Die Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt München haben in einem Bürgerentscheid mit deutlicher Mehrheit für eine Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele der Jahre 2036, 2040 oder 2044 votiert. Mit einem vorläufigen Endergebnis von 66,4 Prozent der Stimmen unterstützte eine klare Zwei-Drittel-Mehrheit die Bewerbungsinitiative.
Oberbürgermeister Dieter Reiter verkündete das Ergebnis am Sonntagabend und sprach von einem „historischen Moment für unsere Stadt“. Er betonte: „Die Bürgerinnen und Bürger Münchens haben entschieden: Eine klare Mehrheit von rund 62 Prozent spricht sich für eine Bewerbung […] aus.“ Die Wahlbeteiligung lag bei 42,0 Prozent und markierte damit einen neuen Höchstwert für Bürgerentscheide in München.
Hohe Beteiligung als Zeichen der Stadtgesellschaft
Die Frage, die rund 1,1 Millionen Wahlberechtigte mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten sollten, lautete: „Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um Olympische und Paralympische Sommerspiele bewirbt, die entweder im Jahr 2036, 2040 oder 2044 stattfinden?“
Bereits um 19.15 Uhr wurde im Kreisverwaltungsreferat (KVR) ein erstes Zwischenergebnis mit einer Zustimmung von etwa 62 Prozent bekannt gegeben. Nachdem um 21.01 Uhr alle 364 Stimmbezirke ausgezählt waren, stand das vorläufige Endergebnis von 66,4 Prozent fest.
OB Reiter äußerte sich erfreut über die Beteiligung: „Ich freue mich sehr über dieses eindeutige Votum – und ganz besonders über die hohe Beteiligung von rund 40 Prozent. Dieses Ergebnis zeigt: Es war keine Entscheidung einiger weniger, sondern der gesamten Stadtgesellschaft.“ Er bedankte sich bei allen Teilnehmenden und unterstrich: „Sie alle haben gezeigt, wie sehr München für Demokratie, Dialog und Verantwortung steht.“
Münchenschreibt Geschichte
Oberbürgermeister Reiter hob die historische Bedeutung des Bürgerentscheids hervor: „Damit ist München die erste Bewerberstadt der olympischen Geschichte, in der ein Referendum für Olympische Sommerspiele gewonnen wurde – ein historischer Moment für unsere Stadt.“ Er fügte hinzu: „München hat gezeigt: Direkte Demokratie funktioniert.“
Die hohe Wahlbeteiligung von 42,0 Prozent übertraf den vorherigen Rekordwert aus dem Jahr 2001 (37,5 Prozent) anlässlich des Entscheids zum Neubau der Fußball-Arena in Fröttmaning deutlich. Auch die Beteiligung am Bürgerentscheid 2013 zur Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022 (28,9 Prozent) wurde merklich überschritten.
Der bayerische Sportminister Joachim Herrmann zeigte sich über das Resultat erfreut. Er nannte das Votum einen „wichtigen ersten Schritt“ und betonte, dies gebe der Bewerbung kräftigen Rückenwind. Herrmann sprach von einer „einmalige Chance für Generationen.“
Das amtliche Endergebnis wird vom Abstimmungsausschuss am Mittwoch, den 29. Oktober, festgestellt. Der Oberbürgermeister rief abschließend dazu auf, den Wunsch nach einer Bewerbung „mit Respekt vor dem Votum und mit Leidenschaft diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen – gemeinsam, mit Herz und Verstand.“
Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern unterstützte die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.
Nach Ansicht von Angela Inselkammer, der Präsidentin des DEHOGA Bayern, würde die Ausrichtung der Spiele neben einer Verbesserung der Infrastruktur, die dauerhaft allen Bürgern zugutekäme, auch zu einer weiteren Imageverbesserung des Freistaats führen. Inselkammer betonte die potenziellen, nachhaltigen Effekte für die gesamte Region: „Von einer Sportveranstaltung dieser Größenordnung würde ganz Bayern nachhaltig profitieren.“













