Tourismuswirtschaft kritisiert kurzfristigen Streik der Lokführer vor dem 2. Adventswochenende

| Tourismus Tourismus

Die deutsche Tourismuswirtschaft kritisiert die Lokführergewerkschaft GDL für den neuerlichen bundesweiten Warnstreik, der bis Freitagabend andauern soll. 
 
„Wieder werden im Fern- und Regionalverkehr zahllose Verbindungen ausfallen. Und das erneut zu Lasten der Reisenden, die sich ganz einfach auf eine schöne Wochenendreise zum 2. Advent oder Besuche bei Verwandten und Freunden gefreut haben“, so der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) Sven Liebert. „Das Streikrecht ist ein hohes Gut. Dennoch kritisieren wir, dass lange geplante Reisen und Auszeiten, die sich die Menschen zum Ende dieses herausfordernden Jahres verdient haben, nun der extremen Kurzfristigkeit des Streiks zum Opfer fallen. 
 
Durch den jüngsten Wintereinbruch hatte die touristische Mobilität bereits massive Unregelmäßigkeiten erfahren. Der jetzige Streik mit all den damit verbundenen Problemen schließt nun fast nahtlos daran an. Zudem brauchen zahlreiche touristische Unternehmen ein starkes Winter- und Adventsgeschäft. Diese leiden nun unter kurzfristigen Absagen von Gästen, wenn diese ihre Anreisen nicht antreten können.“ 

Der kurzfristig angekündigte Streik der Lokführergewerkschaft GDL werde deutlich spürbare Auswirkungen auf den Deutschlandtourismus haben, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, Norbert Kunz, zum im gesamten Bundesgebiet stillgelegten Bahnverkehr. "Die Zeit vor Weihnachten wird nach unserer Erfahrung häufig für Städtereisen oder Tagesausflüge, vielleicht zum Weihnachtsmarkt in einer größeren Metropole oder auch ins Umland genutzt. Wenn diese Fahrten jetzt durch den Streik ausfallen müssen, bedeutet das für die Reisenden nicht nur entgangene Lebensfreude und den Aufwand der Stornierungen", sagt Kunz.

"Für Hotels und Gastgeber sowie die Kommunen und ihre jeweilige Tourismuslandschaft sind die Einbußen noch gravierender: Ihnen entgeht erheblicher Umsatz. Im Durchschnitt aller Reisen generiert jeder Tourist bei einer Übernachtung rund 100 Euro Umsatz. Das sind immense wirtschaftliche Folgen." Vor diesem Hintergrund trifft der aktuelle Streik eine Branche, die sich noch nicht vollkommen von den Corona-Auswirkungen erholt und auf das Weihnachtsgeschäft gehofft hat. "Wenn man nun speziell auf die Gastronomie und die vermutlich ab Januar leider wieder auf 19 Prozent steigende Mehrwertsteuer schaut, ist der Zeitpunkt für diese Einbußen denkbar ungünstig."



 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Saarland ist mit seiner Saarschleife und dem Bliesgau als Wander- und Radregion bekannt, Gourmet-Freunde schätzen die Auswahl an Feinschmeckerlokalen. Doch auch für Tagungsgäste will das Land künftig attraktiver werden.

Die Regierung der Kanarischen Inseln hat eine neue Regelung für die Ferienvermietung eingeführt. Das Gesetz beinhaltet ein fünfjähriges Moratorium für die Genehmigung neuer touristischer Apartments und überträgt lokalen Gemeindeverwaltungen weitreichende Kontrollbefugnisse.

Die TUI Group hat ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 übertroffen. Vorläufige Zahlen zeigen einen signifikanten Anstieg des bereinigten EBIT, getragen von den Segmenten Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten.

Berlin hat im laufenden Jahr bisher weniger Besucherinnen und Besucher angezogen als in den Vorjahren. Knapp 9,2 Millionen Gäste besuchten in den ersten neun Monaten 2025 die Hauptstadt.

​​​​​​​Tripadvisor hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt gegeben und gleichzeitig eine tiefgreifende Umstrukturierung eingeleitet. Diese Neuausrichtung soll das Unternehmen als einen durch Erlebnisse geführten und KI-fähigen Konzern positionieren. Als Folge der strategischen Verschiebung wird ein Personalabbau vorgenommen.

Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt zur Harmonisierung der Emissionsberechnung im Transportwesen vollzogen. Nach langjährigem Prozess wurde eine politische Einigung erzielt. Diese schafft einen gemeinsamen Rahmen und legt eine einheitliche Methode zur Berechnung von Treibhausgasemissionen im Güter- und Personenverkehr fest.

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.