Ende der Spargelsaison: Bauern klagen über gesunkene Nachfrage

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Den Brandenburger Spargelbauern hat die diesjährige Saison nicht viel Freude geboten. «Bis Ostern und ab Pfingsten waren die Geschäfte einigermaßen, in den Wochen dazwischen eher schlecht», sagte der Vorsitzende des Beelitzer Spargelvereins, Jürgen Jakobs, auf Anfrage. Die Gründe seien vielfältig.

Zum einen habe es eine spürbare Kaufzurückhaltung gegeben wegen des Ukraine-Krieges. Spargel sei in den Regalen links liegen geblieben. Die Kunden sparten beim Einkauf. «Vom Einzelhandel gingen dann 20 bis 50 Prozent weniger Bestellungen ein», sagte Jakobs. Zudem habe es in den Supermärkten länger als sonst importierte Ware gegeben, mit deutlich niedrigeren Preisen als der Brandenburger Spargel.

«Die Bauern sind zum Teil auf dem bereits geernteten Spargel sitzen geblieben», sagte Jakobs. Einige Tausend Kilogramm konnten über den Einzelhandel nicht verkauft werden. «Besser lief es über die Hofläden», sagte er. Viele Kunden kommen seit Jahren zu «ihrem» Spargelbauer.

Landwirte hätten sich zum Teil entschieden, erntereifen Spargel nicht mehr zu stechen. Das Gemüse sei in den Erdwällen geblieben. Mit etwa 20 Prozent Umsatzrückgängen im Beelitzer Raum werde gerechnet, in Südbrandenburg noch mehr. «Dazu kommen Preissteigerungen unter anderem bei Diesel und Gas, die verkraftet werden müssen», sagte Jakobs.

Nach zwei Corona-Jahren seien die Bauern voller Optimismus gewesen, sagte Jakobs: «Nun muss über die Zukunft nachgedacht werden.» Eine deutliche Verkleinerung der Anbauflächen ist im Gespräch. Auch könnten Flächen für Solaranlagen genutzt werden.

Derzeit wächst in Brandenburg nach Angaben des Gartenbauverbands auf fast 3900 Hektar Spargel. Im Vorjahr wurden 21 100 Tonnen der weißen Stangen geerntet. In diesem Jahr werden es voraussichtlich bis zu 20 Prozent weniger sein. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein gutes Arbeitszeugnis kann die Eintrittskarte für einen neuen Job sein. Auch wenn keine Note darunter steht, verraten die Formulierungen doch einiges. Wie so ein Zeugnis zu lesen ist.

Thüringen meldet einen leichten Rückgang bei Übernachtungen und liegt damit im bundesweiten Trend. Doch einige Regionen und Unterkünfte legen weiter zu.

Unentschuldigtes Fehlen oder wiederholtes Zuspätkommen kann zur Kündigung führen. Doch ab wann ist der Job wirklich in Gefahr? Eine Fachanwältin für Arbeitsrecht klärt auf.

Glücksspiel ist Teil des Alltags in vielen europäischen Ländern, nur die Regeln unterscheiden sich erheblich. Deutschland hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen Rahmen geschaffen, der Ordnung verspricht und gleichzeitig Diskussionen befeuert. Zu streng nach Meinung der einen, zu zaghaft im Vollzug nach Meinung der anderen.

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.

In deutschen Büros hat sich das Homeoffice etabliert, doch die Arbeitsweise verändert sich. Während der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, stabil bleibt, sinkt die Zahl der reinen Homeoffice-Tage.