Deutscher Tourist aus Malta: «Es gab kaum Kommunikation»

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Ein deutscher Tourist, der in der Viruskrise aus Malta ausreisen konnte, hat die Lage vor Ort als ziemlich chaotisch geschildert. «Wir standen auf der Liste der Botschaft für die Rückholaktion, wir gehörten aber nicht zur Risikogruppe und wären deshalb vermutlich als letzte rausgekommen», sagte Stefan Aupperle aus München der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Da er und seine Frau nicht länger auf Malta warten wollten, hätten sie sich selbst die Rückreise über Österreich und dann nach München organisiert.

«Am 11.3 hing in unserem Hotel ein Schreiben, dass alle sofort in Quarantäne müssen oder die Botschaft kontaktieren sollen», erzählte der 35-Jährige. Das habe er per Mail gemacht. «Es hat zwei Tage gedauert für die Empfangsbestätigung. Andere haben noch länger gewartet. Die sind bei der Botschaft verständlicherweise im Dauerstress.» Er habe gehört, es seien zwischen 2000 und 5000 Deutsche auf Malta - genau könne er das aber nicht sagen. Er wisse auch nicht, ob sie mittlerweile weg sind.

«Wir haben in unserer Facebook-Gruppe gesehen, dass vor allem Pauschalreisende rauskommen, Individulareisende haben verloren», sagte er. Viele ältere Menschen seien vor der Botschaft gestanden, weil sie keine Smartphones oder Mail-Zugang hätten. «Ich glaube, es werden keine Charter von der deutschen Regierung nach Malta geschickt, sondern das wird über Air Malta organisiert, wo die Botschaft Kontingente bekommt je nach Dringlichkeit. Aber es gab kaum Kommunikation.»

Der Flugverkehr zwischen Malta und Österreich sei nicht eingestellt worden, daher hätten sie auf eigene Kosten umgebucht. Der Flieger nach Wien sei halb voll gewesen. «In Wien am Flughafen war es beängstigend, es gab ständig Durchsagen, dass man Abstand halten soll. Leute waren sichtlich verängstigt, einige sind weggerannt.» Die Menschen in Österreich hätten den Ernst der Lage verstanden. «Im Gegensatz zu München, wo die Menschen noch im Biergarten sitzen.»

Als sie mit dem Zug weiter nach München seien, habe es strikte Kontrollen an der deutschen Grenze gegeben, man sei nur als deutscher Staatsbürger oder mit deutschem Wohnsitz durchgekommen.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In Hamburg arbeitete 2024 mehr als ein Drittel der Beschäftigten mindestens einmal pro Woche im Homeoffice – bundesweit der Spitzenwert. Wie schneiden andere Bundesländer ab?

Das Statistische Bundesamt hat anlässlich des Weltnudeltags am 25. Oktober aktuelle Daten zum Import und zur Produktion von Nudeln in Deutschland veröffentlicht. Demnach erreichten die Nudelimporte im Jahr 2024 einen neuen Höchststand.

Die Urlaubsplanung entpuppt sich für viele Eltern als Stressfaktor. Eine repräsentative Umfrage verdeutlicht die hohe mentale Belastung, die insbesondere Mütter tragen, und zeigt die größten Belastungsquellen auf.

Die wirtschaftliche Lage im deutschen Gastgewerbe verschärfte sich zum Ende des Sommers 2025 signifikant. Sowohl das Statistische Bundesamt für den August als auch die DATEV für den September dokumentierten einen klaren Abwärtstrend, der sich nicht nur im Umsatz, sondern auch in der Beschäftigung niederschlägt.

Der DEHOGA hat ein Merkblatt veröffentlicht, das Gastronomiebetrieben Hilfestellung bei der Angebotserstellung für das Jahr 2026 bietet. Hintergrund ist die geplante Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen ab dem 1. Januar 2026. Endgültige rechtliche Klarheit wird erst Ende November/Mitte Dezember 2025 erwartet.

Eine Reihe großer Bierhersteller hebt die Preise an. Sechs der zehn meistgetrunkenen Biermarken in Deutschland sind nach einer Analyse des Getränkemarktfachmagazins «Inside» aktuell oder in den kommenden Monaten von Preiserhöhungen der Großbrauereien betroffen. Aktuell werden auch alkoholfreie Getränke teurer.

Künstliche Intelligenz hält zunehmend Einzug in Hotellerie und Gastronomie. Laut einem Blog-Post der DEHOGA Beratung kann der gezielte Einsatz von KI Arbeitsabläufe effizienter gestalten, die Teams entlasten und die Gästezufriedenheit steigern. Die Technologie bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich.

Das Hotel- und Gastgewerbe setzt zur Nachwuchssicherung verstärkt auf internationale Auszubildende. Eine aktuelle Untersuchung des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung zeigt, dass Auszubildende mit ausländischem Pass maßgeblich dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der Branche zu mildern.

Atemwegserkrankungen setzen Beschäftigte besonders oft außer Gefecht, psychische Belastungen besonders lange. Doch sind Arbeitnehmer heute kränker als früher? Machen sie öfter blau? Oder gibt es andere Gründe?

Verträge auf Zeit können den beruflichen (Wieder-)Einstieg erleichtern, aber auch zur Belastungsprobe werden. Zwei Rechtsexpertinnen erklären, was bei Befristungen wichtig ist.