Tui mit Kapitalerhöhung in Höhe von 1,1 Milliarden Euro

| Tourismus Tourismus

Der in der Pandemie staatlich gestützte Reisekonzern Tui will seinen finanziellen Spielraum weiter erhöhen. Geplant sei die Ausgabe neuer Aktien für 1,1 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Der russische Investor Alexej Mordaschow, der im Moment 32 Prozent der Aktien hält, will sich demnach an dem Schritt beteiligen und seine Beteiligung konstant halten. Zugleich berichtete der in Hannover ansässige Konzern von einer verbesserten Buchungslage: Das Vertrauen der Urlauber in europäische Reiseziele kehre zurück.

«Mit der Kapitalerhöhung kommen wir unserem Ziel, die staatlichen Kredite zügig zurückzuführen, einen großen Schritt näher», sagte Konzernchef Fritz Joussen. Mit dem Geld will Tui den von der staatlichen KfW-Bank gewährten Kredit von 375 Millionen Euro tilgen. Zudem sollen Bankschulden verringert werden.

Eine stille Einlage und Wandelanleihe des Bundes von insgesamt rund 1,2 Milliarden Euro sind von dem Schritt nicht betroffen. Zudem bleibt die von der KfW eingeräumte Kreditlinie über etwas mehr als drei Milliarden Euro bestehen, um flexibel auf die weitere Entwicklung der Pandemie reagieren zu können. Tui hatte das Kapital schon im Januar um 500 Millionen Euro erhöht.

Für diesen Sommer seien 5,2 Millionen Reisen gebucht worden, teilte das Unternehmen weiter mit. «Insbesondere in den letzten Wochen wurde ein starker Aufwärtstrend festgestellt.» Die Nachfrage nach Zielen in Deutschland und den Niederlanden sei höher als im Sommer 2019 vor der Pandemie.

Für den kommenden Winter plant Tui nach eigenen Angaben 60 bis 80 Prozent des normalen Programms. Beliebte Winterreisezielen seien die Kanarischen Inseln, das spanische Festland, Ägypten und die Kapverden. Für Kurz- und Mittelstreckenziele im Winter seien die Reisebeschränkungen weitgehend aufgehoben. Die Impfquote in der EU und in Großbritannien sei hoch. «Daher ist in diesem Winter mit einem weiteren Anstieg der internationalen Reisen zu rechnen.» Bei den Langstreckenzielen werde von einer langsameren Erholung ausgegangen.

«Sehr ermutigend» nannte Tui auch die Zahl von bislang 1,6 Millionen Buchungen für den Sommer 2022. «Die Nachfrage ist da. Wo immer staatliche Reisebeschränkungen aufgehoben sind, sehen wir sofort die schnelle Rückkehr des Geschäfts, Nachholeffekte und höhere Umsätze der Kunden für ihre Reisen.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Winterstürme haben einige Nordseeinseln zum Teil stark getroffen: Mancherorts sind die Badestrände fast komplett weggespült. Was bedeuten die Schäden für die Urlaubssaison?

Auf Sylt könnte sich bald nur noch ein Bruchteil der gegenwärtigen Ferienwohnungen befinden. Der Grund: Etwa jede dritte Ferienwohnung werde laut Kreisbaurat illegal vermietet. Der stellvertretende Bürgermeister befürchtet bereits dramatische Auswirkungen für Sylter Hausbesitzer.

TUI Cruises lässt es mit dem neuen Event-Reiseformat MeerBeats krachen und bringt Die Fantastischen Vier als Headliner der Reise auf die Mein Schiff 7. Fünf Sterne deluxe, DJ Thomilla und die Flying Steps haben sich ebenfalls angekündigt.

Über 60 Prozent der Deutschen wollen diesen Frühling laut Umfrage verreisen. Was die Destination angeht, sind die Vorlieben sehr unterschiedlich. Asien und Südamerika liegen bei den Deutschen hoch im Kurs. Die tatsächlich gebuchten Reiseziele liegen dann jedoch meist näher.

Klassische Badeferien am Mittelmeer mit Flug und All-inclusive: Das ist ein Musterbeispiel für Pauschalurlaub. Doch die abgesicherte Reiseform verändert sich - beschleunigt durch neue Tools.

Im Januar 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 25,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren das 5,7 Prozent mehr als im Januar 2023. Das war der höchste Januar-Wert seit 2020, als es 26,9 Millionen Übernachtungen gab.

Die Staatliche Agentur für Tourismusentwicklung der Ukraine (SATD) hat auf dem ITB Kongress in Berlin eine neue Kampagne mit dem Titel "We Are Here: Brave Hearts of Ukraine" vorgestellt.

Trotz umfangreicher Streiks verzeichnete die ITB Berlin in diesem Jahr mit knapp 100.000 Teilnehmern einen leichten Zuwachs. international präsentierten sich über 5.500 Aussteller aus 170 Ländern, die 27 Messehallen des Berliner Messegeländes füllten.

Die gemeinnützige Klimaschutzorganisation myclimate hat auf der ITB Unternehmen und Organisationen aus der Branche mit den myclimate-Awards ausgezeichnet. Preisträger waren die Twerenbold Gruppe und die Hochschule Luzern aus der Schweiz sowie das GreenSign Institut aus Deutschland.

Wegen Restaurierungen war die Besucherzahl im Märchenschloss zuletzt niedrig. Auch künftig bleibt es bei kleineren Führungen. Unmut vor Ort gibt es nicht, obwohl Hunderttausende Touristen fehlen.