In NRW sollen verlassene Orte zu attraktiven Begegnungszentren werden

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Aus einem Kloster wird ein Kulturzentrum, aus einer Kneipe ein Kino: Kreative Ideen, die Orten neues Leben einhauchen und Platz für Begegnung schaffen, werden in Nordrhein-Westfalen gefördert. In den nächsten drei Jahren unterstützt die Landesregierung 21 solcher Projekte mit bis zu 9,45 Millionen Euro.

«Wir brauchen Orte, an denen wir uns mit anderen Menschen treffen, austauschen und neue Ideen für die Gemeinschaft entwickeln können», erläuterte NRW-Kulturministerin Ina Brandes (CDU) in Düsseldorf das sogenannte Dritte-Orte-Programm der Landesregierung. Früher sei das vielleicht die Dorfkneipe oder das Ladenlokal um die Ecke gewesen.

Mehr kulturelles Leben auf dem Land

Mit viel bürgerlichem Engagement seien leerstehende oder nicht mehr genutzte Räume umgebaut und renoviert worden. Im Mittelpunkt stehe dabei ein ansprechendes Kulturangebot für mehr Lebensqualität im ländlichen Raum.

Das Programm geht bereits in die zweite Förderrunde. Insgesamt gibt es damit 45 «dritte Orte» in NRW. In den 1980er-Jahren hatte ein amerikanischer Soziologe den Begriff geprägt. Er beschreibt damit öffentliche Orte für Begegnung und Austausch in Abgrenzung zum ersten Ort - dem Zuhause - und dem zweiten Ort, der Arbeit. Das Gesamtbudget für das Dritte-Orte-Programm beträgt nach Angaben der Landesregierung bis 2028 bis zu 18 Millionen Euro.

Wenn aus der Boutique ein öffentliches Wohnzimmer wird

In der aktuellen Förderrunde wird zum Beispiel aus einer alten Schützenhalle ein Dorf- und Kulturhaus mit einer genossenschaftlich geführten Gastronomie. Ehrenamtliche engagierte Menschen organisieren Konzerte, Theatervorstellungen, einen Kunstmarkt oder Tanzkurse.

Ein ehemaliges Bekleidungsgeschäft wird zukünftig als öffentliches Wohnzimmer für Bücher-Castings, Poetry-Slams, Konzerte von Jazz bis Metal, Stand-up-Comedy, Kinoabende und Vorträge genutzt. In einen alten Wasserturm zieht ein Atelier ein und er wird für Nachbarschaftsflohmärkte und als außerschulischer Lernort genutzt. Eine aufgegebene Kneipe wird zum Kino und das Kloster im Ortskern zum Kulturzentrum für junge Menschen.

Die Landesregierung will mit dem Programm ihre Zusage aus dem schwarz-grünen Koalitionsvertrag einlösen, das kulturelle Leben im ländlichen Raum besonders zu stärken und zu fördern. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) hat seinen aktuellen Zahlenspiegel für das dritte Quartal 2025 vorgelegt. Die Publikation bietet eine Übersicht der zentralen wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie.

McDonald's Deutschland hat die Ergebnisse der fünften Ausbildungsstudie veröffentlicht. Diese offenbaren eine zunehmende Verunsicherung und eine skeptische Haltung bezüglich der gesellschaftlichen Durchlässigkeit und der Wirkung von Leistung.

Viele Beschäftigte winken bei Weiterbildungen ab – weil sie weder mehr Gehalt noch Aufstiegschancen erwarten. Experten sehen darin eine Bürde für die Wirtschaftskraft - und wollen Hürden abbauen.

Künstliche Intelligenz macht im Beruf vieles einfacher – aber wer steht gerade, wenn die Tools fehlerhafte Ergebnisse ausspucken? Eine Rechtsexpertin ordnet ein.

Die Verdienstgrenze für Millionen Minijobber steigt zum 1. Januar auf 603 Euro und zum 1. Januar 2027 auf 633 Euro. Die Grenze wird aufgrund ihrer Koppelung an den gesetzlichen Mindestlohn erhöht: Jede Erhöhung führt automatisch zur Anpassung der Minijobgrenze.

Jedes zwölfte Unternehmen in Deutschland fürchtet nach einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts akut um die eigene Existenz. Als größte Gefahr sehen die Unternehmen demnach branchenübergreifend Auftragsmangel, der finanzielle Engpässe nach sich zieht.

Der Arbeitgeber fordert eine Krankschreibung - jetzt muss es schnell gehen. Doch auf Angebote im Netz sollte man sich nicht ungeprüft einlassen, zeigt ein Urteil. Die Folgen können erheblich sein.

Sind Schnee, Schneematsch oder Glätte vorhergesagt, wird der Arbeitsweg unter Umständen zur Geduldsprobe. Aber was passiert, wenn Beschäftigte zu spät zur Arbeit kommen?

Die Konjunkturlage im Gastgewerbe zeigt eine anhaltende Abschwächung. Nachdem das Statistische Bundesamt (Destatis) heute für den September 2025 einen Umsatzrückgang meldete, bestätigt der aktuelle DATEV Mittelstandsindex für Oktober 2025 diesen negativen Trend und zeigt eine weitere deutliche Verschlechterung in der Branche.

Der Anteil der von Fachkräftemangel betroffenen Unternehmen in Deutschland hat sich weiter verringert. Trotz des allgemeinen Rückgangs bleibt der Wert im Dienstleistungssektor, insbesondere in der Gastronomie und Hotellerie, weiterhin hoch.