Im Prozess um einen Anschlag auf das türkische Restaurant «Mangal» in Chemnitz hat die Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft für den früheren Wirt gefordert.
In ihrem Plädoyer sprach sie sich für eine Verurteilung unter anderem wegen gemeinschaftlich versuchten Mordes in 15 Fällen aus, wie eine Sprecherin des Landgerichts Chemnitz mitteilte. Außerdem sollen 300.000 Euro eingezogen werden. Die Verteidigung plädierte dagegen auf Freispruch. Ihr Urteil wollen die Richter an diesem Dienstag sprechen.
Im Oktober 2018 hatte der Brandanschlag auf das Restaurant weit über die Stadt hinaus für Aufsehen gesorgt. Zu dem Zeitpunkt waren 15 Menschen in den Wohnungen über dem Lokal - sie blieben unverletzt.
Der aus der Türkei stammende Wirt hatte beharrlich behauptet, die Täter seien im Kreis von Rechtsradikalen zu suchen. Laut Anklage hatte er dagegen selbst das Ganze in Auftrag gegeben, um eine hohe Versicherungssumme zu kassieren.
In diese Zeit fielen auch Angriffe auf ein jüdisches und zwei persische Restaurants in der drittgrößten Stadt Sachsens. So wurde auch beim Feuer im «Mangal» von den Ermittlern zunächst ein rassistischer Hintergrund nicht ausgeschlossen. (dpa)