Abmahnungen: Was sie sind und wann sie drohen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ob es um eine vergessene Krankmeldung geht oder um die fahrlässige Beschädigung von Unternehmenseigentum geht - wenn Richtlinien nicht eingehalten werden, kann das für Arbeitnehmer unangenehme Konsequenzen haben. Doch in den meisten Fällen kann man nicht sofort gekündigt werden. Denn erst einmal folgt eine Abmahnung.

Generell hat eine Abmahnung drei Funktionen. Sie soll den Sachverhalt dokumentieren, den Angestellten rügen und vor potenziellen Folgen bei einem erneuten Verstoß warnen, erklärt Johanna Tormählen, Fachanwältin für Arbeitsrecht, in einem Beitrag des Fachportals «Haufe.de». In der Abmahnung sollten die folgenden Informationen festgehalten werden:

  • eine genaue Benennung des Sachverhalts und gegen welche Richtlinie explizit verstoßen wurde
  • eine Aufforderung zur Einhaltung der Vertragsrichtlinien
  • ein Hinweis darauf, welche Folgen bei wiederholtem Verhalten drohen können

Wann eine Abmahung folgen kann

Abmahnungen können aus so einigen Gründen ausgesprochen werden, solange das Verhalten gegen die Pflichten dem Arbeitgeber gegenüber verstoßen. So kann etwa das nicht oder zu spät Erscheinen bei der Arbeit ein Grund für eine Abmahnung sein. Das kann unter anderem der Fall sein, wenn man unbewilligt Urlaub macht oder aber auch schon, wenn man vergisst sich krankzumelden. Und auch eine vorgetäuschte Krankmeldung kann ein Grund für eine Abmahnung sein.

Ansonsten wird aber auch sämtliches negatives Verhalten gegenüber den Kollegen gerügt. Beleidigungen, Mobbing oder sexuelle Übergriffe rechtfertigen die Maßnahme. In besonders schwerwiegenden Fällen ist eine Abmahnung allerdings nicht vonnöten - in einer solchen Situation können Arbeitgeber auch direkt eine Kündigung aussprechen. Das gilt auch, wenn eine Abmahnung als ein ungeeignetes Mittel angesehen wird, da eine Änderung im Verhalten des Angestellten nicht zu erwarten ist, erklärt Tormählen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Beschäftigte winken bei Weiterbildungen ab – weil sie weder mehr Gehalt noch Aufstiegschancen erwarten. Experten sehen darin eine Bürde für die Wirtschaftskraft - und wollen Hürden abbauen.

Künstliche Intelligenz macht im Beruf vieles einfacher – aber wer steht gerade, wenn die Tools fehlerhafte Ergebnisse ausspucken? Eine Rechtsexpertin ordnet ein.

Die Verdienstgrenze für Millionen Minijobber steigt zum 1. Januar auf 603 Euro und zum 1. Januar 2027 auf 633 Euro. Die Grenze wird aufgrund ihrer Koppelung an den gesetzlichen Mindestlohn erhöht: Jede Erhöhung führt automatisch zur Anpassung der Minijobgrenze.

Jedes zwölfte Unternehmen in Deutschland fürchtet nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts akut um die eigene Existenz. Als größte Gefahr sehen die Unternehmen demnach branchenübergreifend Auftragsmangel, der finanzielle Engpässe nach sich zieht.

Der Arbeitgeber fordert eine Krankschreibung - jetzt muss es schnell gehen. Doch auf Angebote im Netz sollte man sich nicht ungeprüft einlassen, zeigt ein Urteil. Die Folgen können erheblich sein.

Sind Schnee, Schneematsch oder Glätte vorhergesagt, wird der Arbeitsweg unter Umständen zur Geduldsprobe. Aber was passiert, wenn Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen?

Die Konjunkturlage im Gastgewerbe zeigt eine anhaltende Abschwächung. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) heute für den September 2025 einen Umsatzrückgang meldete, bestätigt der aktuelle DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 diesen negativen Trend und zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung in der Branche.

Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen in Deutschland hat sich weiter verringert. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Wert im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, weiterhin hoch.

Hochverarbeitete Lebensmitteln sind praktisch und allgegenwärtig. Doch was auf den ersten Blick nach bequemer, schneller Mahlzeit aussieht, kann der Gesundheit langfristig schaden. Die zunehmend von hochverarbeiteten Lebensmitteln dominierte Ernährung trage zum Anstieg von Fettleibigkeit, Diabetes und psychischen Erkrankungen bei, so eine Studie.

Eine aktuelle Studie zur Kundenzufriedenheit europäischer Fernbahnen zeigt: Die Deutsche Bahn belegt im Ranking den letzten Platz. Ein britischer und ein tschechischer Anbieter führen die Liste an.