Umfrage: Möglicher Anruf vom Arbeitgeber stresst Mitarbeiter an Weihnachten

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Ein gutes Drittel der Büroangestellten in Deutschland geht nach einer Umfrage gestresst in die Weihnachtszeit. Auslöser ist das Gefühl, ständig für den Arbeitgeber erreichbar sein zu müssen, wie das Umfrageinstitut Yougov im Auftrag des Technologieunternehmens Slack ermittelt hat. Demnach sagten 34 Prozent der rund 2000 Befragten, dass sie sich während der Feiertage durch die Erwartung ständiger Verfügbarkeit für die Arbeit gestresst beziehungsweise unter Druck fühlen. 32 Prozent machen sich deswegen Sorgen um einen möglichen Burn-out.

Insgesamt bekundeten 48 Prozent, dass sie abgesehen von Urlauben auch außerhalb der Arbeitszeit erreichbar seien. Yougov befragte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des «Winter Holiday Season Survey» im November, darunter waren 599 Führungskräfte.

Die ständige Erreichbarkeit auch in der Weihnachtszeit ist demnach nicht nur eine Empfindung: 38 Prozent der Befragten gaben zu Protokoll, in der vergangenen Feiertagssaison vor einem Jahr von Kollegen kontaktiert worden zu sein.

Eine große Mehrheit von 74 Prozent der befragten Vorgesetzten erklärte, dass sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Abschalten ermutigen. Doch sagten 34 Prozent auch, dass sie von ihren Untergebenen wegen wichtiger Aufgaben Verfügbarkeit in der Freizeit erwarten.

Durch flexibles Arbeiten verschwömmen oft die Grenzen zwischen beruflichem und Privatem, wodurch Mitarbeiter sich verpflichtet fühlten, ständig und umgehend für ihre Arbeitgeber erreichbar zu sein, sagte Slack-Managerin Nina Koch zu den Umfrageergebnissen. Unzufriedene und schlimmstenfalls ausgebrannte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seien häufig die Folge.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte, dass sich viele Arbeitgeber mit den Gefährdungen ihrer Mitarbeiter durch Stress und Dauererreichbarkeit gar nicht erst auseinandersetzten. «Diese Untätigkeit geht auf die Knochen ihrer Beschäftigten», erklärte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel. «Das ist unverantwortlich und passt auch nicht mit Blick auf einen Arbeitsmarkt, auf dem an vielen Stellen Fachkräfte fehlen.» Stress und zu hohe Belastung gelte es nicht nur an Feiertagen, sondern auch im Arbeitsalltag zu vermeiden. (dpa)


 

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