Studie zum Coronavirus: Mehr Angst um Unternehmenserfolg als um Gesundheit 

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wie groß ist die Angst der Deutschen vor dem Coronavirus (SARS-CoV-2)? Wie beeinflusst die aktuelle Situation den Arbeitsalltag in deutschen Büros und Fabriken? Und welche Maßnahmen ergreifen Unternehmen bislang? StepStone hat am Dienstag mehr als 4.000 Menschen befragt, um herauszufinden, wie sich das Virus bislang auf die Arbeitswelt auswirkt. Demnach macht sich die Mehrheit wenig Sorgen um ihre Gesundheit. Allerdings rechnen viele damit, dass sich die aktuelle Situation negativ auf den Erfolg ihres Unternehmens auswirken wird. Nahezu alle Befragten wurden am Arbeitsplatz bereits mit speziellen Maßnahmen konfrontiert.  

„Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass die Mitarbeiter in deutschen Unternehmen eher gelassen sind“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Studienleiterin bei StepStone. „Die große Mehrheit der Befragten fühlt sich von ihren Arbeitgebern gut informiert. Unternehmen in Deutschland kommunizieren erfolgreich und schaffen es, Mitarbeitern die Unsicherheit zu nehmen. Sie sichern außerdem die Produktivität im Job durch Angebote wie zum Beispiel Homeoffice oder flexible Arbeitszeiten für die Betreuung von Kindern oder Angehörigen.“  

Die Ergebnisse der aktuellen StepStone Studie im Überblick:  

  • 46 Prozent der Befragten haben Sorge, dass das Coronavirus negative Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg hat. Dass sie Angst haben, sich mit dem Virus zu infizieren, meinten dagegen nur 34 Prozent. Noch geringer ist die Sorge vor Versorgungsengpässen, z.B. knappen Lebensmitteln (27 Prozent).
  • 54 Prozent der Befragten sorgen sich nicht wegen des Coronavirus. 
  • Corona wirkt sich in manchen Unternehmen bereits auf die Arbeitsweise der Belegschaft aus: 29 Prozent der Befragten gaben an, dass Projekte wegen der aktuellen Situation verschoben worden seien. 23 Prozent gaben an, dass ihr Team durch das Coronavirus in ihrer Produktivität eingeschränkt sei. Nur 16 Prozent sind der Meinung, dass wegen Corona insgesamt weniger gearbeitet wird. 

Corona: Knapp die Hälfte der Beschäftigten spürt Auswirkungen im Job 

  • Allgegenwärtiges Thema: 96 Prozent der Befragten gaben an, dass das Coronavirus derzeit Gesprächsthema bei der Arbeit sei – bei 52 Prozent von ihnen täglich, bei 21 Prozent sogar mehrmals täglich. 
  • Bei 43 Prozent beeinflusst das Thema den Arbeitsalltag. Die häufigsten Veränderungen sind neue Verhaltensvorschriften (65 Prozent).

Große Mehrheit der Unternehmen sagt Dienstreisen ab

  • Bei 47 Prozent der Befragten wurden Dienstreisen in betroffene Regionen abgesagt, bei weiteren 27 Prozent wurden sämtliche Dienstreisen storniert.
  • 42 Prozent gaben an, dass in ihrem Unternehmen die Teilnahme an externen Veranstaltungen (z.B. Messen, Fortbildungen) untersagt worden sei. Bei gut einem Drittel (36 Prozent) wurden auch Firmenveranstaltungen abgesagt.
  • Von denjenigen, die im Job beeinträchtigt sind, muss derzeit fast jeder Zehnte (9 Prozent) von zu Hause arbeiten. Aber auch extern hat die unsichere Lage Folgen: 28 Prozent gaben an, dass sie von Lieferengpässen betroffen seien, bei 12 Prozent arbeiten Dienstleister derzeit nur noch eingeschränkt oder sogar gar nicht mehr. 

Mitarbeiter fühlen sich gut informiert

  • Die Mehrheit der Befragten gab an, dass ihr Arbeitgeber rechtzeitig zum Thema kommuniziert habe (60 Prozent) und die Unternehmensleitung sie gut informiert habe (57 Prozent).
  • 61 Prozent sind der Meinung, dass ihre Unternehmensführung die richtigen Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter trifft. 

Corona: Diese Maßnahmen ergreifen Arbeitgeber in Deutschland 

  • 80 Prozent informieren über Prävention, Verhaltensweisen und Hygiene.
  • 72 Prozent treffen Präventionsmaßnahmen, d.h. sie stellen Desinfektionsmittel bereit, verbieten Händeschütteln usw.
  • 22 Prozent bieten ihren Mitarbeitern an, zu Hause zu arbeiten.
  • 43 Prozent fordern Mitarbeiter mit Erkältungssymptomen gezielt auf, nicht zur Arbeit zu kommen oder von zu Hause aus zu arbeiten.
  • 38 Prozent fordern Mitarbeiter, die in betroffene Regionen gereist sind, auf, nicht zur Arbeit zu kommen oder von zu Hause aus zu arbeiten.  
  • 53 Prozent der Unternehmen sagen Dienstreisen ab. 
  • 19 Prozent flexibilisieren Arbeitszeiten und Arbeitsorte, um Kinderbetreuung und Pflege zu ermöglichen.
  • 47 Prozent hätten grundsätzlich die Möglichkeit, eine Zeit lang zu Hause zu arbeiten. Weitere 22 Prozent könnten dies zumindest mit Einschränkungen tun. 

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftspolitischen Verwerfungen treffen die Unternehmen in Deutschland weiter hart. Bonitäts-Schlusslicht bleibt das Gastgewerbe. Auch wenn sich die Lage seit Corona leicht gebessert hat, bleibt die Kreditwürdigkeit bei Gastronomen deutlich eingeschränkt.

Das kommende Jahr 2026 bringt für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr 2025. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit. Bundesweit wird die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage 250,5 erreichen.

Neue Studienergebnisse zeigen einen deutlichen Wandel im Trinkgeldverhalten der Deutschen. Während es im Restaurant stabil bleibt, sinkt die Bereitschaft in anderen Dienstleistungsbereichen massiv.

Deutschland zählt so viele Firmenpleiten wie seit 2014 nicht - und trotz Konjunkturhoffnungen gibt es keine Entwarnung für das kommende Jahr. Die zahlenmäßig meisten Insolvenzen entfielen auf das Dienstleistungsgewerbe.

Die Zuversicht der Verbraucher in Deutschland bezüglich ihrer eigenen finanziellen Lage stagniert. Das aktuelle Postbank Stimmungsbarometer beleuchtet die Hauptsorgen der Bevölkerung und zeigt auf, wie die gestiegenen Kosten die Spar- und Konsumpläne beeinflussen.

Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Niedriglohnquote in Deutschland konstant bei 16 Prozent liegt. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, wo über die Hälfte der Jobs dem Niedriglohnsektor zuzuordnen sind.

Im Büro, auf der Bühne oder an der Maschine: Macht das einen Unterschied, wenn Medikamente die Leistungsfähigkeit einschränken? Und was passiert, wenn ein Fehler passiert? Fragen und Antworten.

Die anstehende Erhöhung des Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde zum 1. Januar 2026 hat für das Gastgewerbe die größten Auswirkungen. Das geht aus einer neuen Studie des ifo Instituts hervor. Die Branche weist die höchste Betroffenheit auf und plant entsprechende Reaktionen auf den signifikanten Lohnkostenanstieg.

Kinder weltweit essen immer mehr hochverarbeitete Lebensmittel – mit gefährlichen Folgen für Gesundheit, Wachstum und Psyche. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Unicef-Analyse, die zusammenfasst, wie sehr sogenannte ultra-verarbeitete Produkte (UPFs) den Alltag von Kindern und Jugendlichen bestimmen.

Fit Reisen das Suchverhalten in den 200 größten deutschen Städten untersucht, um die tatsächliche Nachfrage nach Wellnessangeboten zu analysieren. Die Auswertung zeigt, dass dabei die Nähe zu Angeboten, regionale Gegebenheiten und das Einkommen entscheidend sind.