlen Norden an Glanz. Warum?

Der Touristikkonzern streicht Angebote wie Delfinschwimmen und Ausflüge zu Parks, in denen Meeressäuger Kunststücke vorführen, aus seinen Ausflugsprogrammen. Was dahintersteckt.