Wie deutsche und internationale Urlauber zu nachhaltigem Reisen stehen

| Tourismus Tourismus

Ein nachhaltiger Lebensstil ist aus der derzeitigen Gesellschaft kaum mehr wegzudenken. Auch im Bereich Reisen findet sich eine Vielzahl an Befürwortern. Fast drei Viertel (71%) der Reisenden geben laut Booking.com-Umfrage an, dass man jetzt handeln und nachhaltige Entscheidungen beim Reisen treffen müsse, um den Planeten für nachfolgende Generationen zu schützen.

Die Antworten waren zwar über alle Altersgruppen hinweg relativ einstimmig, allerdings ist besonders die Gruppe der 46- bis 55-Jährigen der Meinung, dass hier Handlungsbedarf besteht (74%). Diesen Standpunkt vertreten auch 71% der Generation Y. Doch auch wenn im Durchschnitt die Hälfte der befragten Reisenden in Deutschland und weltweit gut darüber informiert ist, wie man nachhaltig reist, gibt es dennoch einige Gründe, wie zum Beispiel einen straffen Zeitplan oder etwaige Zusatzkosten, die einige Reisende in ihrer guten Absicht einschränken könnten.

Öko-Urlaub – im Idealfall mit Umweltzertifizierung

Bei vielen Reisenden werden nachhaltige Aufenthalte immer beliebter, da hier das Ziel, umweltbewusstere Entscheidungen während des Urlaubs zu treffen, im Vordergrund steht. Fast zwei Drittel (62%) der deutschen Reisenden wollen dieses Jahr mindestens einmal in einer umweltfreundlichen Unterkunft übernachten. Das ist bereits das vierte aufeinanderfolgende Jahr, in dem Booking.com diesen Trend weltweit beobachtet, woraus sich ein Anstieg von 62% im Jahr 2016 auf 65% im Jahr 2017 und auf 68% im Jahr 2018 ergibt. Außerdem sagen 57% der Reisenden, dass sie eher eine Unterkunft buchen, von der sie wissen, dass sie umweltfreundlich ist, unabhängig davon, ob bewusst nach einer nachhaltigen Unterkunft gesucht wurde oder nicht.

Wenn es jedoch darum geht, eine nachhaltige Unterkunft als solche zu erkennen, geben 89% der deutschen Reisenden an, gar nicht zu wissen, dass es Umweltzeichen für Urlaubsunterkünfte gibt. 42% der Reisenden glauben, dass ein internationaler Standard für umweltfreundliche Unterkünfte dabei helfen würde, nachhaltiger zu reisen. Und fast die Hälfte (47%) würde lieber in einer Unterkunft mit einem Umweltzeichen übernachten.

Bewusst ist nicht gleich einfach

Wie in allen Lebenslagen ist auch beim Reisen der bewusste Weg nicht immer gleich der einfachste. Um seinen Urlaub umweltbewusst genießen zu können, sind einige wichtige Faktoren zu beachten, wie zum Beispiel mögliche Zusatzkosten für eine auf den Umweltschutz ausgerichtete Unterkunft. Aus Sicht der Reisenden spielen Reiseunternehmen hier eine entscheidende Rolle: Einerseits sind 68% der Meinung, dass Reiseunternehmen Kunden mehr nachhaltige Möglichkeiten beim Reisen bieten sollten. Andererseits findet es fast die Hälfte (44%) schwieriger, im Urlaub nachhaltig zu handeln als im Alltag. Immerhin über ein Viertel (28%) gibt zu, im Urlaub nicht an Nachhaltigkeit denken zu wollen.

Die Umfrage zeigt ebenfalls, dass die Teilnehmer eher nachhaltig reisen würden, wenn es ökonomische Anreize wie Steuererleichterungen gäbe, falls sie sich für umweltfreundliche Optionen entscheiden (34%). Knapp dahinter folgen Online-Buchungswebseiten, die eine nachhaltige oder umweltfreundliche Filteroption bereitstellen (31%).

Prozentzahl (%) der zustimmenden Teilnehmer (Deutschland/weltweit)

  • Ich weiß nicht, wie ich nachhaltiger reisen kann. (28%/37%)
  • Ich weiß zwar, dass es Möglichkeiten gibt, nachhaltiger zu reisen, aber andere Optionen sprechen mich einfach mehr an. (29%/34%)
  • Ich kann mir die Zusatzkosten, die nachhaltiges Reisen mit sich bringen, nicht leisten. (30%/36%)
  • Mein Zeitplan beschränkt mich darin, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. (23%/34%)
  • Nachhaltige Reiseziele sprechen mich weniger an als andere Reiseziele. (29%/34%)
  • Ich weiß, was ich tun kann, um nachhaltiger zu reisen. (45%/50%)

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Saarland ist mit seiner Saarschleife und dem Bliesgau als Wander- und Radregion bekannt, Gourmet-Freunde schätzen die Auswahl an Feinschmeckerlokalen. Doch auch für Tagungsgäste will das Land künftig attraktiver werden.

Die Regierung der Kanarischen Inseln hat eine neue Regelung für die Ferienvermietung eingeführt. Das Gesetz beinhaltet ein fünfjähriges Moratorium für die Genehmigung neuer touristischer Apartments und überträgt lokalen Gemeindeverwaltungen weitreichende Kontrollbefugnisse.

Die TUI Group hat ihre Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 übertroffen. Vorläufige Zahlen zeigen einen signifikanten Anstieg des bereinigten EBIT, getragen von den Segmenten Hotels & Resorts sowie Kreuzfahrten.

Berlin hat im laufenden Jahr bisher weniger Besucherinnen und Besucher angezogen als in den Vorjahren. Knapp 9,2 Millionen Gäste besuchten in den ersten neun Monaten 2025 die Hauptstadt.

​​​​​​​Tripadvisor hat seine Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025 bekannt gegeben und gleichzeitig eine tiefgreifende Umstrukturierung eingeleitet. Diese Neuausrichtung soll das Unternehmen als einen durch Erlebnisse geführten und KI-fähigen Konzern positionieren. Als Folge der strategischen Verschiebung wird ein Personalabbau vorgenommen.

Die Europäische Union hat einen entscheidenden Schritt zur Harmonisierung der Emissionsberechnung im Transportwesen vollzogen. Nach langjährigem Prozess wurde eine politische Einigung erzielt. Diese schafft einen gemeinsamen Rahmen und legt eine einheitliche Methode zur Berechnung von Treibhausgasemissionen im Güter- und Personenverkehr fest.

Mehrere Millionen Menschen reisen jedes Jahr in ein kleines südbadisches Dorf, um den Europa-Park zu besuchen. Eine Schweizer Familie knackt eine besondere Marke - und bekommt Geschenke.

Sommer, Sonne, volle Strände – so stellen sich viele den Urlaub in Schleswig-Holstein vor. Doch auch im Winter zieht Deutschlands nördlichstes Bundesland zahlreiche Besucher an. Besonders der Dezember gilt als kleine Hochsaison.

Walfleisch und unversteuerte Zigaretten finden Beamte in Kiel und Hamburg immer wieder im Reisegepäck: Besonders während der Kreuzfahrt-Saison sind die Beamten von Zoll und Bundespolizei gefordert.

Die niedersächsische Tourismusbranche steht durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass fast 80 Prozent der Betriebe bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen vor allem an den Kosten scheitern.