Von Eiscafé "Corona" bis Taverne "Omikron" - Firmennamen und die Pandemie

| War noch was…? War noch was…?

Nur wenige Tische sind besetzt in der «Taverna Omikron». Normalerweise wird hier nicht nur griechisch gespeist, es gibt auch Live-Musik und Tanz. Doch es ist Corona-Pandemie - und zwar die aktuelle Welle mit einer Virus-Variante, die ausgerechnet so heißt wie das gemütliche Keller-Lokal: Omikron. «Das ist der 15. Buchstabe des griechischen Alphabets», sagt Inhaber Kostas Tsapakidis schlicht auf die Frage, wie die Taverne zu ihrem Namen kam. Probleme bereite dies derzeit nicht, zumindest nicht zusätzlich zu denen, die Corona ohnehin schon gebracht hat.

Seit 30 Jahren besteht das «Omikron» unweit der Frankfurter Messe, das Jubiläum soll eigentlich groß gefeiert werden mit Musikern unter anderem aus Griechenland. Wann es dazu kommen kann, ist derzeit unklar. Inhaber Tsapakidis versucht es mit Humor und Zuversicht. «Wir sind keine Variante, wir sind das Original», sagt er schmunzelnd. In seinem Lokal werde man nur mit Lebensfreude angesteckt. Die Variante werde hoffentlich das Ende der Pandemie sein, fügt er ernster hinzu.

Firmennamen und die Pandemie

Corona, Covid, Booster: Zahlreiche Begriffe haben es in knapp zwei Jahren Krise in den allgemeinen Sprachgebrauch geschafft, die zuvor schon jahrelang Firmen, Produkte oder gar Menschen bezeichneten. Auch zu deren Vorteil. Der Braukonzern Anheuser Busch Inbev berichtete über einen Absatzsprung der Bier-Sorte «Corona Extra». Auf was dies letztlich zurückzuführen sei, sei aber nicht gesichert, sagte ein Sprecher. Unter «Corona» (lateinisch für «Krone» oder «Kranz») wurden auch schon Autos und Brettspiele in Verkehr gebracht, zudem heißen zahlreiche Orte und Menschen so.

Einen regelrechten Selfie-Boom erlebte das Eis-Café «Corona» im hessischen Taunus-Städtchen Oberursel. Das gleichnamige Virus habe für mehr Bekanntheit gesorgt, berichtet Margherita Franceschet, die das Café zusammen mit ihrem Mann betreibt. Vermutlich sei «Corona» häufig im Internet gesucht worden und die Menschen hätten dann die Eisdiele entdeckt.

Viele kamen und fotografierten die Eisbecher mit «Corona»-Schriftzug oder machten Selfies außen am Café. Autos blieben für Schnappschüsse auf der Straße stehen. Wenn Kunden scherzhaft fragten, ob das Eis denn hoffentlich virenfrei sei, antworte ihr Mann, im Gegenteil, es sei sehr gut für die Gesundheit, sagt Margherita Franceschet. Das Eiscafé trägt seinen Namen seit 1994. Er erinnert an die Straße, in der ihr Mann aufgewachsen sei.

Nicht wie das Coronavirus, aber ähnlich wie die von ihm ausgelöste Krankheit heißt ein Inder, der auf Twitter über Missverständnisse, Witze und Verwirrung berichtet: Kovid Kapoor. Mit «Covid» als Namen für die vom Virus ausgelöste Krankheit wollte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Namen finden, der sich nicht auf eine Person oder eine Gruppe von Menschen, eine geografische Region oder ein Tier bezieht. «Ich heiße Kovid und ich bin kein Virus», twitterte Kapoor damals. Als ihm seine Freunde zum 30. Geburtstag einen Kuchen bestellt hätten, habe die Konditorei geschrieben: «Happy birthday, #covid-30».

Der Beginn der Kampagne für die Auffrischungsimpfung brachte der Firma für Veranstaltungstechnik «Booster» im hessischen Taunusstein mehr Arbeit mit dem elektronischen Postfach. Bei ihm melden sich nun Menschen, die den dritten Pieks haben wollten, wie Inhaber Rene Krauss berichtet. Auch Beschwerden über schief gegangene Registrierungen laufen auf. Sind die Mails freundlich, antworte er, um den Irrtum aufzuklären. Alles andere ignoriere er. Im Bekanntenkreis würden zudem sehr viele «Booster»-Scherze gemacht, berichtet Krauss.

An Umbenennung habe er nicht gedacht, sagt der Inhaber und verweist auf die fast 30-jährige Firmengeschichte. Der Name «Booster» gehe auf eine Funktion im Auto «K.I.T.T.» aus der Serie «Knight Rider» zurück. Die Pandemie sei für seine Firma eine sehr große Herausforderung, sagt Krauss: «Man muss improvisieren und sich immer wieder neu erfinden.» Digitale Veranstaltungen anbieten beispielsweise und zusehen, dass man sich behaupte. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Seit Jahren streiten die Hamburger Unternehmerin Christina Block und ihr geschiedener Mann um das Sorgerecht für zwei gemeinsame Kinder. Jetzt muss sich der Vater auf einen Strafprozess einstellen.

Kurz vor der Premiere einer neuen Achterbahn im Europa-Park im badischen Rust hat es eine Panne gegeben. Muss die Eröffnung nun verschoben werden?

Ein Pub im Süden Londons, dessen Name im neuen Album von Taylor Swift vorkommt, wird derzeit von Fans der Pop-Sängerin belagert. Die „Swifties“ gehen davon aus, dass Track 17, The Black Dog, eine Anspielung auf die Kneipe in Vauxhall ist. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung pilgerten die ersten Fans in den Pub.

Wenn die Gäste einer besonderen Junior-Suite im Platzl Hotel​​​​​​​ ihr Zimmer bald nicht mehr verlassen wollen, gibt es dafür einen guten Grund: ein 70.000-Euro-Bett. Die luxuriöse Schlafstätte ist ein Gemeinschaftsprojekt des Münchner Unternehmens Bettenrid und der Platzl Hotels.

Kai Klose war viele Jahre an Spitzenpositionen in der hessischen Landespolitik aktiv. Nun ist er mit seinem Mann nach Italien ausgewandert, um etwas ganz anderes zu machen. Klose hat, gemeinsam mit seinem Ehemann, ein Landhotel in der italienischen Urlaubsregion Umbrien übernommen.

Feuerwehr- und Polizeieinsatz im KaDeWe: Im sechsten Stock des Kaufhauses haben mehrere Gäste und Mitarbeiter eines Cafés am Montag Atemwegsreizungen.

Vom 4. bis 26. August und dem 20. bis 27. Dezember 2024 sind erstmalig private Charterbuchungen für den Four Seasons Private Jet verfügbar: Wer mit dem Luxusflieger zu den Olympischen Sommerspielen in Paris möchte oder zum Tennis nach New York, braucht nur das passende Kleingeld.

Nach mehr als einer Woche haben Hausbesetzer ein Lokal des britischen TV-Kochs Gordon Ramsay in London wieder verlassen. Ein Sprecher des 57-Jährigen bestätigte, dass das Gebäude in der Nähe des Londoner Zoos geräumt worden sei, wo die sogenannten Squatter ein autonomes Café und Kunstzentrum betrieben hatten.

Shahin Nejad ist Unternehmer aus Wien, der auch in Kärnten aktiv ist. Dort will der Unternehmer ein Restaurant gratis an ein Pächterpaar abgeben. Einzige Bedingung: Das Frühstück für die Gäste des benachbarten Hotels muss gemacht werden.

Da hatte es wohl jemand besonders eilig: Ein Pizzabote vergisst, beim Ausliefern die Handbremse anzuziehen. Es folgt ein stundenlanger Einsatz der Feuerwehr.