Fairmas Hotel-Report: Aktuelle Kennzahlen für Deutschland im März

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Verschiebung der Osterfeiertage in den April hat der Hotelbranche im März Wachstumsraten über alle Kennzahlen beschert. Der durchschnittliche Erlös pro vermieteten Zimmer wuchs für Deutschland gesamt um drei Prozent bei einer Belegungsrate von 70,2 Prozent, so der Fairmas Hotel-Report März 2019.

Berlin

Wie Fairmas mitteilte, war der März grundsätzlich ein erfolgreicher Monat für die Hauptstadt mit Wachstum über alle Kennzahlen. Das Ratenwachstum beim durchschnittlichen Zimmerpreis im Vergleich zum Vorjahresmonat sei vor allem der kalendarischen Verschiebung der Osterfeiertage zu verdanken. Dennoch verlief der Monat anders als erwartet und die Zufriedenheit mit dem Monatsergebnis nahm mit der Entfernung zum Citybereich ab. Die ITB wurde lediglich als „okay“ beschrieben. Grund hierfür war die als zu gering empfundene Wachstumsrate der Belegung von + 0,8 Prozent im ITB-Eventzeitraum im Vergleich zu 2018. Laut Fairmas stieg aber zumindest der durchschnittliche Zimmerpreis zur ITB um + 5 Prozent.

Köln

Die guten Kölner Wachstumsraten im März seien laut Fairmas vor allem gestützt durch eine hervorragende 11. Kalenderwoche für die Düsseldorfer Hotelwirtschaft. In dieser Woche fand die Energy Storage Europe (ESE) in Düsseldorf statt und gleichzeitig schwappte Businessnachfrage aus dem nahen Köln von der Weltleitmesse der Dentalbranche herüber. Das sorgte in der Zeit vom 12. bis zum 14. März für volle Häuser mit einer durchschnittlichen Belegungsrate von 94,4 Prozent und ließ zusätzlich die Zimmerrate im Eventvergleich zum Vorjahr um + 42 Prozent auf 148,00 € in die Höhe schnellen. Weitere Preistreiber des Monats: die Gallery Shoe und die ProWein sowie am Monatsende die Beauty. Besonders stark profitierten die 3-Sterne-Hotels.

Frankfurt

Im Grundsatz habe die Messegesellschaft laut Fairmas mit der zweijährigen Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima (ISH) der Frankfurter Hotellerie einen guten Ersatz für die turnusmäßig pausierende Light & Building vom Vorjahr geboten. Zur ISH reisten demnach ca. 190.000 Besucher, davon 48 Prozent aus dem Ausland, an den Main. Dennoch brachte die Light & Building 200.000, und in Verbindung mit dem höheren Zimmerangebot im Vorjahresvergleich war dies Grund genug für eine leicht sinkende Belegungsrate und nachgebende Zimmerpreise. Vor allem die 3-Sterne-Hotels reduzierten im Vorjahresmonatsvergleich ihre Preise um deutliche -5,4 Prozent, dafür konnten sie die Belegungsrate auf Vorjahresniveau halten. Im Durchschnitt kostete im März ein 3-Sterne-Zimmer 101,30 € - der Preis blieb damit oberhalb der magischen 100-Euro-Marke und war um stolze 25,90 Euro höher als ein vergleichbares Zimmer in Berlin.

Hamburg

Die Hamburger Hotellerie sieht sich laut Fairmas zunehmend mit der Aufgabe konfrontiert, das Mehrangebot an Hotelzimmern durch kluge Preisoptimierung auszugleichen. Dies würden die stagnierenden Zimmerpreise und der Rückgang bei der Belegung zeigen. Die Erfolgsquote variierte dann auch mit der entsprechenden Hotelkategorie. Die 3-Sterne-Kategorie schloss den Monat als Einzige mit Wachstum bei der Belegung (+ 0,8 Prozent), sie musste aber dafür Preisabschläge von -0,8 Prozent sowie negatives Wachstums beim RevPar in Höhe von -0,3 Prozent hinnehmen. Die 4- und 5-Sterne-Hotels reduzierten die Hotelauslastung bei einem mehr oder weniger stagnierenden Zimmerpreis.

Köln/Bonn

Der März schließt in Köln/Bonn laut Fairmas in Bezug auf Belegung und RevPar deutlich erfolgreicher als noch im letzten Trendbaromter prognostiziert. Grund hierfür: Die Messesituation und der Karneval, der dieses Jahr erst am 5. März endete. Vor allem die alle zwei Jahre stattfindende Internationale Dental-Schau, die IDS, ließ die Preise in luftige Höhen steigen. Für ein Zimmer in einem Kölner 3-Sterne-Hotel zahlten die Gäste während der IDS im Schnitt stolze 228,40 € pro Nacht, für 4-Sterne wurden 276,60 € in Rechnung gestellt. Nur die Luxusklasse mit 5-Sternen reduzierte im Vergleich zu 2017 ihre Preise.

München

Die Steigerung der täglichen Durchschnittsrate (ADR) in München hat laut Fairmas mehrere Ursachen. Zunächst das Champions League Achtelfinale am 13.03.2019 (kein Spiel in 2018). Dann konnten Hotels mit guter Messeanbindung erwartungsgemäß vom DGP (Tuberkulose Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) und dem ICE (International Converting Europe für Veredelung/Verarbeitung von Papier, Film & Folie) profitieren. Erwähnenswert ist noch die Garten München und die Handwerkermesse – beide Veranstaltungen zeigen im Eventvergleich ADR Wachstum oberhalb der 25 Prozent. Der Belegungsrückgang scheint vor allem dem Kapazitätsaufbau geschuldet zu sein. Am Ende ist es allen Hotelkategorien gelungen, die wirtschaftlichen Folgen der geringeren Belegungsarte durch ADR-Wachstum auszugleichen und den Monat mit Wachstum beim RevPar zu beenden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Verwertungseinrichtung Audiovision GmbH (VEA) versendet aktuell an zahlreiche Betriebe Schreiben, in denen die Lizenzierung von Urheberrechten gefordert wird. Der DEHOGA Bayern rät dringend zur rechtlichen Prüfung.

Gleitzeit, Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Schichtdienst, Jobsharing oder Vier-Tage-Woche: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Die wichtigsten Arbeitszeitmodelle im Überblick.

Arbeitsverträge können unter bestimmten Voraussetzungen digital abgeschlossen werden. Doch was gilt, wenn das Arbeitsverhältnis wieder beendet werden soll? Was Beschäftigte beachten sollten.

In der stagnierenden deutschen Wirtschaft geht vielen Firmen die Luft aus. Auch im Oktober wächst die Zahl der Insolvenzen - etwa am Bau und in der Gastronomie. Experten erwarten erst 2027 Besserung.

Die durchschnittliche Vergütung der CEOs im Gastgewerbe ist trotz eines wirtschaftlich von globalen Unsicherheiten geprägten Jahres 2024 weiter gestiegen. Glenn Fogel von Booking Holdings führt die Liste weiterhin an.

Die Künstliche Intelligenz (KI) hält mit beispielloser Geschwindigkeit Einzug in alle Lebensbereiche – von Arbeit und Bildung bis hin zu Wirtschaft und Gesellschaft. Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), hat die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung in einer umfassenden Analyse beleuchtet.

Ein Sturz auf dem Weg zur Arbeit, ein Unfall im Betrieb: Viele wissen nicht, welche Ansprüche sie in einem solchen Fall haben. Wie geht’s für Betroffene nun finanziell weiter? Fragen und Antworten.

Ein Großteil der neu gegründeten Unternehmen in Deutschland tut sich schwer, langfristig am Markt zu bestehen. Das trifft auch auf die Gastronomie zu, in der es überdurchschnittlich viele Unternehmensgründungen gibt.

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.