Studie: Fachkräftemangel geht auf hohem Niveau leicht zurück

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Fachkräftemangel in Deutschland ist im vierten Quartal 2022 erneut leicht zurückgegangen. Im Dezember sei die Zahl der offenen Stellen, für die es rechnerisch bundesweit keine passend qualifizierten Arbeitslosen gab, auf 533 000 gesunken, berichtete das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (Kofa) des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) am Freitag. Zum Vergleich: Im September betraf die Fachkräftelücke noch knapp 573 000 Stellen.

Der Fachkräftemangel verharre aber weiter auf hohem Niveau, betonten die Experten. Für 43,8 Prozent der offenen Stellen fehle es an passend qualifizierten Arbeitslosen. Je höher das gesuchte Qualifikationsniveau für eine Stelle sei, desto schwerer seien passende Fachkräfte zu finden.

Im vierten Quartal 2022 sank der Studie zufolge die Zahl der offenen Stellen für qualifizierte Bewerber in allen Berufsbereichen. Der deutlichste Rückgang mit 8,3 Prozent zeigte sich im Bereich «Sprach-, Literatur-, Geistes-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medien, Kunst, Kultur und Gestaltung», gefolgt von «Land-, Forst- und Tierwirtschaft und Gartenbau» mit einem Rückgang von 7,1 Prozent. Auch im Bereich «Kaufmännische Dienstleistungen, Warenhandel, Vertrieb, Hotel und Tourismus» ging die Zahl der offenen Stellen um 6,9 Prozent zurück.

Vor allem im Bereich «Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung» mangelte es aber auch im Dezember weiterhin an Fachkräften. Hier konnte mehr als die Hälfte der offenen Stellen rechnerisch nicht mit passend qualifizierten Arbeitslosen besetzt werden. Ähnlich groß war der Fachkräftemangel in den Bereichen «Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik», «Naturwissenschaft, Geografie und Informatik» sowie «Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung».

Händeringend gesucht werden der Studie zufolge zur Zeit aber auch Triebfahrzeugführer im Eisenbahnverkehr. Hier kamen im September auf 100 offene Stellen nur 13 entsprechend qualifizierte Arbeitslose. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Erhebung zeigt einen deutlichen Anstieg von Betriebsaufgaben im deutschen Mittelstand. Hohe Kosten, bürokratische Hürden und fehlende Nachfolgelösungen führen dazu, dass immer mehr Unternehmer ihr Geschäft aufgeben.

Die wirtschaftliche Verunsicherung wird laut einer Umfrage auch 2026 das Kaufverhalten der Deutschen prägen. Besonders für Kosmetik, Mode, Reisen und Gastronomie wollen die Befragten weniger ausgeben.

Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert. 

Neue BIBB-Zahlen zeigen: Das Gastgewerbe trotzt dem bundesweiten Rückgang bei Ausbildungsverträgen weitgehend. Während die Gesamtzahlen sinken, verzeichnen die zweijährigen Berufe im Gastgewerbe starke Zuwächse. Die Hotelberufe hingegen leiden weiterhin unter deutlichen Einbrüchen.

Der Begriff «Insolvenz» kann schon mal Panik auslösen. Insbesondere, wenn es den eigenen Arbeitgeber betrifft. Ruth Rigol, Fachanwältin für Arbeits- und Insolvenzrecht, und Guadalupe Florenin von der Bundesagentur für Arbeit, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Insolvenz des Arbeitgebers.

Das Leben ist zunehmend stressig - davon sind viele Menschen überzeugt. Und nicht nur der Stress wächst, sondern laut Daten einer Krankenkasse auch die Zahl der Fehltage wegen der Diagnose Burnout.

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.