Prozess um Entführung: "Angeklagte Block von Hass und Rache erfüllt"

| War noch was…? War noch was…?

Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat der Anwalt des Vaters der Angeklagten Christina Block hasserfüllte Rede vorgeworfen. Sie habe fälschlicherweise behauptet, ihr Ex-Mann habe ihr die Kinder in dem jahrelangen Sorgerechtsstreit 2021 aus Rache entzogen, sagte der Anwalt des Nebenklägers, Philip von der Meden, vor dem Landgericht Hamburg. Doch ihre Erklärung habe gezeigt: «Es ist die Angeklagte Block, die von Hass und Rache erfüllt ist.» Es stimme auch nicht, dass der Vater die Kinder manipuliert habe.

Blocks Verteidiger Ingo Bott wies diese Vorwürfe zurück. Seine Mandantin habe keinen Hass gezeigt, sondern im Gegenteil habe sie in ihrer Aussage versöhnliche Töne angeschlagen und die Hand gereicht, betonte er. Am 15. Verhandlungstag hatten die Anwälte Gelegenheit, Erklärungen zu den Aussagen des Vaters und der Mutter abzugeben.

Die 52-jährige Block hatte an den beiden vergangenen Verhandlungstagen erneut versichert, dass sie die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut des in Dänemark lebenden Vaters weder in Auftrag gegeben noch gewollt habe. Ihr Ex-Mann (51) berichtete dagegen, wie der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter in der Silvesternacht 2023/24 entführt und er dabei zu Boden gebracht und geschlagen worden sei.

Zeuge zu Entführung der Block-Kinder: «Wir waren schockiert»

Männer mit Kapuzen, dunkle Autos, ausgeschaltete Scheinwerfer: Im Prozess um die Entführung der Block-Kinder hat ein Zeuge aus Dänemark die Entführung beschrieben. «Hier ist irgendwas falsch», schilderte der 34-Jährige vor dem Landgericht Hamburg seine Gedanken in der Silvesternacht 2023/24.

Der Zeuge, ein Monteur aus Odense, sagte, er habe Silvester in der süddänischen Kleinstadt Grasten bei seiner damaligen Freundin gefeiert. Dort wohnte auch der Vater der zwei entführten Kinder, Blocks Ex-Mann Stephan Hensel (51). Kurz vor Mitternacht beobachtete der Zeuge seiner Aussage zufolge, dass mehrere Autos in der Stadt vorfuhren und am Kai parkten.

Er habe Bilder vom Feuerwerk gemacht, sagte der Mann nach Angaben einer Dolmetscherin. Dann habe er beobachtet, dass ein Kind in eines der Autos gebracht worden sei. Der Zeuge sei zunächst von einem Unfall ausgegangen. Dann seien weitere Personen mit einem anderen Kind, das sich gewehrt habe, hinzugekommen. In diesem Moment habe er das Gefühl bekommen, dass die Situation falsch sei. Das Kind habe versucht, sich loszureißen. Kurz darauf seien die Autos mit den Kindern weggefahren.

Wie viele Entführer an der Aktion beteiligt waren, konnte der Zeuge vor Gericht nicht genau sagen. Auch Autokennzeichen konnte er aus mehr als 50 Metern Entfernung nicht erkennen. Seine Beobachtungen meldete der Mann der dänischen Polizei. Vor dem Landgericht sagte er über die Tat, über die er mit seiner damaligen Freundin sprach: «Wir waren einfach schockiert über die Situation.»

Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt, es ist der 16. Verhandlungstag von 53 geplanten Prozesstagen bis Ende März. Bisher haben an vielen Prozesstagen die angeklagte Christina Block sowie als Zeuge ihr Ex-Mann ausgesagt. Viele weitere Zeugen werden an den kommenden Verhandlungstagen noch erwartet.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Abend mit verheerendem Ende: In einem Lokal befindet sich statt Champagner MDMA in einer Flasche. Ein Mann stirbt nach dem Trinken. Nun kommt ein 46-Jähriger vor Gericht.

Bald soll sich entscheiden, ob der an Krebs erkrankte Alfons Schuhbeck zurück ins Gefängnis muss. Das Landgericht München hatte den Fernsehkoch und Gastronomen im Juli unter anderem wegen Insolvenzverschleppung, Betrugs und vorsätzlichen Bankrotts verurteilt.

Die Polizei in Siegburg sah sich am Montagmorgen mit einem ungewöhnlichen Fall konfrontiert, nachdem eine Zeugin an der Wahnbachtalstraße den Diebstahl von gebrauchtem Frittierfett aus einem Restaurantlager meldete. Sowohl der Transporter als auch die Ölfässer wurden als Beweismittel beschlagnahmt.

Er hatte auf Millionen aus dem Erbe seiner Mutter gehofft, doch der Brauerei-Spross wird wohl weiter leer ausgehen. Zu einem Berufungsverfahren im Erbschaftsstreit wird es jedenfalls nicht kommen.

Ein leichter Tritt - schon ist der Job weg. Eine Abmahnung ist nicht nötig. Das geht aus einem aktuellen Fall hervor. Hier war ein Arbeitnehmer in Rage geraten, weil der Chef ihm das Handy verbot.

Das Magazin Merian präsentiert in der aktuellen Ausgabe eine kuratierte Auswahl der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands für das Jahr 2025. Die Zusammenstellung beleuchtet sowohl Märkte mit jahrhundertealter Tradition als auch neue, teils unkonventionelle Adventserlebnisse.

Am späten Abend kam es in einem Burgerrestaurant im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel zu einer Schussabgabe, bei der ein Mitarbeiter schwer verletzt wurde. Der Täter ist laut Polizeiangaben vom Morgen weiterhin auf der Flucht.

Das Ermittlungsverfahren nach dem Hoteleinsturz in Kröv mit zwei Toten vom August 2024 zieht sich bis ins neue Jahr. Eine Einlassung des beschuldigten Statikers liege noch nicht vor, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit.

Ein Schwelbrand auf dem Flachdach des Cliff Hotels in Sellin erforderte den Einsatz mehrerer Freiwilliger Feuerwehren. Die Brandursache wird in den laufenden Dacharbeiten am Gebäude vermutet. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Klärung des genauen Hergangs aufgenommen, der Sachschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt.

Ein Abend mit verheerendem Ende: In einem Lokal befindet sich statt Champagner hochgiftiges MDMA in einer Flasche. Ein Mann stirbt nach dem Trinken. Nun kommt ein 46-Jähriger vor Gericht.