Müssen Mitarbeiter eines Unternehmens gleich viel Urlaub haben?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Müssen alle Mitarbeiter in einem Unternehmen gleich viel Urlaub haben? «Im Regelfall: Nein», sagt Peter Meyer, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin. Grundsätzlich sei die Anzahl an Urlaubstagen über den gesetzlichen Mindesturlaub hinaus Verhandlungssache des Einzelnen.

«Kommt ein Bewerber zum Beispiel aus einem Unternehmen mit 30 Urlaubstagen und fordert das ein, kann ihm der neue Arbeitgeber das gewähren», sagt Meyer. Auch wenn im Betrieb eigentlich 25 Urlaubstage üblich sind. Gerade gefragte Fachkräfte haben hier im Einzelfall Verhandlungsspielraum.

Gibt es im Unternehmen einen Betriebsrat, werde der aber im Rahmen seines Mitbestimmungsrechts zu Urlaubsfragen versuchen, Ungleichheiten zu glätten.
Anders sieht es in Unternehmen aus, für die Tarifverträge gelten. «Tarifverträge sehen in der Regel einheitlich für alle Arbeitnehmergruppen gleich lange Urlaubszeiten vor. Eine Urlaubsdauer, die sich nach Vergütungsgruppe unterscheidet, gibt es in der Regel nicht», sagt Meyer.

In manchen Unternehmen sei festgelegt, dass mit längerer Betriebszugehörigkeit ein längerer Urlaubsanspruch entstehe. «Das ist aber kritisch zu sehen, sofern diese Regelungen als altersdiskriminierend ausgelegt werden können», so der Fachanwalt, der in der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) tätig ist.

Vor allem könne dies der Fall sein, wenn der Urlaubsanspruch etwa im Abstand von jeweils zwei bis drei Jahren Betriebszugehörigkeit ansteigt. Daher seien solche Regelungen, die bis etwa vor zehn Jahren noch sehr verbreitet gewesen seien, auch in Tarifverträgen, heute nur noch vereinzelt zu finden. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Glücksspiel ist Teil des Alltags in vielen europäischen Ländern, nur die Regeln unterscheiden sich erheblich. Deutschland hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen Rahmen geschaffen, der Ordnung verspricht und gleichzeitig Diskussionen befeuert. Zu streng nach Meinung der einen, zu zaghaft im Vollzug nach Meinung der anderen.

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.

In deutschen Büros hat sich das Homeoffice etabliert, doch die Arbeitsweise verändert sich. Während der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, stabil bleibt, sinkt die Zahl der reinen Homeoffice-Tage.

Vor allem in der Logistik läuft es schlecht: Das Ifo-Institut befragt regelmäßig Unternehmen nach ihrer aktuellen Lage. Diesmal fielen die Antworten überraschend negativ aus.

Welche Biermarken dominieren die Google-Suche in Deutschland? Eine neue Studie enthüllt, wie regionale Traditionen über Marketingbudgets triumphieren und warum eine bayerische Traditionsmarke überraschend auch in Berlin die meistgesuchte ist.

Vor einem Jahr mussten Unternehmen, die Überbrückungshilfen erhalten haben, eine Schlussabrechnung einreichen. Nun gehen bei immer mehr Unternehmen die entsprechenden Bescheide ein.