Prozessbeginn um großangelegten Betrug mit Urlaubsreisen

| War noch was…? War noch was…?

Fünf Jahre nach Bekanntwerden eines großangelegten Betrugs mit Urlaubsreisen hat in Düsseldorf der Strafprozess gegen sieben Angeklagte begonnen. Die drei Frauen und vier Männer kommen aus Düsseldorf, Ratingen, Essen und dem niedersächsischen Goslar.

Die Verfahren gegen zwei weitere Beschuldigte seien inzwischen eingestellt worden, sagte der Staatsanwalt: «Die Frau und der Mann haben zwar auch Reisen verkauft und Rechnungen geschrieben, wussten aber wohl nichts von den kriminellen Machenschaften.»

Den verbliebenen Angeklagten im Alter zwischen 32 und 69 Jahren wird gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen. Zum Auftakt bestätigten sie nur ihre persönlichen Daten, schwiegen aber zu den Vorwürfen.

Der Anwalt des Hauptbeschuldigten forderte vollständige Akteneinsicht und weitere Ermittlungen. Bis auf Weiteres müsse das Verfahren ausgesetzt werden. Über den Antrag werde die Strafkammer später entscheiden, sagte der Richter.

Die Anklageschrift umfasst über 100 Seiten. So sollen unter Führung des 56-jährigen Hauptangeklagten und eines in die Türkei geflüchteten mutmaßlichen Mittäters von 2015 bis 2018 in Reisebüros in Düsseldorf, Neuss und Mettmann sowie online zahlreichen Urlaubern zum Schein Reisen verkauft worden sein.

Die im Einzelfall bis 4700 Euro teuren Reisen seien unter den Namen verschiedener Gesellschaften wie Germany-Fly, Ecotix oder Seestern Reisen verkauft worden. Die ahnungslosen Kunden hätten wertlose Buchungsbelege erhalten. In über 210 Fällen sollen die Angeklagten so insgesamt eine halbe Million Euro ergaunert haben.

Zwischen den Betroffenen soll sich in Whatsapp-Gruppen ein reger Informationsaustausch entwickelt haben. «Um
zu klären, wer da nur Trittbrettfahrer und wer wirklich Opfer ist, sollten die Chatverläufe der Whatsapp-Gruppen ausgewertet werden», forderte der Verteidiger des 56-Jährigen aus Goslar.

Für die Beweisaufnahme hat das Gericht bis Ende September 14 Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess wird kommenden Montag fortgesetzt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine anbahnende Schlägerei sorgte am Wochenende für einen größeren Polizeieinsatz im edlen Sushi- und Steakrestaurant „Milo“ im Hamburger Stadtteil Rotherbaum. Mehrere Streifenwagen rückten an.

Das offizielle Saarland-Souvenir «Saarvenir» wird nicht mehr produziert. Vor knapp einem Jahr mit viel Tamtam vorgestellt, hatte das graue Gebilde, das acht Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Bundeslandes darstellt, reichlich Spott und Kritik auf sich gezogen. 

Pizza macht bekanntlich durstig, und am besten passt dazu ein kaltes Bier. Warum also nicht beides gleichzeitig genießen? Das dachte sich auch die Brauerei „Belgium Brewing Co.“, die ein Bier mit Pizzageschmack auf den US-Markt bringt.

Das schiefste Hotel der Welt befindet sich im Ulmer Fischerviertel in Baden-Württemberg - direkt am Fluss Blau. Mit einer Neigung von 9 bis 10 Grad hat es das historische Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert sogar bis ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft.

Australiens Taxibranche versus Uber: Seit Jahren brodelte ein Streit zwischen den Transportdiensten. Nun wird die Klage fallen gelassen - der US-Riese ist zu einem millionenschweren Vergleich bereit.

Die Berliner Technokultur zählt nun zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland. Die Kulturministerinnen und -minister von Bund und Ländern haben das bundesweite Verzeichnis entsprechend erweitert.

Johann Lafer ist der 23. Träger der Alzeyer Georg-Scheu-Plakette. Ausgezeichnet mit dem Wein- und Kulturpreis der Stadt Alzey wird er im Rahmen der Winzerfestweinprobe am 21. September.

Gemeinsame Ermittlungen des Zolls und der Agentur für Arbeit ergaben, dass zwei Unternehmer aus Karlsruhe für deren Arbeitnehmer unberechtigt Kurzarbeitergeld beantragt und dadurch Leistungen in Höhe von über 100.000 Euro zu Unrecht bezogen haben.

Ein Gastwirt aus dem Kreis Ammerland hatte hinter seinem Tresen einen Zettel mit dem Spitznamen seiner Partnerin hinterlassen, darauf der Zusatz „bekommt alles“. Das Oberlandesgericht Oldenburg bestätigte die Gültigkeit.

Wer in einem Restaurant in der spanischen Stadt Sevilla eine Erfrischung in der Sonne zu sich nehmen möchte, der wird jetzt extra zur Kasse gebeten. Ganze 10 Euro sollen die Gäste für einen Tisch in der Sonne zusätzlich zahlen. Touristen und Einheimische sind empört.