Statt Hotelbuffet im Süden setzten in diesem Sommer viele Reisende auf den Camping-Kocher in der Heimat. «Camping hat eine nie da gewesene Nachfrage», bestätigt der Vizepräsident des Bundesverbands der Campingwirtschaft in Brandenburg (BVCD), Jörg Klofski, der Deutschen Presse-Agentur.
Zwar hätten die Betreiber durch die Corona-Pandemie mit Ostern, Himmelfahrt und Pfingsten große Teile des Kerngeschäfts verloren. Die Entwicklung danach sei aber «mehr als positiv». Der Juni 2020 sei besser als der Vorjahresmonat, im Juli zeichne sich eine ähnliche Entwicklung ab.
Klofski erklärt sich das unter anderem damit, dass in Corona-Zeiten nicht wenige Urlauber in Deutschland geblieben sind - auch jene Gästegruppe, die zum Campen sonst ins Ausland fahre. Dazu komme, dass in den vergangenen drei Monaten seinen Angaben zufolge etwa 40 000 neue Reisemobile zugelassen wurden.
Birgit Kunkel, Sprecherin Tourismus-Marketing Brandenburg (TMB) sieht noch einen anderen Grund für den Camping-Boom: die gestiegene Qualität der Campingplätze. Die Betreiber hätten an ihren Angeboten gearbeitet und sie auf Zielgruppen zugeschnitten, sagte Kunkel.
2019 wurden nach Angaben des Tourismus Marketing Brandenburg (TMB) auf den Campingplätzen rund 1,4 Millionen Übernachtungen gezählt - bereits ein Zuwachs von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr wurden 172 Campingplätze im Land betrieben mit rund 42 000 Schlafgelegenheiten. (dpa)