Venedig-Eintritt bringt 5,4 Millionen Euro ein

| Tourismus Tourismus

Teilweise doppelt so teuer, aber auch fast doppelt so hohe Einnahmen: Dieses Jahr haben Tagestouristen in Venedigs Altstadt erneut ein Eintrittsticket kaufen müssen. Nun ist die zweite Testphase des umstrittenen Systems beendet. Die Stadt zählte über 720.000 zahlende Besucher, die rund 5,4 Millionen Euro einbrachten – fast doppelt so viel wie bei der Premiere im Jahr 2024. Zudem wurden 2.500 Bußgelder verhängt, etwa wegen fehlender Tickets.

Die Regelung galt diesmal an 54 Tagen, verteilt auf Wochenenden und Feiertage im April, Mai, Juni und Juli – jeweils zwischen 8.30 und 16.00 Uhr. Wer früh buchte, zahlte fünf Euro. Kurzentschlossene mussten das Doppelte an der Kasse lassen. Ausnahmen galten weiterhin etwa für Einheimische, Kinder sowie Übernachtungsgäste, die ohnehin die Kurtaxe zahlen.

Stadt: «Ziel des Systems ist nicht die Geldbeschaffung»

Die Eintrittsregelung soll helfen, den Massentourismus in der Lagunenstadt an der Adria besser zu steuern. Finanzstadtrat Michele Zuin erklärte, das System habe auch im zweiten Jahr gut funktioniert und für mehr Planungssicherheit bei den Besuchern gesorgt. Geldbeschaffung sei jedoch nicht das Ziel. 

Der finanzielle Effekt ist aber nicht kleinzureden. Zum Vergleich: 2024 wurde das weltweit einzigartige Modell an 29 Tagen getestet. Man zahlte maximal fünf Euro. Am Ende der Testphase wurden 485.000 Menschen registriert, die Einnahmen beliefen sich auf rund 2,4 Millionen Euro.

Das Geld, abzüglich der Betriebskosten, soll direkt der Stadt und den Bewohnern zugutekommen - etwa über stabile Müllgebühren. Eine umfassende Auswertung der gesammelten Daten steht noch aus.

Eintrittsgeld auch 2026?

Ob das Eintrittssystem auch 2026 wieder greift, ist unklar. Befürworter sehen die Maßnahme als symbolisches Zeichen: Venedig sei fragil und müsse geschützt werden. Unverändert bleibt aber die Kritik: Es gebe zu viele Ausnahmen und keine verbindliche Besucherobergrenze.

Zudem stellt sich die Frage, ob eine Eintrittsgebühr reicht, um den Massentourismus einzudämmen. Zumal ein Kaffee rund um den Markusplatz fast genauso viel kostet wie das Tagesticket. In der Altstadt Venedigs leben heute weniger als 50.000 Menschen, jedes Jahr aber kommen Millionen Touristen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.

Wohin 2026? Der «Lonely Planet» schlägt wieder angesagte Reiseziele vor. Deutschland geht dabei leer aus. Die Reiseexperten schauen lieber auf andere Länder und Städte in Europa - oder gleich andere Kontinente.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.

Der Deutsche Tourismuspreis biegt auf die Zielgerade ein: Mit der Bekanntgabe der fünf Finalisten beginnt nun auch die Online-Abstimmung für den ADAC-Publikumspreis. Das Voting läuft bis zum 5. November.

Die türkischen Behörden haben auf der Halbinsel Bodrum das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel „The Plaza Bodrum“ beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, die sich unter anderem auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Wucher und Geldwäsche konzentriert.

Bad Hindelang im Allgäu und Schiltach im Kinzigtal wurden von der Welttourismusorganisation UN Tourism, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet.

Priceline hat seinen aktuellen Bericht zu den Reisetrends 2026 unter dem Titel "Where to Next?" veröffentlicht. Die Analyse, die auf einer Kombination aus firmeneigenen Daten und einer umfassenden Reisenden-Umfrage basiert, beleuchtet signifikante Verschiebungen im Reiseverhalten, bei denen vor allem Spontanität und die Suche nach neuen wie auch nostalgischen Erfahrungen im Zentrum stehen.

Die Luftfahrtbranche beklagt sich seit langem über stark gestiegene Standortkosten. Dadurch fielen immer mehr Verbindungen weg. An Vorschlägen für Entlastungen - auch aus der Koalition - mangelt es nicht.