Führungsstile sind vererbbar

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Bei der Frage nach dem eigenen Führungsstil orientieren sich Führungskräfte offensichtlich sehr an ihren Vorgesetzten. Zwischen dem Stil, der ihnen von ihren Chefs vorgelebt wurde und dem, den sie gegenüber ihren Mitarbeitern anwenden, besteht eine signifikante und positive Korrelation. Vereinfacht gesagt bedeutet das: In vielen Fällen übernehmen sie den Stil, der von ihren Chefs vorgelebt wurde und übertragen dieses Verhalten auf ihre eigenen Mitarbeiter. Das haben die Online-Jobplattform StepStone und das Kienbaum Institut @ ISM in einer Studie unter 13.500 Fach- und Führungskräften herausgefunden.

Hat der Chef alle Freiheiten, haben seine Mitarbeiter die auch

Ob direktive, strategische oder Laissez-faire Führung: Stile, wie Chefs ihre Mitarbeiter führen, gibt es viele – StepStone und Kienbaum haben insgesamt sieben verschiedene Führungsstile genauer untersucht. Besonders auffällig dabei: Erhält ein Chef von seinem Vorgesetzten weder Vorgaben noch Feedback (laissez-fairer Führungsstil), so gibt dieser Chef auch seinen Mitarbeitern keine Rückmeldungen und keine Ziele vor. 27 Prozent aller Fachkräfte in Deutschland attestieren ihrem Vorgesetzten genau solch einen Führungsstil. „Die Auswirkungen von schlechter Führung werden häufig unterschätzt. Weil Führungskräfte in ihrem Führungsstil ihren Chefs nacheifern, findet auch schlechte Führung schnell Nachahmer“, sagt Dr. Sebastian Dettmers, Geschäftsführer bei StepStone. „Gerade das Top-Management sollte sich daher seinen Führungsstil bewusst machen.“

Auch negative Führung wird oft „vererbt“

Eine starke Korrelation lässt sich in der Analyse auch beim Stil der negativen Führung feststellen. Gemeint ist damit ein Führungsstil, der durch lautes und aggressives Verhalten gekennzeichnet ist. Unberechenbarkeit, unüberlegte und impulsive Handlungen legen diejenigen Chefs oft an den Tag, die auf diese Weise auch von ihren eigenen Vorgesetzten geführt werden. „Um Führungskulturen mit negativen Auswirkungen zu verhindern, müssen Vorgesetzte sich und ihren Führungsstil ständig analysieren und hinterfragen“, sagt Dr. Walter Jochmann, Geschäftsführer von Kienbaum. „Und das funktioniert am besten durch regelmäßiges Feedback – sowohl vom Vorgesetzten als auch von den eigenen Mitarbeitern.“

Die komplette Studie als Whitepaper gibt es hier zum Download.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Trotz Elternstolz: Gehören Kinder in den Lebenslauf? Manche Mütter und Väter befürchten Nachteile im Bewerbungsprozess. Wann sollte man rechtlich gesehen beim Arbeitgeber Kinder erwähnen?

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland hat 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig ist auch der Konsum von Geflügelfleisch im Vergleich zu den Vorjahren merklich gestiegen. Diese Daten stehen im Kontext einer stabilen heimischen Produktion, die jedoch weiterhin durch die sich ausbreitende Geflügelpest beeinflusst wird.

Obwohl fast die Hälfte aller Erwerbstätigen in Deutschland Frauen sind, sind nur 29,1 Prozent der Führungspositionen weiblich besetzt. Warum hinkt Deutschland hinterher?

Verlangen Arbeitnehmende beim Ausscheiden aus dem Job ein Arbeitszeugnis, kann es sein, dass es heißt: «Schreiben Sie doch bitte selbst etwas!» Ist das erlaubt - und wie geht man vor?

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im deutschen Gastgewerbe hat im August 2025 einen historischen Höchststand erreicht. Laut den jüngsten, von der Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Daten, sind nun 1.122.500 Menschen in diesem Sektor sozialversicherungspflichtig tätig.

Die Bundesregierung hat eine unbürokratische Verlängerung der Aufenthaltstitel für Geflüchtete aus der Ukraine beschlossen. Die entsprechende „Zweite Verordnung zur Änderung der Ukraine-Aufenthaltserlaubnis“ wurde am 27. Oktober 2025 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Die Zahl der jungen Menschen, die eine Ausbildung im Gastgewerbe anstreben, ist erneut gestiegen. Bis Ende September 2025 meldeten sich 3,5 Prozent mehr Bewerberinnen und Bewerber bei den Arbeitsagenturen als im Vorjahreszeitraum. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor.

Der Mindestlohn steigt zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro und anschließend zum 1. Januar 2027 auf 14,60 Euro. Der DEHOGA Bundesverband hat die daraus resultierenden Effekte, insbesondere auf die Arbeitsverhältnisse im Gastgewerbe, analysiert und bewertet.

Softwareplattformen und Finanzexperten schlagen Alarm: Die Nutzung Künstlicher Intelligenz hat zu einem signifikanten Anstieg ultrarealistischer, gefälschter Spesenbelege in Unternehmen geführt. Während Spesenbetrug kein neues Phänomen ist, ermöglichen es aktuelle KI-Modelle, täuschend echte Fälschungen ohne technische Vorkenntnisse zu erstellen.

Die neuesten Daten der Bundesagentur für Arbeit zum Oktober 2025 zeigen eine saisonale Entspannung der Arbeitslosenzahlen. Dennoch deuten die anhaltend schwache Beschäftigungsentwicklung und eine geringe Nachfrage nach neuem Personal auf eine fortgesetzte wirtschaftliche Zurückhaltung hin.