Gil Ofarim: Video war «der größte Fehler meines Lebens»

| War noch was…? War noch was…?

Der Musiker Gil Ofarim (42) bedauert sein Skandalvideo. Das Video sei «der größte Fehler meines Lebens» gewesen, sagte er dem «Stern» in seinem ersten Interview nach seinem Prozess wegen Verleumdung. «Ich habe völlig unterschätzt, was das Video auslösen würde.» Er habe acht Monate in einer psychiatrischen Tagesklinik verbracht - und zu viel getrunken. «Ich habe nicht mehr geschlafen», sagte Ofarim. «Ich hatte Panikattacken. Also habe ich getrunken, jeden Tag.» Dem Sender RTL sagte er: «Mich hat es sehr krank gemacht.»

Ofarim hatte im Oktober 2021 in einem Video Antisemitismus-Vorwürfe gegen das Leipziger Westin Hotel erhoben. Der Musiker hatte erzählt, dass ein Hotelmitarbeiter ihn aufgefordert habe, seine Kette mit Davidstern abzunehmen, damit er einchecken könne. Das Video verbreitete sich stark in den sozialen Netzwerken (Tageskarte berichtete).

Ofarim: «Damit war ich öffentlich erledigt»

Ofarim erstattete später Anzeige, aber auch der Hotelmanager wehrte sich und zeigte seinerseits den Musiker wegen Verleumdung an. Ein Gutachten zu den Videoaufnahmen legte nahe, dass die Kette gar nicht sichtbar war, als Ofarim im Hotel einchecken wollte. «Damit war ich öffentlich erledigt», sagte Ofarim dem «Stern».

Vor dem Landgericht Leipzig gestand Ofarim, der Sohn des 2018 gestorbenen 60er-Jahre-Stars Abi Ofarim, schließlich in knappen Sätzen und entschuldigte sich. Das Verfahren wurde eingestellt. Der Musiker musste als Auflage einen Geldbetrag von 10.000 Euro zahlen (Tageskarte bereichtete). 

«Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen»

«Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen», sagte er dem «Stern». Seine Anwälte hätten aber auf ihn eingeredet, die Sätze zu sagen, damit das Verfahren gegen ihn eingestellt wird. «Ich habe die Schuld auf mich genommen, um dem ein Ende zu setzen», sagte er im RTL-Interview.

«Es war Teil der Verfahrensabsprache, dass Gil Verantwortung übernimmt und es ist häufig von taktischen Erwägungen geleitet, sich für eine Einstellung des Verfahrens zu entscheiden», sagte sein Anwalt Alexander Stevens der Deutschen Presse-Agentur. 

Heute lebt Ofarim nach Angaben des «Stern», der ihn daheim besucht hat, mit seiner Verlobten in einer Wohnung in einer schwäbischen Kleinstadt. Seine Wohnung in München habe er aufgegeben, weil er sich die Miete nicht mehr leisten konnte, nachdem Auftritte und Engagements nach dem Skandal geplatzt waren.

Konzert in Bochum geplant

«Ich will einfach wieder auftreten dürfen, damit ich mir eine Wohnung in München bei meinen Kindern leisten kann», sagte er dem «Stern». Er hat inzwischen eine neue Single mit dem Titel «Korrektur der Zeit»herausgebracht und plant für den 17. April sein erstes Konzert in Bochum. Laut «Stern» läuft der Vorverkauf schleppend. Sein aktueller Manager habe zu dem Interview geraten, heißt es in dem Artikel auch. Aber Ofarim habe Zweifel gehabt: «Ich habe Angst, dass ich alles noch schlimmer mache, als es schon ist.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Prozess um die Entführung zweier Block-Kinder hat das Landgericht Hamburg Aufzeichnungen eines Alarmknopfes abgespielt. Diesen trug der Sohn von Christina Block bei der Entführung in der Silvesternacht 2023/2024 und hatte ihn aktiviert.

Im A-ROSA Travemünde und im aja Travemünde wird auch in diesem Jahr wieder ein Wunschbaum aufgestellt. An diesen sind Wunschzettel von erkrankten Kindern und deren Familien angebracht, die von Gästen, Partnern und Anwohnern erfüllt werden können.

Thüringens ehemaliger FDP-Chef und Kurzzeit-Ministerpräsident Thomas Kemmerich ist politisch umstritten. In einem Restaurant wurde er nun als unerwünschter Gast behandelt – was Kemmerich dazu sagt.

Im Mai 2024 sterben beim Einsturz eines Restaurants am Ballermann zwei deutsche Urlauberinnen und zwei weitere Menschen. Die Empörung ist riesig. Eineinhalb Jahre später dauern die Ermittlungen an.

Die Block-Kinder wurden in der Silvesternacht 2023/24 entführt. Weil die Mutter den Auftrag gegeben haben soll, steht sie als Angeklagte vor Gericht. Die Richterin hat sie nun streng ermahnt.

War es ein Wohltäter oder ein Versehen? Ein Mann findet nach einem Kneipenbesuch im hessischen Gelnhausen mehrere Hundert Euro in seinem Hemd, die ihm nicht gehören. Nun darf gerätselt werden.

Warnungen ignoriert: Auf Teneriffa wurden mehrere Menschen von hohen Wellen erfasst. Unter den Verletzten sind auch drei Deutsche. Die Behörden mahnen zur Vorsicht an den Küsten.

Am Sonntagabend ist in einem Restaurant auf der Reeperbahn in Hamburg-St. Pauli ein Feuer ausgebrochen. Die Feuerwehr Hamburg rückte mit drei Löschzügen an und war mit einem Großeinsatz von rund 140 Kräften vor Ort. Bei dem Brand wurden zwei Personen leicht verletzt.

In Leinfelden-Echterdingen löste ein Kaminbrand am Freitagabend einen umfangreichen Rettungseinsatz aus. Um etwa 21.30 Uhr wurden Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei in die Filderbahnstraße gerufen, nachdem die Brandmeldeanlage eines dort ansässigen Hotels Alarm geschlagen hatte.

Am 11. November kommt vielerorts als Erinnerung an den heiligen Martin traditionell die Martinsgans auf den Tisch. Trotz Vogelgrippe-Welle ist das traditionelle Festessen auch in diesem Jahr gesichert.