Gastgewerbe bleibt im Konjunkturtief – trotz Aufschwung im Mittelstand

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Während viele Branchen im Mittelstand endlich wieder Licht am Ende des Tunnels sehen, bleibt das Gastgewerbe auch im Mai 2025 tief im Krisenmodus. Der aktuelle DATEV Mittelstandsindex dokumentiert zwar das erste deutliche Umsatzplus nach zwei Jahren – doch Hotels, Restaurants und Cafés setzen ihren Negativtrend fort. Der Branchenumsatz im Gastgewerbe ging um 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück – eine drastische Entwicklung, die einmal mehr zeigt, wie fragil die Lage in dieser besonders stark von Krisen gebeutelten Branche ist.

„Das erste deutliche Umsatzplus nach zwei Jahren ist ein Lichtblick für den deutschen Mittelstand. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass insbesondere bei den Kleinstunternehmen die wirtschaftliche Durststrecke immer noch nicht überwunden ist“, mahnt DATEV-CEO Prof. Dr. Robert Mayr. Und gerade das Gastgewerbe besteht in weiten Teilen aus genau diesen Kleinstunternehmen.

Während andere Branchen aufholen, verliert das Gastgewerbe weiter

Mit einem gesamtwirtschaftlichen Umsatzanstieg von 2,8 Prozent auf 93,3 Indexpunkte (Basisjahr 2022 = 100) zeigt sich im Mittelstand erstmals seit langem ein Aufwärtstrend. Besonders der Handel, das Baugewerbe sowie große Teile des Dienstleistungssektors tragen diese positive Entwicklung. Doch der Abstand zwischen diesen Sektoren und dem Gastgewerbe wird größer.

In mittleren Unternehmen stiegen die Umsätze sogar um 6,4 Prozent, in kleinen Unternehmen um 3,9 Prozent. Doch der Aufschwung bleibt im Gastgewerbe bislang aus. Trotz der anhaltenden Reiselust und Konsumfreude scheint es vielen Betrieben weiterhin schwerzufallen, wirtschaftlich Fuß zu fassen – gestiegene Kosten, Personalmangel und strukturelle Nachwirkungen der Pandemie wirken weiterhin nach.

Löhne steigen – Beschäftigung sinkt

Neben den Umsatzentwicklungen zeigt der Mittelstandsindex auch anhaltende strukturelle Verschiebungen: Die Löhne und Gehälter im Mittelstand stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahr saison- und kalenderbereinigt um 4,1 Prozent – ein weiteres Anzeichen für steigende Belastungen auf Unternehmensseite. Gleichzeitig ging die Beschäftigung zurück: Im Vergleich zum Vorjahr sank der Beschäftigungsindex um 1,4 Prozent auf 100,7 Punkte.

Besonders betroffen: Kleinstunternehmen mit einem Rückgang der Beschäftigung um 2,0 Prozent. Auch hier zeigt sich die prekäre Lage im Gastgewerbe, das vielerorts von Personalnot betroffen ist. Während mittlere Betriebe den Beschäftigungsstand noch einigermaßen halten konnten, spitzt sich die Lage für viele kleine Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe weiter zu.

Weiterführende Informationen

Der DATEV Mittelstandsindex basiert auf anonymisierten Daten aus Umsatzsteuervoranmeldungen und Lohnabrechnungen von über einer Million Unternehmen und acht Millionen Arbeitnehmer:innen. Die Daten werden monatlich veröffentlicht und ermöglichen einen datenbasierten Blick auf die konjunkturelle Lage im deutschen Mittelstand.

Mehr aktuelle Daten und interaktive Grafiken finden unter: mittelstandsindex.datev.de


 

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