Die Pension „M-Quartier“ im österreichischen Aggsbach-Markt wirbt damit, ein „Anti-Homo-Haus“ zu sein. Für den Besitzer sind homosexuelle Gäste unerwünscht. Das sorgt für einen Aufschrei, doch die Antidiskriminierungsstelle ist machtlos.
Auf der Internetseite der Pension heißt es, dass man mit Homosexualität, Pädophilie und Gender-Ideologie nichts zu tun haben wolle. „Diese Philosophien und Praktiken zerstören die seelische Gesundheit aller Betroffenen.“ Anschließend erklärt der Eigentümer umfangreich, welche Gründe er für seine kontroversen Hausregeln hat: „Die LGBT Lobby hat über die Jahre gut gearbeitet. […] Durch unwahre Darstellungen, Mobbing, ja sogar mit Gewalt wurde ein Umdenken in der Gesellschaft erreicht. Was früher als krank und abscheulich galt, ist heute salonfähig.“
Dass er Menschen mit seiner homophoben Haltung diskriminiert, sieht der Österreicher nicht ein. „Das hat mit Diskriminierung nichts zu tun, ich sage nur: Bitte bleibt bei uns fern. Höflicher kann man es nicht ausdrücken. Wir lehnen den homosexuellen Lebensstil ab“, verteidigt er sich gegenüber der Zeitung Heute.
LGBTQ-Initiativen und Politiker zeigen sich schockiert über solche Aussagen, doch die Antidiskriminierungsstelle Niederösterreich bleibt machtlos. „Das liegt daran, dass Diskriminierungen aufgrund der sexuellen Orientierung in Österreich beim Zugang zu Gütern und Dienstleistungen, wie eben Beherbergung, noch immer legal sind“, teilte die SPÖ der Zeitung Heute mit.
Bürgermeister Josef Kremser (VP) soll laut der Zeitung bisher nichts von dem selbsternannten „Anti-Homo-Haus“ gewusst haben und ließ die Unterkunft umgehend von der offiziellen Gemeinde-Homepage streichen. Der Betreiber bleibt unterdessen stur. „Das 'Anti-Homo-Haus' wird bleiben. Das wird man mir nicht ausreden können“, sagte er auch auf APA-Anfrage.