Lange Umwege nach Fernost, fehlende Passagiere und steigende Ölpreise: Die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine gehen auch an der Lufthansa nicht spurlos vorbei. Dabei hat sich das Unternehmen nach einem erneuten Milliardenverlust im vergangenen Jahr gerade für einen fulminanten Neustart nach der Pandemie bereit gemacht. Angesichts der unsicheren Lage will der MDax-Konzern nicht einmal die Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht stellen.
An einem normalen Donnerstag im März hätte die Fluggesellschaft 4000 Menschen von und nach Russland und die Ukraine gebracht, sagte Konzernchef Carsten Spohr bei der Bilanzvorlage. Doch es herrscht Krieg. Kein Flugzeug verbinde Menschen, Kulturen und Volkswirtschaften: «Wir sind mit unseren Gedanken bei den Frauen, bei den Männern und den Kindern in der Ukraine», versichert der Lufthansa-Chef, bevor er auf die geschäftlichen Aussichten seines Unternehmens zu sprechen kommt. Die sahen für den Kranich nach zwei verlustreichen Pandemiejahren eigentlich positiv aus. Auf der Mittelstrecke erwartet er im Sommer bereits 95 Prozent des Vorkrisenangebots.