Mecklenburg-Vorpommern hat in den vergangenen Jahren das Angebot für Urlauber in den Wintermonaten deutlich ausgebaut. Das zunehmende Interesse spiegelt sich auch in den Statistiken wider. So wurden zwischen November 2019 bis Februar 2020 rund 4,9 Millionen Übernachtungen registriert, ein Drittel mehr als im Winter 2009/2010, wie die Sprecherin des Landestourismusverbands, Katrin Hackbarth, berichtet. Gleichzeitig sei der Anteil der Übernachtungen in den Wintermonaten von 12,4 auf 15,7 Prozent an allen Übernachtungen gestiegen. Vor allem für die kommenden Winterferien liegt ein reichhaltiges Angebot vor.
So haben 26 der 87 im Landesverband der Campingwirtschaft organisierten Plätze im Winter geöffnet. Sprecher Gerd Scharmberg sieht eine etwa gleichbleibende Zahl von Enthusiasten, darunter auch Dauercamper, die im Winter auf den Plätzen sind. Allerdings seien die Herausforderungen der letzten Winter klimabedingt nicht mit denen der vergangenen Jahrzehnte zu vergleichen, fügte er hinzu. Auch die immer bessere Ausstattung von Wohnmobilen führe dazu, dass die Stellplätze im Winter belebter sind als früher. Viele Campingplätze böten Massagen in hauseigenen Wellness-Oasen über Animationsprogramme oder Indoor-Spielplätze bis hin zu beheizten Mietunterkünften an.
Die meist grauen Winterwochen sind nach Expertenmeinung auch eine gute Gelegenheit für eine Auszeit für Körper und Seele - beispielsweise mit einer Fastenreise. Der Tourismusverband listet mehr als 30 Hotels auf, die neben Fastenkuren auch ausgedehnte Wanderungen, Massagen und andere Anwendungen sowie sanfte Bewegungsformen wie Yoga anbieten. Den Gästen stünden auch erfahrene Fastenleiter zur Seite.
Während sich Ostseebäder auch im Winter und der trüben Jahreszeit nur wenig Sorgen um die Zahl der Gäste machen müssen, muss das Binnenland da schon etwas mehr strampeln. «Unsere Angebote sind immer mit Natur verbunden», betont der Geschäftsführer des Tourismusverbands Mecklenburgische Seenplatte, Bert Balke. Die Unterkünfte seien darauf ausgerichtet, dass ihre Gäste neben den Wellness-Angeboten auch viel draußen auf den Wanderwegen in den Wäldern und an den Seen unterwegs sind. Eine der jüngsten Investitionen sei der barrierefreie Baumkronenpfad bei den Ivenacker Eichen.
Daneben gebe es viele kulinarische Angebote in Gutshäusern mit regionaler und saisonaler Küche sowie kulturelle Attraktionen wie Konzerte und Theater. Familien schätzten zudem die Angebote mit Tieren wie das Müritzeum in Waren oder den Bärenwald in Klink, sagte Balke.
Viele dieser sogenannten saisonverlängernden Maßnahmen werden vom Wirtschaftsministerium unterstützt. Wie viele der seit 1990 insgesamt mehr als 1700 geförderten touristischen Vorhaben speziell die Winterzeit betreffen, lässt sich nicht beziffern. Insgesamt wurden nach Angaben von Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) rund 1,1 Milliarden Euro als Förderung ausgereicht und Investitionen von 1,6 Milliarden Euro dadurch ausgelöst.
(dpa)