Mit «Kick-Start» zum Gastro-Job

| War noch was…? War noch was…?

Wie klappt man am besten eine große Tischdecke auseinander und was kommt zuerst auf den Tisch, Geschirr, Besteck oder Gläser? Jeder Handgriff muss im Berufsalltag sitzen, sagt der Kursleiter. Er zeigt, wie sich das gestärkte weiße Leinen rasch platzieren lässt und wo die Einzelteile des Gedecks hingehören.

Die Frauen und die Männer, die die Vorführung verfolgen, nehmen an einem Kurs des Dehoga in Frankfurt teil. Sie eint, dass sie aus dem Ausland stammen und nach einer Stelle in der Branche suchen. «Kick-Start» heißt das Projekt, das sie dabei unterstützen soll (Tageskarte berichtete). 

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommen unter anderem aus Polen, Russland, Thailand, Nigeria, Gambia und dem Senegal. Sie haben zuvor in anderen Berufen gearbeitet, teils auch schon in der Gastronomie. 

Wie eine gebürtige Polin, die seit 15 Jahren in Deutschland lebt. «Ich bin richtig begeistert», sagt sie zu dem Kurs. Sie habe schon in einem Restaurant gearbeitet und nun noch einmal viel dazu gelernt. Sie sucht einen Job, der ihr das Arbeiten trotz Kindererziehung ermöglicht.

Suche nach besserer Arbeit

Auch eine Frau aus Russland, die seit 2006 in Deutschland lebt, hat bereits Branchenerfahrung. «Ich habe 15 Jahre Frühstück in einem Hotel gemacht und will jetzt eine bessere Arbeit finden», sagt sie. Eine junge Frau aus Gambia sagt, sie habe in der Zimmerreinigung in einem Hotel gearbeitet. Auch sie wünscht sich einen anderen Job. 

Die Kurse dauern je nach Inhalt zwei oder drei Monate und schließen ein Praktikum ein, das bei der Vernetzung mit künftigen Arbeitgebern helfen soll, wie Kerstin Junghans vom Dehoga sagt. Im November begannen die ersten Kurse in Frankfurt, derzeit läuft der zweite Durchgang. Das Projekt befinde sich im Aufbau.

«Der Fachkräftemangel macht den Betrieben das Leben schwer, es fehlen Mitarbeiter auf allen Ebenen», sagt Junghans. «Kick-Start» sei praxisnah und soll eine wirkliche Integration in den Arbeitsmarkt fördern. Dehoga arbeitet mit der Agentur für Arbeit in Frankfurt zusammen, die die Kursteilnahme über Bildungsgutscheine finanziert. Zielgruppe sind Asylbewerberinnen und -bewerbern, Langzeitarbeitslose 
und Ungelernte.

Umgang mit Gästen und Hygienevorschriften

Angeboten werden unter anderem die beiden Themen Service und Küche, durchgeführt werden sie vom Bildungsträger Genussakadamie Professional. Es geht ums Tischdecken, Servieren und den Umgang mit Gästen beziehungsweise Zubereiten von Speisen, Grundlagen der Hygiene und Dokumentationspflichten. 

Von der Agentur für Arbeit und vom Jobcenter wurden bisher rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefördert, wie eine Sprecherin mitteilt. Es sei zu früh, um Angaben zu Ergebnissen zu machen. Es gehe nicht immer um große Zahlen, sagt eine Sprecherin: «Jeder Teilnehmende, der seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt so verbessert, ist ein Erfolg.» 

Ein drittes, auf die Hotellerie ausgerichtetes Angebot, Housekeeping, soll in diesem Jahr etabliert werden. Mit dabei ist in jedem Fall ein berufsbezogener Sprachunterricht. 

Einarbeitung für Helferjob

Es gehe um Einarbeitung, die in einem Betrieb sehr viel Kapazität binden würde, sagt Junghans. «Das übernehmen nun wir mit den Kursen.» Mit dem Abschluss seien die Teilnehmer bereit, einen Helferjob zu übernehmen. Geworben wird für das Projekt unter anderem auf Infotagen. «Das Interesse, arbeiten zu wollen, ist groß, aber die Hürden sind zu hoch», sagt Junghans. 

Ziel sei ein flächendeckendes Angebot. Süd- und Nordhessen stehen auf der Agenda. Zudem hätten sich andere Dehoga-Landesverbände gemeldet. Gerade werde auch ein Netzwerk an interessierten Unternehmen aufgebaut. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach Vorwürfen von Tiermisshandlung hat der Europa-Park eine Hundeshow gestrichen. Was der Park, die Tierrechtsorganisation Peta und das Landratsamt dazu sagen.

Mehrere junge Menschen feiern in einem Hotel nahe München - mit Alkohol und Drogen. Für einige Gäste endet der Exzess im Krankenhaus. Ein Jugendlicher überlebt die Party nicht.

Ungewöhnlicher Stopp in Trier: Eine Busfahrerin hat per Telefon ihre Bestellung in einem Imbiss aufgegeben – und legt zur Überraschung der Fahrgäste eine Pause ein. Die Stadtwerke bitten um Entschuldigung.

McDonald's Deutschland tritt als Förderpartner der Initiative Ehrentag bei und widmet seine gesamte Jahreskommunikation 2026 dem Thema bürgerschaftliches Engagement. Gemeinsam mit der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt soll die Sichtbarkeit von lokalem Ehrenamt gestärkt werden.

Maskierte Täter werfen einen Gegenstand in ein Lokal in Kreuzberg, dann kommt es zur Explosion. Die Tat könnte im Zusammenhang mit zahlreichen Schießereien in der organisierte Kriminalität stehen.

«Doris White» und «George Smith»: Im Luxushotel der Familie Block sollen die Entführer unter Alias-Namen gewohnt haben. Die Richterin will vom mutmaßlichen Entführer wissen: Wurden die Zimmer bezahlt?

Für den bereits seit Anfang 2001 geschlossenen Hamburger Fernsehturm gibt es erstmals einen konkreten Terminplan: Der im Volksmund Tele-Michel genannte Turm soll ab der zweiten Jahreshälfte 2031 wieder für Besucher öffnen.

Auch in diesem Jahr stellte das aja Resort Garmisch-Partenkirchen wieder einen festlich geschmückten Wunschbaum im Foyer auf – mit Weihnachtswünschen von rheumakranken Kindern, die im Deutschen Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie behandelt wurden.

Der Chef einer Sicherheitsfirma, der die Entführung der Block-Kinder organisiert haben soll, sagt im Gericht aus. Die Richterin will wissen: Wer zahlte für die Unterbringung im Luxushotel der Familie?

Nach einem Brand im Augsburger Hotelturm am 3. Dezember 2025, bei dem ein Bewohner und ein Feuerwehrmann verletzt wurden, ist ein 32-jähriger Tatverdächtiger wegen versuchten Mordes und versuchter schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft genommen worden. Ursprünglich wurde von einem technischen Defekt ausgegangen.