Weil ein Deutscher Wirt auf Mallorca Getränkepreise an die Wand gemalt hatte, aber keine Preisliste vorweisen konnte, soll er nun 60.000 Euro Strafe zahlen. Für die Mallorquinischen Behörden ein schweres Vergehen, das mit einer Strafe von bis zu 600.000 Euro geahndet werden kann.
Wie die Mallorca Zeitung berichtet, hatte Volker Reitzig die Kneipe „Beim Kumpel“ erst vor sechs Monaten an der Playa de Palma eröffnet. Als Anfang Juni ein Kontrolleur das Lokal inspizierte, konnte dieser allerdings keine Preisliste finden. Stattdessen hatte der Wirt verschiedene alkoholische Getränke wie Bier oder ein Liter Sangria an die Wand malen lassen und mit Preisen versehen. Laut dem Wirt handelte es sich dabei um Kunst, doch der Kontrolleur ließ den Wirt die Preise und die Alkoholwerbung überdecken.
Trotzdem hatte die Kontrolle ein teures Nachspiel, denn das Verbraucherministerium auf Mallorca schickte offenbar ein Bußgeld von genau 60.001 Euro. Die Begründung: Verstoß gegen das Anti-Sauftourismus-Gesetz, da der Wirt Alkohol in großen Maßen angeboten habe und keine Preisliste vorhanden gewesen sei. Zwar könne er einen Nachweis nachreichen, aus dem ersichtlich ist, dass er keine Getränke in Litergläsern ausgeschenkt habe, am Strafmaß ändert das aber offenbar nichts.
Auf Nachfrage der Mallorca Zeitung verwies eine Sprecherin des Gesundheits- und Verbraucherschutzministeriums auf den Datenschutz: „Wir können keine Auskunft zu einzelnen Fällen geben.“