Praktikumsbetriebe im Tourismus erhalten gute Noten von Schülern: Kritik an Kommunikation und Dienstzeiten

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Die Österreichische Hotelvereinigung (ÖHV) hat in Kooperation mit den Tourismusschulen die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe, insbesondere in Bereichen, die der Nachwuchs als wichtig erachtet.

Hohe Zufriedenheit bei Weiterentwicklung

Die Umfragewerte belegen eine hohe Zufriedenheit der Praktikanten mit ihrer persönlichen und fachlichen Entwicklung. Für 81 Prozent der Teilnehmer war die persönliche Weiterentwicklung wichtig oder sehr wichtig; 87 Prozent äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden damit. Die fachliche Weiterbildung stuften 78 Prozent als wichtig oder sehr wichtig ein; 81 Prozent waren damit zufrieden oder sehr zufrieden. Als besonders positiv bewerteten die Schüler das Kennenlernen der Kollegen und den Gästekontakt sowie die Möglichkeit, Neues zu lernen und Verantwortung zu übernehmen.

Steigerung der Weiterempfehlungsrate

Die aktuellen Zahlen zeigen eine positive Entwicklung bezüglich der Bindung an die Branche. 76 Prozent der Befragten würden ihren Praktikumsbetrieb weiterempfehlen. 80 Prozent könnten sich vorstellen, in der Branche zu bleiben, wobei 27 Prozent der Schüler angaben, in jedem Fall im Tourismus bleiben zu wollen, was eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr darstellt. ÖHV-Generalsekretär Dr. Markus Gratzer wertet dies als Erfolg: „Das sind sehr erfreuliche Ergebnisse – die Maßnahmen und Aktivitäten der Unternehmen zeigen Wirkung. Jetzt gilt es, konsequent weiterzumachen und diese Entwicklung mit voller Kraft voranzutreiben.“

Handlungsbedarf bei Kommunikation und Dienstzeiten

Trotz der guten Gesamtergebnisse identifizierte die Umfrage auch Optimierungspotenzial. Dieses sehen die Schüler hauptsächlich in den Bereichen Kommunikation und der Einhaltung der Dienstzeiten. Obwohl die meisten Betriebe auch hier gut abschnitten, sehen die Praktikanten bei einem Drittel der Unternehmen Verbesserungsbedarf. Gratzer betonte, dass die Kritik ernst genommen werde: „Wir müssen das ernst nehmen. Attraktive Arbeitgeber müssen Beschäftigten auch die Zuverlässigkeit bieten, die sie von ihnen erwarten. Planbare Arbeitszeiten gehören unbedingt dazu.“ Die Erwartungen der Jugendlichen wurden auch bei der Work-Life-Balance, der Bezahlung und dem Arbeitsdruck nicht durchweg erfüllt. Die ÖHV setzt sich durch verschiedene Initiativen, wie die Praktikumsbefragung, berufspraktische Tage, einen Videowettbewerb, die Young Talents-Jobbörse und die Abteilungsleiterakademie, für die intensive Unterstützung des Branchennachwuchses und die Aufzeigung von Optimierungspotenzialen ein.


 

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