Jamie Oliver wird 50

| War noch was…? War noch was…?

Jamie Oliver steht in seiner Büroküche, mit einem Karohemd und einer Haltung, die sagt: «Egal, was passiert - wird schon werden.» Der britische Fernsehkoch wird am Dienstag (27. Mai) 50 Jahre alt. Sein halbes Leben steht er schon in der Öffentlichkeit, dabei scheint es fast wie Ironie, dass er mit Kochbüchern so erfolgreich geworden ist.

Schreiben liegt ihm nämlich eigentlich nicht. Oliver kämpft schon in der Schulzeit mit Dyslexie, also einer Lese- und Schreibschwäche. «Wenn man sich meine Zeugnisse anschaute, stand da: Durchgefallen. Durchgefallen. Dummkopf», sagt er in einer neuen Serie.

Eine Folge von «Chef's Table: Legends» erzählt seine Geschichte: vom Jungen, der sich für dumm hält; lieber im Pub der Eltern arbeitet; Aschenbecher und Gläser abräumt; bis er irgendwann selbst in der Küche steht. Einmal habe er alleine ein «Roast Dinner» zubereitet, einen britischen Sonntagsbraten. Er erinnere sich, wie sein Vater ihm anerkennend auf die Schulter geklopft habe; und wie sehr ihm das Gefühl gefallen habe.

 

«Ich habe alles mit dem Diktiergerät gemacht»

Bald wird er vom Fernsehen entdeckt, wenn auch eher zufällig, und bekommt mit «The Naked Chef» seine erste Sendung. Die Art, mit der er ans Kochen geht, ist damals doch ungewöhnlich. Drauflos hacken, rein mit den Fingern, Zitrone, Olivenöl, Knoblauch, passt schon.

Furchtlos wirkt das damals wie heute. Seine Rezepte notiert er behelfsmäßig auf der Rückseite von Bestellzetteln und Bierdeckeln. «Weil ich nicht schreiben konnte, nicht tippen konnte, nicht buchstabieren konnte», sagt Oliver in der Netflix-Serie. Für sein erstes Kochbuch allerdings muss er einen Weg finden. «Ich habe alles mit dem Diktiergerät gemacht.»

Mittlerweile hat Oliver Millionen Bücher verkauft, Pfannen vermarktet, sich ein Restaurant-Imperium aufgebaut und es wieder verloren (einer der schweren Rückschläge in seinem Berufsleben).

Wie Jamie Oliver im Interview wirkt

Trifft man ihn, sieht er mit seinen Koteletten und gestylten Haaren aus wie auf Bildern. Vielleicht wirkt er ernster als erwartet. Beim Interview im November wirbt er für sein Buch «Simply Jamie» und dafür, dass jedes Kind mindestens zehn Rezepte lernen sollte, auch in Deutschland.

Einerseits steht Jamie Oliver nämlich gut gelaunt vor der Kamera, andererseits engagiert er sich seit Langem für politische Kampagnen. Im Interview schimpft er über die Lebensmittelindustrie und hoch verarbeitete Nahrungsmittel. Er hat sich dafür engagiert, das Schulessen in Großbritannien zu verbessern. Und sich für eine Zuckersteuer eingesetzt.

Manchmal macht er mit provokanten Aktionen auf Themen aufmerksam. Als er vor laufender Kamera mal ein Huhn tötet, um über Schlachtbedingungen zu sprechen, halten sich Zuschauer vor Entsetzen die Hände vor den Mund. Und als er und seine Frau Jools das fünfte Kind bekommen und ihre älteren Töchter bei der Entbindung dabei sein lassen, sorgt das für Debatten.

Welche Botschaften er hat

Eine Sache, die ihm wichtig ist: Dass jeder kochen und sich ohne viel Aufwand vernünftig ernähren kann. Dass er daraus mitunter ein Geschäft macht, etwa mit eigenen Produkten im Supermarkt, stößt manchmal auf Kritik. Mit seinen Sendungen, Kochbüchern und einfachen Rezepten versucht er aber, Leuten die Angst zu nehmen. Jamie Oliver gibt sozusagen den Küchenpapa.

Inzwischen engagiert er sich auch für ein anderes Thema. Er will Menschen mit Legasthenie unterstützen. Und macht Schülern mit schlechten Noten Mut. «Es ist in Ordnung, in etwas schlecht zu sein», sagte er im Sommer in einem Video bei Instagram. Entscheidend sei, wie man mit Schwächen umgehe, welche Lösungen man finde und wie man fördere, worin man gut sei. Man könne trotzdem seinen Platz in der Welt finden, sein Talent und seine Menschen.

(dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Abend mit verheerendem Ende: In einem Lokal befindet sich statt Champagner hochgiftiges MDMA in einer Flasche. Ein Mann stirbt nach dem Trinken. Nun kommt ein 46-Jähriger vor Gericht.

Zuerst vermuteten die Behörden eine Lebensmittelvergiftung bei der Hamburger Familie. Ein Gutachten stellt nun klar: Eine Vergiftung durch Insektizide im Hotel ist die Ursache.

Die Hotelgruppe Steigenberger hat anlässlich ihres 95-jährigen Bestehens ein eigenes Bier mit dem Namen „Steigenberger 1930“ auf den Markt gebracht. Die begrenzte Sonderedition wird vom Unternehmen selbst als „das erste Bier, das eincheckt“ beworben. Das Bier wird von Erdinger in die Flaschen gebracht.

Frank Rosin und Alex Kumptner präsentieren ein neues TV-Format mit dem Titel „Rosin & Kumptner: Mission Mittendrin!“. Die Reihe begleitet die beiden Gastronomen beim Eintauchen in für sie ungewohnte Milieus und Berufswelten.

Nach einem Sanitätereinsatz in einem Hotel bei Chicago erhebt Schauspielerin Tara Reid, bekannt aus „American Pie“, schwere Vorwürfe. Sie gibt an, in ihren Drink K.o.-Tropfen gemischt bekommen zu haben.

In einem Hotelzimmer im Olchinger Gemeindeteil Neu-Esting ist am gestrigen Nachmittag eine 38-jährige Frau gewaltsam zu Tode gekommen. Ein 56-jähriger Mann wurde widerstandslos festgenommen und befindet sich inzwischen in Untersuchungshaft.

Das berühmte Amsterdam Hilton Hotel im Süden der niederländischen Hauptstadt steht vor einer umfassenden Renovierung. Das Hotel schließt für längere Zeit seine Türen. Die Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten sollen gut ein Jahr andauern.

Ein Streit in einem Lokal in Alfeld eskaliert. Plötzlich soll ein Mitarbeiter zum Küchenbeil gegriffen haben. Wie es dem Opfer nun geht und welche Konsequenzen die Tat haben könnte.

Nach dem Vorfall in einem Kasseler Schnellrestaurant wird eine Flüssigkeit aus einer vermeintlichen Wasserflasche untersucht. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Körperverletzung.

TUI hat eine Analyse der beliebtesten Weihnachtsmärkte in Deutschland für das Jahr 2025 veröffentlicht. Im Rahmen des Rankings wurden über 150 Weihnachtsmärkte miteinander verglichen, wobei insgesamt mehr als 2.000 Märkte in Deutschland erfasst wurden.