Auswertung: Gastgewerbliche Ausbildungsvergütungen im Wettbewerb attraktiver

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat Erhebungen zur Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2023 veröffentlicht. Wichtigstes Ergebnis für die Branche nach den Auswertungen dieser Daten durch den DEHOGA: Die gastgewerblichen Ausbildungsvergütungen bräuchten sich, so der Verband, sich nicht zu verstecken. Demnach lagen die Azubi-Vergütungen - lagen im Durchschnitt über alle drei Ausbildungsjahre hinweg je nach Ausbildungsberuf zwischen 1.011 Euro und 1.093 Euro monatlich und damit im Durchschnitt aller Berufe. Der lag deutschlandweit bei 1.066 Euro. Für Auszubildende in Westdeutschland ergab sich mit 1.068 Euro ein leicht höherer Durchschnittswert als für ostdeutsche Auszubildende mit 1.042 Euro.

Ein noch genauerer Blick beweise, laut DEHOGA, die Wettbewerbsfähigkeit weiter. In den meisten Handwerksberufen, die von der Vorbildung der Azubis her dem Gastgewerbe gut vergleichbar sind, liegen die Vergütungen deutlich darunter. So verdienten z.B. Tischler-Lehrlinge durchschnittlich 890 Euro und Kraftfahrzeugmechatroniker 975 Euro. Aufgrund eines überdurchschnittlich hohen Tarifabschlusses im letzten Jahr verzeichnete die Bäcker-Ausbildung einen deutlichen Sprung von 782 Euro auf 970 Euro und gehört damit nicht mehr zu den Berufen mit besonders niedrigen Vergütungen – liegt allerdings immer noch deutlich unter den Gastgewerbe-Ausbildungen. Kaufleute im Einzelhandel verdienen mit 1.064 Euro etwa genauso viel wie unser Branchennachwuchs. Den Schnitt nach oben treiben Berufe Milchtechnologe mit 1.307 Euro und Zimmerer mit 1.264 Euro.

Insgesamt sind die tariflichen Ausbildungsvergütungen in Deutschland 2023 im Vergleich zum Vorjahr im bundesweiten Durchschnitt um 3,7 Prozent gestiegen. Der Anstieg hat sich damit etwas abgeschwächt und lag gleichauf mit der allgemeinen Preissteigerung. Sonderzahlungen, die es vielfach auch für Azubis gab (Stichwort Inflationsausgleichsprämie) sind dabei allerdings nicht mit eingerechnet. Insgesamt erhielten etwa zwei Drittel der Auszubildenden, die in einem tarifgebundenen Betrieb lernten, 2023 eine Ausbildungsvergütung von mehr als 1.000 Euro. Bei rund 10 Prozent der Auszubildenden lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen 2023 unterhalb von 850 Euro. Am höchsten lagen die Ausbildungsvergütungen mit durchschnittlich 1.128 Euro im öffentlichen Dienst.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftspolitischen Verwerfungen treffen die Unternehmen in Deutschland weiter hart. Bonitäts-Schlusslicht bleibt das Gastgewerbe. Auch wenn sich die Lage seit Corona leicht gebessert hat, bleibt die Kreditwürdigkeit bei Gastronomen deutlich eingeschränkt.

Das kommende Jahr 2026 bringt für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr 2025. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit. Bundesweit wird die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage 250,5 erreichen.

Neue Studienergebnisse zeigen einen deutlichen Wandel im Trinkgeldverhalten der Deutschen. Während es im Restaurant stabil bleibt, sinkt die Bereitschaft in anderen Dienstleistungsbereichen massiv.

Deutschland zählt so viele Firmenpleiten wie seit 2014 nicht - und trotz Konjunkturhoffnungen gibt es keine Entwarnung für das kommende Jahr. Die zahlenmäßig meisten Insolvenzen entfielen auf das Dienstleistungsgewerbe.

Die Zuversicht der Verbraucher in Deutschland bezüglich ihrer eigenen finanziellen Lage stagniert. Das aktuelle Postbank Stimmungsbarometer beleuchtet die Hauptsorgen der Bevölkerung und zeigt auf, wie die gestiegenen Kosten die Spar- und Konsumpläne beeinflussen.

Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Niedriglohnquote in Deutschland konstant bei 16 Prozent liegt. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, wo über die Hälfte der Jobs dem Niedriglohnsektor zuzuordnen sind.

Im Büro, auf der Bühne oder an der Maschine: Macht das einen Unterschied, wenn Medikamente die Leistungsfähigkeit einschränken? Und was passiert, wenn ein Fehler passiert? Fragen und Antworten.

Die anstehende Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2026 hat für das Gastgewerbe die größten Auswirkungen. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor. Die Branche weist die höchste Betroffenheit auf und plant entsprechende Reaktionen auf den signifikanten Lohnkostenanstieg.

Kinder weltweit essen immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel – mit gefährlichen Folgen für Gesundheit, Wachstum und Psyche. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Unicef-Analyse, die zusammenfasst, wie sehr sogenannte ultra-verarbeitete Produkte (UPFs) den Alltag von Kindern und Jugendlichen bestimmen.

Fit Reisen das Suchverhalten in den 200 größten deutschen Städten untersucht, um die tatsächliche Nachfrage nach Wellnessangeboten zu analysieren. Die Auswertung zeigt, dass dabei die Nähe zu Angeboten, regionale Gegebenheiten und das Einkommen entscheidend sind.