Arbeitgeberpräsident: Auch in der Corona-Krise bei der Ausbildung nicht nachlassen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat an Betriebe appelliert, auch in der Corona-Krise bei der Ausbildung nicht nachzulassen. Kramer erklärte, Fachkräftesicherung für morgen durch Ausbildung heute bleibe ein zentrales Anliegen für Unternehmer in Deutschland. «Ich ermutige alle Arbeitgeber, an dieser Kernaufgabe im ureigenen Interesse gerade auch jetzt unter schwierigsten Bedingungen mit aller Kraft festzuhalten, denn sonst sägen Unternehmen an dem Ast, auf dem sie sitzen.»

Bereits der Weg aus der Krise könne nur mit ausreichend Fachkräften in Handwerk, Handel und Industrie gelingen. «Das wird umso nachhaltiger erfolgreich sein, je stärker die Unternehmen mit eigener Ausbildung für qualifizierte Fachkräfte vorgesorgt haben», so Kramer. «Die Bewältigung aktueller Probleme bis hin zur Sicherung des puren wirtschaftlichen Überlebens darf nicht in ein Klima umschlagen, das betriebliche Ausbildung als nachrangig erachtet.»

Hintergrund ist eine schwierige Lage auf dem Ausbildungsmarkt. So hatte der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) auf eine Umfrage verwiesen, wonach sich jeder vierte Betrieb im kommenden Ausbildungsjahr aus der Ausbildung zurückziehen wolle. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hatte vor einem «Corona-Crash» auf dem Ausbildungsmarkt gewarnt und einen Bonus für diejenigen Unternehmen gefordert, die Azubis aus insolventen Betrieben übernehmen.

Kramer erklärte dazu: «Erst im Herbst, wenn trotz aller möglichen Anstrengungen nicht verhindert werden könnte, dass betriebliche Ausbildung notleidend zu werden droht, müsste gezielt geholfen werden.» So könnten beispielsweise Azubis von anderen Betrieben übernommen werden, wenn der ursprüngliche Ausbildungsbetrieb die Ausbildung nicht fortführen könne. «Dagegen wäre eine Ausbildungsförderung mit der Gießkanne ebenso der falsche Weg wie eine Abkehr vom absoluten Vorrang der betrieblichen Ausbildung zugunsten über- oder außerbetrieblicher Einrichtungen.»

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Aufgemacht - und schnell wieder abgelegt: Behandeln Sie Ihre Entgeltabrechnung auch eher stiefmütterlich? Wo und warum sich ein genauer Blick oft lohnt.

Rechtzeitig zum Start in die Sommersaison gibt es eine Tarifeinigung im schleswig-holsteinischen Gastgewerbe. Beide Seiten haben jetzt mehr als zwei Jahre Planungssicherheit.

Das Jahr 2024 bietet zahlreiche sportliche Höhepunkte, viele Superstars gehen auf Tournee und Events sorgen für Furore. Auch bei Verbrauchern stehen solche Ereignisse hoch im Kurs. Wie eine Studie von Mastercard zeigt, planen 82 Prozent der Befragten in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr für Erlebnisse auszugeben als 2023.

Für die Wirtschaft sind die Zeiten nicht gerade die besten. Umso mehr sind Führungskräfte gefragt, die die richtigen Entscheidungen treffen. Man sollte meinen, dass sich Manager intensiv mit dem Thema Entscheidungsfindung auseinandersetzen. Doch Fehlanzeige. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Das Gastgewerbe verzeichnete im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von real 1,1 Prozent und nominal ein Plus von 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Gegenüber dem Februar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Umsatz real 14,0 Prozent niedriger.

Schwächstes Wachstum der G7-Staaten: Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten. Die Weltwirtschaft schlägt sich trotz düsterer Befürchtungen allerdings recht wacker.

In unserer Folge des Hospitality Jobcast geht es um ein essentielles Führungsthema: Das Mitarbeitergespräch. Bei einigen löst allein der Gedanke an den Termin mit dem Vorgesetzten bereits Unbehagen aus. Wie eine neue Gesprächskultur geschaffen werden kann, berichtet Christian Henzler von Gründer von ⁠newworx.

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.