Weiter hohe Mallorca-Nachfrage - am Ballermann «schon ziemlich voll»

| Tourismus Tourismus

Schon vor dem Beginn der Osterferien ist auf der spanischen Mittelmeerinsel Mallorca die Zahl der Touristen gestiegen. «Am Wochenende ist es am Ballermann schon ziemlich voll», berichtete Beatrice Ciccardini, die Wirtin der Bar «Zur Krone». Auch deutsche Touristen habe sie wieder an der Bar gehabt. Nun seien auch Parkplätze wieder rar. «Sonst war die Suche nach einem freien Platz an der Playa de Palma kein Problem, mittlerweile steht aber alles mit den Mietwagen der Urlauber voll», sagte Ciccardini.

Der größte Reiseanbieter Tui meldet kurz vor dem Start der vorgezogenen Ostersaison auf Mallorca anhaltend starke Buchungen. «Es gibt weiterhin eine deutliche Nachfrage für die neuaufgelegten Reisen», hieß es am Donnerstag aus dem Unternehmen in Hannover. «Der positive Trend vom Wochenende setzt sich fort.» Tui hatte erklärt, man habe bisher etwa doppelt so viele Mallorca-Buchungen in den Systemen wie vor den Osterferien im Jahr 2019, also dem Vergleichszeitraum vor der Corona-Krise.

Auch der Duisburger Reiseveranstalter Schauinsland berichtete von einem kräftigen Anstieg der Buchungen. Das Unternehmen hat deshalb zusätzliche Flugkapazitäten eingekauft. «Wir sehen aktuell eine Verdopplung der tagesaktuellen Buchungseingänge für die Osterferien», sagte Schauinsland-Manager Andreas Rüttgers. Von einem «Run auf Mallorca» könne man aber nicht sprechen, da diese Formulierung ein falsches Bild vermitteln würde. Die Buchungszahlen seien «trotz der Verdopplung noch immer um ein Vielfaches niedriger als in einer normalen Saison, so dass die Insel immer noch sehr, sehr leer sein wird».

Die Bundesregierung hatte am Freitag entschieden, Mallorca und andere Regionen in Spanien wegen niedriger Infektionszahlen von der Liste der Corona-Risikogebiete zu streichen und damit auch die Reisewarnung des Auswärtigen Amts aufzuheben. Damit ist seit Sonntag Urlaub auf der Lieblingsinsel der Deutschen wieder ohne Quarantäne und Testpflicht bei der Rückkehr möglich. Allerdings hatte die Bundesregierung auch zum generellen Verzicht auf touristische Reisen aufgerufen.

Genaue Zahlen, wie viele Urlauber aus Deutschland und anderswo derzeit auf Mallorca und den anderen Baleareninseln sind, hat das örtliche Tourismusministerium nicht. Der Hotelierverband FEHM nennt eine Auslastung der 49 geöffneten Hotels von 10 bis 15 Prozent. Insgesamt gibt es auf Mallorca rund 1000 Hotels mit etwa 200 000 Betten.

Der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Guido Zöllick, sagte mit Blick auf die Aufhebung der Reisewarnung für Mallorca, es sei nicht erklärbar, dass die Bundesregierung einerseits Urlaub im internationalen Maßstab möglich mache, ein Besuch in heimischen Biergärten aber weiterhin nicht erlaubt sei. Der Vorsitzende des Hotelverbands Deutschland, Otto Lindner, betonte mit Blick auf Mallorca, eine «Neiddebatte» sei nicht hilfreich. Es gebe erhebliche Auflagen für Hotels. Sein Unternehmen betreibt dort selbst Hotels.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Erst Corona, dann der Ukrainekrieg. Jetzt fehlt in Bulgariens Badeorten das Personal. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig.

Erst am Samstag waren Tausende auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu protestieren und Maßnahmen zu fordern. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma prescht nun vor.

Die allermeisten Destinationen im Freistaat verbuchen einen erfolgreichen Winter. Allerdings sollten künftig die Freizeitangebote aufgrund des geringeren Schnees angepasst werden.

Glenn Fogel, der CEO von Booking Holdings und dessen Flaggschiff Booking.com, war mit einem Gesamtpaket von 46,7 Millionen Dollar der bestbezahlte CEO der Reisebranche unter den Chefs der S&P 500-Unternehmen im Jahr 2023.

Das österreichische Tarifvergleichsportal Durchblicker hat knapp 40.000 Reiseversicherungs-Vergleiche analysiert und herausgefunden, dass pro Kopf im Schnitt 1.800 Euro für eine einzelne Reise ausgegeben wird – rund 300 Euro weniger als im Vorjahr.

Ein Surfpark nahe dem Münchner Flughafen verspricht ab Sommer künstliche Wellen im Zehn-Sekunden-Takt. Nicht nur Hobby-Surfer sollen im größten Surfpark Europas auf ihre Kosten kommen.

"Wenn Urlaub, dann richtig!", so könnte man die Stimmung der Deutschen zur Sommersaison 2024 zusammenfassen. Denn trotz hohen Urlaubskosten und dem allgemeinen Trend zum Sparen scheinen deutsche Urlauber bereit zu sein, mehr für ihren Urlaub auszugeben.

Viele Urlaubsregionen in Europa kämpfen mit den Auswirkungen von Massentourismus. Besonders unausgewogen ist das Verhältnis zwischen Einheimischen und Touristen im EU-Vergleich in der Südlichen Ägäis in Griechenland.

An Bord einiger Lufthansa-Jets soll es noch in diesem Sommer auch in der Economy-Klasse wieder kostenlose Getränke geben. Rund drei Jahre nach Abschaffung soll nun testweise und auf einzelnen Kurz- und Mittelstrecken wieder gratis ausgeschenkt werden.

Tausende haben auf Mallorca gegen Massentourismus protestiert. Unter dem Motto «Sagen wir basta!» versammelten sich die Menschen am Samstagabend im Zentrum der Inselhauptstadt Palma. Die Kundgebung stand unter dem Eindruck des Restaurant-Einsturzes am Ballermann.