Gema informiert über Musik-Gebühren für Weihnachtsmärkte

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Gestiegene Gema-Kosten für Musik auf Weihnachtsmärkten sorgten 2023 für viel Unmut bei den Kommunen in Deutschland. Um eine solche Situation in diesem Jahr zu vermeiden, setzt die Verwertungsgesellschaft nun auf ein breites Informationsangebot. 

Dieses umfasse einen gesonderten Info-Bereich auf der Gema-Website, Webinare und Anleitungen zur Nutzung des Onlineportals, teilte eine Sprecherin in München mit. «Ziel ist es, Planungssicherheit herzustellen, damit alle Veranstalter wissen, welcher Tarif gilt und wie die Musik angemeldet wird», fügte Vorstandsmitglied Georg Oeller hinzu. 

Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) ist ein Verein mit Sitz in München. Sie vertritt rund 95.000 Musiker, Songwriter, Komponisten und Texter. Grundsätzlich wird immer dann eine Gema-Gebühr fällig, wenn Musik öffentlich genutzt wird, wie etwa bei Veranstaltungen oder Hintergrundmusik im Einzelhandel. 

Unsicherheiten bei der Tarifanwendung

Neben der Art der gespielten Musik seien vor allem die Fläche des Marktes und die Zahl der Öffnungstage die wichtigsten Faktoren bei der Berechnung der Lizenzgebühr. Musik könne auf Weihnachtsmärkten zudem in unterschiedlicher Weise zum Einsatz kommen: im Hintergrund, aus Lautsprechern oder als Live-Darbietung auf der Bühne. 

An den Tagen mit Livemusik gelte der Tarif für Stadtfeste (U-ST), bei dem die gesamte Veranstaltungsfläche des Weihnachtsmarktes herangezogen werde. Werde die Musik nicht live, sondern über Lautsprecher, ausschließlich als Hintergrundmusik, von Tonträgern oder über das Radio abgespielt, gelten andere Tarife. 

Im vorigen Jahr hatten sich zahlreiche Kommunen über deutlich gestiegene Gema-Rechnungen für die Musik auf Weihnachtsmärkten beschwert. Aus Protest gab es in mehreren Städten einen «Tag der Stille» ohne Musik auf dem Weihnachtsmarkt. 

Die Gema hatte dazu mitgeteilt, dass sich die Berechnungsgrundlage nicht geändert habe. Allerdings hätten einzelne Weihnachtsmärkte deutlich zu kleine Veranstaltungsflächen gemeldet, seit 2022 würden diese erstmals überprüft. Aufgrund dieser «Unsicherheiten bei der Tarifanwendung», heißt es von der Gema, informiere man nun alle Veranstalterinnen und Veranstalter frühzeitig über die Musiknutzung auf ihren Weihnachtsmärkten. 

2023 lizenzierte die Gema nach eigenen Angaben die Musiknutzung auf rund 4.000 Weihnachtsmärkten in Deutschland. Diese hätten in der Regel eine Fläche von 100 bis 3.000 Quadratmetern gehabt, in Einzelfällen bis zu 10.000 Quadratmeter. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Auf Karriereportalen oder per Messenger: Gefälschte Stellenanzeigen sind nicht immer auf den ersten Blick als solche zu erkennen. Diese Betrugsmaschen sollten Sie kennen, um sich zu schützen.

Die Besucher auf dem Münchner Oktoberfest werden jünger. 18- bis 29-Jährige machten in den ersten neun Tagen des Festes 27 Prozent der volljährigen Besucher aus. Seit 2019 hat sich der Anteil damit fast verdoppelt.

Das Finanzamt gewährt steuerliche Vergünstigungen für den Weg zur Arbeit. Voraussetzung ist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die günstigste Strecke nutzen. Aber: Welche ist das?

Ein Arbeitsverhältnis kann auch mit einem Aufhebungsvertrag enden. Meist springt für Beschäftigte dabei eine Abfindung raus. Aber wie hoch muss die ausfallen? Gibt es Vorgaben?

Die deutschen Unternehmen müssen noch größere Anstrengungen unternehmen, um den Datenschutz umzusetzen. In rund zwei Drittel der Unternehmen hat der Aufwand für den Datenschutz im vergangenen Jahr zugenommen.

Es regnet durchs Fenster oder gleich ein Rohrbruch und Wasserschaden. Auch wenn solche Angelegenheiten dringend erscheinen: Beschäftigte dürfen nicht ohne Weiteres während der Arbeitszeit nach Hause gehen, um sich um die Reparatur zu kümmern.

Dass Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt von Wohlstand mehr arbeiten müssen, glauben im Westen des Landes und in Berlin mehr Menschen als im Osten. Das geht aus einer Auswertung des Karrierenetzwerks Xing hervor.

Der Zahl der Arbeitslosen geht in Deutschland seit längerer Zeit schrittweise nach oben. Eine schwache Herbstbelebung rückt die Drei-Millionen-Grenze für den Winter in den Blick.

Nach Schätzung des Handelsverbandes Deutschland (HDE) haben in Deutschland lebende Personen in diesem Jahr während ihres Sommerurlaubs im Inland rund fünf Milliarden Euro im Einzelhandel ausgegeben. Der Sommerurlaub im eigenen Land sei damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, so der Verband.

Vor Jahren noch war der «Goldene Handschlag» im Alter von unter 60 Jahren ein durchaus bekanntes Phänomen in der Arbeitswelt. Inzwischen werden Ältere aber gebraucht - und bleiben auch länger im Job.