Wie die Deutschen reisen und was sie bezahlen

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Zum ersten Mal seit drei Jahren sind die Preise für Übernachtungen von Reisenden weltweit im Jahr 2017 wieder gestiegen, und zwar um rund zwei Prozent - laut dem neuesten Hotel Price Index von Hotels.com. Allerdings: Trotz des globalen Anstiegs bezahlten deutsche Reisende in etwa einem Drittel (37 Prozent) ihrer 100 bevorzugten Reiseziele weniger pro Nacht. Dazu gehörten Destinationen wie Sri Lanka, Großbritannien und Marokko.

Der HPI wurde 2004 mit einem Indexwert von 100 eingeführt. Das Indexformat ermöglicht es Hotels.com, ohne Verzerrungen der Wechselkursschwankungen die tatsächlichen Preise pro Nacht zu verdeutlichen, die von Reisenden jedes Jahr gezahlt werden.

Insgesamt blieb der Durchschnittspreis für ein Zimmer in den 100 beliebtesten Reiseländern der Deutschen 2017 weitgehend konstant. Orte, an denen die Deutschen in 2017 mehr bezahlten als 2016, waren beliebte Urlaubsziele in Europa: Italien (von 109 Euro auf 113 Euro), Portugal (von 91 Euro auf 103 Euro) und Belgien (von 95 Euro auf 100 Euro). In den USA hingegen ist der Preis pro Nacht konstant geblieben (von 135 Euro auf 134 Euro), ebenso aber auch in Thailand oder Frankreich.

"Der leichte Anstieg der durchschnittlichen Preise für Unterkünfte weltweit in Kombination mit zahlreichen Märkten mit Besucher-Rekordwachstum signalisiert eine starke Tourismuswirtschaft", verdeutlicht Johan Svanstrom, Präsident der Hotels.com-Marke. "Zugleich ist es ein Anzeichen für den wachsenden Wunsch der Menschen, die Welt selbst zu erleben. Reisende sind mehr als je zuvor inspiriert, kulturelle Ereignisse nicht mehr nur zu beobachten, sondern ein Teil davon sein zu wollen."

Bei der Betrachtung der bevorzugten Reiseziele von Deutschen fällt auf, dass sich kaum etwas geändert hat - Deutsche sind "Gewohnheitstiere". Die ersten acht Destinationen blieben von der Platzierung her gleich wie im Jahr zuvor. Nur die Schweiz und Polen - auf den Plätzen 9 und 10 - haben ihre Positionen gewechselt.

Im Jahr 2017 wählten deutsche Reisende auch bei Städtereisen weiter ihre bevorzugten Hotspots: Wie im letzten Jahr führt London die Liste an, dicht gefolgt von Bangkok.

Insgesamt sind die Top-Ten-Städte mit der Vorjahresplatzierung vergleichbar geblieben: Wien, Paris und Amsterdam lagen alle um zwei Plätze höher als im Vorjahr, während Mallorca von Rang 2 auf 5 zurückfiel.

Betrachtet man die 100 populärsten Länder, in die die Deutschen im Jahr 2017 reisten, war es nicht überraschend, dass sie die höchsten Übernachtungspreise für Unterkünfte auf den Malediven ausgegeben haben. Der durchschnittliche Zimmerpreis lag bei 373 Euro pro Nacht, dicht gefolgt von den Bahamas (231 Euro) und Französisch-Polynesien (229 Euro). Die günstigsten Unterkünfte waren in Asien zu finden: Deutsche bezahlten durchschnittlich nur 39 Euro für ein Hotelzimmer in Nepal.

Internationale Reisende, die 2017 nach Deutschland kamen, besuchten vor allem die Städte Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und Köln.
Mehr Informationen und weitere Reports zu anderen Währungen sind unter hpi.hotels.com zu finden.
 

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