Neue Höchststände - Teilzeit bleibt weiblich

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Im Jahr 2024 haben 29 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland in Teilzeit gearbeitet. Frauen waren dabei mehr als viermal so häufig in Teilzeit tätig wie Männer: Während fast jede zweite Frau (49 Prozent) Teilzeit arbeitete, traf dies nur auf gut jeden neunten Mann (12 Prozent) zu.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Veröffentlichung von Erstergebnissen des Mikrozensus 2024 mitteilt, erreichte die Teilzeitquote damit sowohl für Frauen als auch für Männer einen neuen Höchststand. Mit der Erstveröffentlichung für 2024 stellt das Statistische Bundesamt rückwirkend ab dem Jahr 2021 Ergebnisse des Mikrozensus bereit, die anhand von Bevölkerungseckwerten auf Basis des Zensus 2022 hochgerechnet wurden.

Knapp 8 von 10 Personen im Alter von 15 bis 64 Jahren erwerbstätig

Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen betrug im Jahr 2024 gut 77 Prozent und erreichte damit ebenfalls einen Rekordwert. Bei den Männern lag die Erwerbstätigenquote mit 81 Prozent rund 7 Prozentpunkte höher als bei den Frauen mit 74 Prozent.

Der Abstand zwischen Männern und Frauen hat sich in den letzten 20 Jahren deutlich verringert: So stieg die Erwerbstätigenquote von Frauen seit 2005 von gut 59 Prozent um rund 15 Prozentpunkte, während der Anstieg bei den Männern mit knapp 10 Prozentpunkten (2005: 71 Prozent) geringer ausfiel. Mit dem Anstieg der Erwerbstätigkeit geht ein Anstieg des Anteils der Erwerbstätigen einher, die in Teilzeit arbeiten. In den Jahren von 2005 bis 2024 sind die Teilzeitquoten sowohl bei Frauen (von 43 Prozent auf 49 Prozent) als auch bei Männern (von 7 Prozent auf 12 Prozent) im Alter von 15 bis 64 Jahren um rund 5 Prozentpunkte gestiegen.

Erwerbstätigenquote von Müttern in den letzten 20 Jahren deutlich angestiegen

Bei Eltern von minderjährigen Kindern waren 92 Prozent der Väter, aber nur 71 Prozent der Mütter im Jahr 2024 erwerbstätig. Noch deutlichere Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigen sich bei Eltern mit Kindern unter 3 Jahren: Hier waren 9 von 10 Vätern (89 Prozent), aber nur 4 von 10 Müttern (40 Prozent) erwerbstätig.

Während die Anteile erwerbstätiger Väter mit Kindern unter 3 Jahren und mit Kindern unter 18 Jahren seit 2005 nur leicht gestiegen sind (+3 beziehungsweise +4 Prozentpunkte), haben die Erwerbstätigenquoten von Müttern mit Kindern unter 3 und unter 18 Jahren deutlich zugelegt (+12 beziehungsweise +11 Prozentpunkte).

Knapp 7 von 10 erwerbstätigen Müttern arbeiten in Teilzeit

Bei erwerbstätigen Müttern lag die Teilzeitquote höher als bei den erwerbstätigen Frauen insgesamt: Im Jahr 2024 arbeiteten 68 Prozent aller Mütter mit Kindern unter 18 Jahren in Teilzeit, bei den Müttern mit Kindern unter 3 Jahren waren es sogar 73 Prozent.

Dagegen hatten erwerbstätige Väter mit Kindern unter 18 Jahren mit 8 Prozent% und Väter mit Kindern unter 3 Jahren mit 9 Prozent seltener ihre Arbeitszeit reduziert als alle erwerbstätigen Männer. Während sich die Teilzeitquote von Müttern seit dem Jahr 2005 kaum veränderte, stieg diese bei den Vätern um gut 4 Prozentpunkte.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Verwertungseinrichtung Audiovision GmbH (VEA) versendet aktuell an zahlreiche Betriebe Schreiben, in denen die Lizenzierung von Urheberrechten gefordert wird. Der DEHOGA Bayern rät dringend zur rechtlichen Prüfung.

Gleitzeit, Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Schichtdienst, Jobsharing oder Vier-Tage-Woche: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Die wichtigsten Arbeitszeitmodelle im Überblick.

Arbeitsverträge können unter bestimmten Voraussetzungen digital abgeschlossen werden. Doch was gilt, wenn das Arbeitsverhältnis wieder beendet werden soll? Was Beschäftigte beachten sollten.

In der stagnierenden deutschen Wirtschaft geht vielen Firmen die Luft aus. Auch im Oktober wächst die Zahl der Insolvenzen - etwa am Bau und in der Gastronomie. Experten erwarten erst 2027 Besserung.

Die durchschnittliche Vergütung der CEOs im Gastgewerbe ist trotz eines wirtschaftlich von globalen Unsicherheiten geprägten Jahres 2024 weiter gestiegen. Glenn Fogel von Booking Holdings führt die Liste weiterhin an.

Die Künstliche Intelligenz (KI) hält mit beispielloser Geschwindigkeit Einzug in alle Lebensbereiche – von Arbeit und Bildung bis hin zu Wirtschaft und Gesellschaft. Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), hat die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung in einer umfassenden Analyse beleuchtet.

Ein Sturz auf dem Weg zur Arbeit, ein Unfall im Betrieb: Viele wissen nicht, welche Ansprüche sie in einem solchen Fall haben. Wie geht’s für Betroffene nun finanziell weiter? Fragen und Antworten.

Ein Großteil der neu gegründeten Unternehmen in Deutschland tut sich schwer, langfristig am Markt zu bestehen. Das trifft auch auf die Gastronomie zu, in der es überdurchschnittlich viele Unternehmensgründungen gibt.

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.