TUI will staatliche Corona-Hilfen vollständig zurückzahlen

| Tourismus Tourismus

Der Vorstand der TUI hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten in Höhe von 1,8 Milliarden Euro beschlossen. Für die vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung werden 328.910.448 neue Aktien in einem Bezugsverhältnis von 8:3 (8 neue Aktien für je 3 bestehende Aktien) und zu einem Bezugspreis von 5,55 Euro angeboten. Die Bezugsfrist für die neuen Aktien startet am 28. März und endet am 17. April 2023. Die TUI beabsichtigt mit den Nettoerlösen aus der Kapitalerhöhung die Zinskosten und die Verschuldung zu senken.

Sebastian Ebel, Vorstandsvorsitzender TUI Group: "Die vollständige Rückführung der staatlichen Corona-Hilfen war unser erklärtes Ziel. Mit der jetzt beschlossenen Kapitalerhöhung gehen wir den letzten Schritt bei den WSF-Hilfen und setzen unsere Zusage um. Wir werden aus dem Erlös die vom WSF erhaltenen Hilfen einschließlich Zinsen zurückzahlen. Die TUI verfügt damit wieder über eine gute Bilanzstruktur und wir setzen alles daran, die Ertragskraft des Konzerns weiter zu verbessern. Wir senken die Zinskosten und schaffen damit eine solide Basis für die Zukunft. Unser Ziel ist klar: wir wollen wieder profitabel wachsen, mit zusätzlichen Kunden und neuen Produkten mehr Marktanteile gewinnen. Die Buchungsentwicklung ist zudem weiterhin sehr ermutigend."

Die TUI wird mit dem Erlös die vom WSF zur Verfügung gestellte Stille Einlage I in Höhe von nominal 420 Millionen Euro und die ausstehende Optionsanleihe inklusive Optionsscheinen in Höhe von rund 59 Millionen Euro zuzüglich aufgelaufener Zinsen zum Marktwert vollständig zurückzahlen beziehungsweise zurückkaufen. Damit fließen dem WSF insgesamt rund 750 Millionen Euro zu. Darüber hinaus hatte die TUI über den Winter Teile der KfW-Kreditlinie gezogen. Mit dem Nettoerlös wird die aktuelle Inanspruchnahme der KfW-Kreditlinie in Höhe von rund 440 Millionen Euro[1] vollständig zurückgezahlt und somit ersetzt. Außerdem wird mit dem Nettoerlös die derzeitige Inanspruchnahme in Höhe von rund 1,438 Milliarden Euro[2] der 1,454 Milliarden Euro Kreditlinie der Banken auf ca. 870 Millionen Euro reduziert. Der Konzern beabsichtigt zudem, den Rahmen der KfW-Kreditlinie in Höhe von aktuell 2,1 Milliarden Euro deutlich zu reduzieren.

Die für die Kapitalerhöhung notwendigen Ermächtigungen wurden bereits in der Hauptversammlung 2022 beschlossen. Die für die Kapitalerhöhung als Voraussetzung notwendige Aktienzusammenlegung im Verhältnis 10:1 wurde nach der Hauptversammlung 2023 erfolgreich umgesetzt. Alexey A. Mordashov - oder mit ihm verbundene Personen oder Gesellschaften - hält indirekt über Unifirm Limited und Severgroup LLC 30,91 Prozent am Konzern. Diese Aktien sind weiterhin gesperrt als Folge weitreichender Sanktionen und nach deutschem Wertpapierhandelsrecht. Er selbst oder mit ihm verbunden Personen oder Gesellschaften können daher nicht an der Bezugsrechtskapitalerhöhung teilnehmen und es werden ihnen keine Bezugsrechte gewährt.

Die TUI erwartet, dass sich im Zuge einer erfolgreichen Umsetzung der Kapitalerhöhung und der angekündigten Rückzahlung der Staatshilfen, die Nettoverschuldung von 3,4 Milliarden Euro im Gesamtjahr 2022 auf 2,4 Milliarden Euro deutlich verbessern würde. Es wird davon ausgegangen, dass der Bruttoverschuldungsgrad des Konzerns damit für das Gesamtjahr 2023 bereits wieder das Vorkrisenniveau erreichen und auf rund 3,0x sinken würde. Außerdem wird das bisherige Hybridkapital des Bundes vollständig mit echtem Eigenkapital ersetzt.

Die Kapitalerhöhung wird von Barclays Bank Ireland PLC, BofA Securities Europe S.A., Citigroup Global Markets Europe AG, COMMERZBANK Aktiengesellschaft, Deutsche Bank Aktiengesellschaft und UniCredit Bank AG als Joint Global Coordinators gezeichnet. HSBC Trinkaus & Burkhardt GmbH und Société Générale fungieren als Co-Joint Global Coordinators. Crédit Agricole Corporate and Investment Bank, ING Bank N.V. und Natixis fungieren als Joint-Bookrunners. Barclays Bank PLC und Merrill Lynch International fungieren als gemeinsame Sponsoren der Gesellschaft.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Tourismus ist für Spanien überlebenswichtig. Trotzdem wächst vielerorts im Lande der Verdruss gegenüber den stetig zunehmenden Besuchermassen. Betroffen ist nun auch eine einstige «Friedensoase».

Wer in diesem Jahr hierzulande ein Ferienhaus mietet, darf einer Umfrage zufolge mit weitgehend stabilen Preisen rechnen. Weniger als die Hälfte der Ferienhausvermieter erhöht einer Umfrage zufolge in diesem Jahr die Preise. 90 Prozent der Vermieter rechnen mit gleich vielen oder mehr Buchungen als im Vorjahr.

Bereits zum 20. Mal verleiht der Deutsche Tourismusverband den Preis an Projekte, die neue Ideen im Tourismus umsetzen und als Innovationsmotor gesehen werden. Der Fokus liegt auch in diesem Jahr auf Nachhaltigkeit.

Für viele beginnt mit der warmen Jahreszeit auch die Freizeitparksaison – doch wohin nur am besten? Um die Entscheidung zu erleichtern, hat das Online-Reiseportal kurz-mal-weg.de 92 Freizeitparks in Deutschland nach ihrer Social-Media-Beliebtheit bewertet.

In der Filmreihe «Planet der Affen» übernehmen Affen die Herrschaft über die Erde. Science Fiction. Oder? In der Stadt Lop Buri in Thailand scheint die Zukunftsvision schon Wirklichkeit zu sein.

Das Deutsche Weininstitut lädt gemeinsam mit den Gebietsweinwerbungen vom 27. bis 28. April zum bundesweiten "WeinWanderWochenende" ein. Insgesamt stehen in diesem Jahr rund 120 Wanderungen mit unterschiedlichen Aktionen zur Auswahl.

Wegen der gestiegenen Reiselust der Menschen hat der Handels- und Touristikkonzern Rewe seinen Gewinn deutlich gesteigert. Besonders stark zulegen konnte der Tourismus-Bereich, zu dem Marken wie Dertour, ITS, Clevertours und Jahn-Reisen zählen.

Die Tui-Aktie kehrt von London nach Frankfurt als Hauptbörse zurück. Den Handelsstart läutet der Vorstand am Montag im Stil eines Börsengangs ein. Für Juni ist ein weiterer Schritt geplant.

Der Bürgermeister von Palma hat eine drastische Maßnahme angekündigt, um „unzivilisiertes Verhalten“ in der Öffentlichkeit einzudämmen. Die neue Verordnung sieht Bußgelder von bis zu 3.000 Euro für schwerwiegende Verstöße vor.

In wenigen Wochen müssen Tagesbesucher in Venedig erstmals Eintritt bezahlen. Die Stadt verteidigt die Regelung - die Einnahmen sollen nach Worten des Bürgermeisters dabei nicht im Vordergrund stehen.