Girocard künftig ohne Maestro - Kreditwirtschaft sieht Alternativen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Verbraucher müssen sich beim Geldabheben oder Bezahlen mit der Girocard im Ausland auf Neuerungen einstellen. Ab 1. Juli 2023 dürfen nach einer Entscheidung des US-Kartenriesen Mastercard keine Maestro-fähigen Girokarten mehr ausgegeben werden, die den Einsatz der beliebten Zahlungskarte außerhalb Deutschlands ermöglichen.

Die Deutsche Kreditwirtschaft betont, Banken und Sparkassen könnten auch nach dem Wegfall des Maestro-Systems gewährleisten, dass ihre Kunden die Girocard im Ausland weiter nutzen können.

Welche internationalen Kartenzahlprodukte anstelle von Maestro genutzt werden, würden die jeweiligen Banken und Sparkassen entscheiden. Das rot-blaue Logo prangt seit Jahren auf einem großen Teil der rund 100 Millionen Girocards in Deutschland. Damit soll nun Schluss sein. Nicht auszuschließen ist, dass auch Visa mit seinem VPay nachzieht.

«Wenn Maestro wegfällt, dürfte Girocard unter Druck geraten. Die US-Konzerne Mastercard und auch Visa pushen derzeit ihre eigenen Zahlungskartensysteme (Debitkarten)», sagte Claudio Zeitz-Brandmeyer vom Verbraucherzentrale-Bundesverband am Donnerstag. «Mastercard erhöht mit seiner Entscheidung den Druck auf einzelne Institute, seine Debitkarte zu verwenden.» Für Verbraucher werden die Akzeptanz neuer Kartensysteme im Handel und der Erfolg europäischer Lösungen wie die European Payment Initiative entscheidend sein.

Verbraucher können ihre Girocard mit dem Maestro-Symbol bis zum Ende der Laufzeit - spätestens bis zum 31. Dezember 2027 - problemlos weiter einsetzen, wie der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) erläutert. Verbraucher, die nach Ablauf des Gültigkeitsdatums turnusgemäß eine neue Karte erhielten, würden auf dieser lediglich anderes Akzeptanzsymbol anstelle von Maestro sehen.

«Auch damit wird die europäische oder weltweite Akzeptanz ihrer Girocard an Geldautomaten oder beim Einkauf an der Kasse in gleicher Weise wie heute gewohnt möglich sein», betont der BVR. Die genossenschaftliche Bankengruppe prüft seit einigen Monaten Möglichkeiten zur Ausgestaltung des Co-Badgings zur Girocard. Unter Co-Badging versteht man das Aufbringen mehrerer Bezahlverfahren auf einer Bankkarte.

Der Sparkassen- und Giroverband verweist darauf, dass mit der Kombination der Debitzahlverfahren Girocard sowie Debit Mastercard (DMC) bereits eine neue Generation der Sparkassen-Card geschaffen worden sei. Diese stehe den Instituten der Finanzgruppe als mögliches Nachfolgeprodukt zur Verfügung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Aufgemacht - und schnell wieder abgelegt: Behandeln Sie Ihre Entgeltabrechnung auch eher stiefmütterlich? Wo und warum sich ein genauer Blick oft lohnt.

Rechtzeitig zum Start in die Sommersaison gibt es eine Tarifeinigung im schleswig-holsteinischen Gastgewerbe. Beide Seiten haben jetzt mehr als zwei Jahre Planungssicherheit.

Das Jahr 2024 bietet zahlreiche sportliche Höhepunkte, viele Superstars gehen auf Tournee und Events sorgen für Furore. Auch bei Verbrauchern stehen solche Ereignisse hoch im Kurs. Wie eine Studie von Mastercard zeigt, planen 82 Prozent der Befragten in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr für Erlebnisse auszugeben als 2023.

Für die Wirtschaft sind die Zeiten nicht gerade die besten. Umso mehr sind Führungskräfte gefragt, die die richtigen Entscheidungen treffen. Man sollte meinen, dass sich Manager intensiv mit dem Thema Entscheidungsfindung auseinandersetzen. Doch Fehlanzeige. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Das Gastgewerbe verzeichnete im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von real 1,1 Prozent und nominal ein Plus von 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Gegenüber dem Februar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Umsatz real 14,0 Prozent niedriger.

Schwächstes Wachstum der G7-Staaten: Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten. Die Weltwirtschaft schlägt sich trotz düsterer Befürchtungen allerdings recht wacker.

In unserer Folge des Hospitality Jobcast geht es um ein essentielles Führungsthema: Das Mitarbeitergespräch. Bei einigen löst allein der Gedanke an den Termin mit dem Vorgesetzten bereits Unbehagen aus. Wie eine neue Gesprächskultur geschaffen werden kann, berichtet Christian Henzler von Gründer von ⁠newworx.

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.