Ifo-Geschäftsklima: "Im Gastgewerbe und im Tourismus wachsen die Sorgen"

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August zum zweiten Mal in Folge verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima sank gegenüber dem Vormonat um 1,3 Punkte auf 99,4 Zähler, wie das Ifo-Institut am Mittwoch in München bekanntgab. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang des wichtigsten Konjunkturbarometers für Deutschland gerechnet, dabei aber 100,4 Punkte veranschlagt.

Die Eintrübung geht auf weniger optimistische Erwartungen der Unternehmen zurück. «Insbesondere im Gastgewerbe und im Tourismus wachsen die Sorgen», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Ihre aktuelle Lage bewerteten die Unternehmen dagegen etwas besser als im Vormonat. Lieferengpässe bei Vorprodukten in der Industrie und Sorgen wegen steigender Corona-Infektionszahlen belasteten jedoch die Konjunktur.

Laut Ifo trübte sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Branchen bis auf das Baugewerbe ein. In der Industrie fiel der Erwartungsindikator auf den niedrigsten Stand seit November. Die Unternehmen hätten von einer schwächeren Nachfrage berichtet. Unter den Dienstleistern und im Handel ging das Geschäftsklima ebenfalls zurück.

Analysten von der Landesbank Hessen-Thüringen führten die allgemeine Stimmungseintrübung auf Sorgen wegen der vierten Corona-Welle und auf Lieferkettenprobleme zurück. «Erfreulich ist dagegen die nochmalige Verbesserung der Lageeinschätzungen.» Auch sei das weiterhin hohe Niveau des Geschäftsklimas ein Hinweis darauf, dass die Erholung der deutschen Wirtschaft intakt sei.

Ähnlich kommentierten Experten der Landesbank Baden-Württemberg. Sie erwarten, dass die deutsche Wirtschaft im Sommer ihr Wachstumstempo steigern kann. «Anhaltende Lieferengpässe in der Industrie und die Sorge vor neuen Corona-Einschränkungen im Herbst führen jedoch zu erhöhter Unsicherheit und Vorsicht mit Blick auf das Schlussquartal.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der italienische Prosecco hat in den USA einen historischen Markterfolg erzielt. Neue Daten des Uiv–Vinitaly Observatory bestätigen: Der Schaumwein übertrifft Champagner in den amerikanischen Einzelhandelsumsätzen und wächst viermal schneller als der gesamte italienische Weinmarkt.

Ein gutes Arbeitszeugnis kann die Eintrittskarte für einen neuen Job sein. Auch wenn keine Note darunter steht, verraten die Formulierungen doch einiges. Wie so ein Zeugnis zu lesen ist.

Thüringen meldet einen leichten Rückgang bei Übernachtungen und liegt damit im bundesweiten Trend. Doch einige Regionen und Unterkünfte legen weiter zu.

Unentschuldigtes Fehlen oder wiederholtes Zuspätkommen kann zur Kündigung führen. Doch ab wann ist der Job wirklich in Gefahr? Eine Fachanwältin für Arbeitsrecht klärt auf.

Glücksspiel ist Teil des Alltags in vielen europäischen Ländern, nur die Regeln unterscheiden sich erheblich. Deutschland hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen Rahmen geschaffen, der Ordnung verspricht und gleichzeitig Diskussionen befeuert. Zu streng nach Meinung der einen, zu zaghaft im Vollzug nach Meinung der anderen.

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.