Die Terrassen sind geputzt, die DJs gebucht und die Magnum Champagnerflaschen kalt gestellt: Zu Pfingsten in rund zwei Wochen werden im Nobelort Kampen auf Sylt wieder viele Feiernde aus ganz Deutschland erwartet. An fünf Tagen soll auch im Club Pony in der legendären Whiskymeile gefeiert werden.
Der Party-Hit «L’amour toujours» von Gigi D'Agostino wird dann - anders als vor einem Jahr - nicht aus den Boxen auf der Terrasse der Bar mit Club dröhnen. Zur Melodie dieses Liedes sollen mehrere Gäste am Pfingstsamstag 2024 die rassistischen Parolen «Deutschland den Deutschen – Ausländer raus!» gegrölt haben. Ein Video des Geschehens ging viral und rückte nicht nur Kampen und seine Gäste bundesweit in den Fokus. Am 24. Mai hatte die Polizei den Vorfall damals publik gemacht (Tageskarte berichtete).
Menschen aus ganz Deutschland äußerten sich anschließend öffentlich dazu. Auch der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das in einem Video festgehaltene rassistische Gegröle junger Menschen vor dem Lokal auf Sylt scharf verurteilt.
Pfingsten 2025: Pony-Betreiber planen Kampagne
Die Pony-Betreiber hatten sich kurz nach dem Bekanntwerden der Vorfälle davon distanziert und öffentlich Position bezogen. In diesem Jahr soll es auf den Pfingstpartys sogenannte Safe-Places geben, sagte Pony-Geschäftsführer Tom Kinder der Deutschen Presse-Agentur. «Es gibt zwei Spots mit Mitarbeitern, an denen sich Feiernde melden können, wenn sie sich unwohl fühlen oder etwas beobachten.»
Lagepläne sowie Schilder sollen die Gäste schon am Eingang darauf hinweisen. Und besondere Schriftzüge auf den Einlass-Armbändern zeigen laut Kinder, dass sich der Club klar gegen Rassismus ausspricht.
Bange sei ihm angesichts der nun anstehenden großen Partys nicht: «Seit dem einzigen Fall hatten wir den ganzen Sommer über auf, mit tausenden Menschen, ohne das irgendetwas passiert ist. Wir haben kein Nazi-Publikum und wollen auch keins.» Er glaubt nicht, dass Gäste wegen der Debatte rund um das Skandalvideo fernbleiben, sagte der Betreiber. Die Zahl der bisher verkauften Tickets sei so wie im vergangenen Jahr.














