Umfrage Tagungstrends: kompakter, schneller und persönlicher

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Schnellere Reaktionszeiten bei Angebotsanfragen, ein leichtes Plus von 3,92 Prozent im zu erwartenden Gesamtbuchungsvolumen und ein klares Ja zu Präsenzveranstaltungen, das hat eine aktuelle Branchenumfrage der BWH Hotels Central Europe zum Thema „Tagungstrends“ ergeben.

Nach den Veränderungen von 2024 auf 2025 und den Entwicklungen in der Zukunft befragt wurden 250 Unternehmen aus den Marktsegmenten Tagungsplanung, Messe, Event und Reisen sowie buchende Unternehmen, u.a. aus den Bereichen Industrie, Handel, Finanzen und Pharma. Das Gesamtbild stimmt optimistisch und zeigt nach den tiefgreifenden Einschnitten der Corona-Jahre einen Aufwärtstrend.

Präsenzveranstaltungen dominieren die Nachfrage

Ein eindeutiges Bild zeichnet die Frage nach der Veranstaltungart: Hier geht der Trend mit 78 Prozent zu Veranstaltungen in Präsenzform, lediglich 8 Prozent der Befragten präferieren digitale Formate und 12 Prozent hybride. Als zukünftige Tagungsorte gebucht werden in 58 Prozent der Fälle Tagungshotels und in rund 12 Prozent Eventlocations. Inhouse-Räumlichkeiten in Unternehmen direkt finden in rund 20 Prozent Verwendung. Aufschlussreich ist auch der Blick auf die geplanten Teilnehmerzahlen: Rund 42 Prozent nehmen Veranstaltungen bis 25 Personen ein, gefolgt von 35 Prozent zwischen 26 und 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Kurze Reaktionszeiten unter 24 Stunden erwartet

An der Gruppengröße orientiert sich der Umfrage der BWH Hotels zufolge auch der Buchungszeitraum. Je kleiner die Gruppe ist, desto kurzfristiger wird gebucht: bis 25 Personen in der Regel drei Monate vorher, darüber beträgt der Buchungsvorlauf 8 bis 12 Monate. Von der eher sportlichen Seite zeigen sich die von Tagungshotels- und locations erwarteten Reaktionszeiten zur Angebotserstellung: 65 Prozent der Tagungsplaner oder direkt buchenden Unternehmen erwarten ein Angebot innerhalb von 24 Stunden. Gebucht wird von 84 Prozent der Betragten direkt im Tagungshotel, 16 Prozent nehmen den Weg über einen Event- oder Tagungspartner. „Die Ergebnisse unserer BWH-Umfrage unterstreichen eine klare Entwicklung, die für Hotels mit Tagungskapazitäten von großer Bedeutung ist“, erklärt Thomas Zubac, Director MICE & Group Sales – BWH Hotels Central Europe. „Der Trend geht zu persönlicheren Präsenzveranstaltungen mit kurzen Vorlaufzeiten und hohen Erwartungen an die Reaktionsgeschwindigkeit. Für die Hotellerie bedeutet das: Flexibilität, Schnelligkeit und maßgeschneiderte Angebote sind entscheidende Erfolgsfaktoren.“

Steigender Kostendruck und reduzierte Budgets

Als größte Herausfoderung der Zukunft sehen 75 Prozent der Befragten steigende Kosten, gefolgt von Budgetreduzierungen, der Verfügbarkeit von Tagungshotels und Eventlocations sowie einem Personalmangel in internen Veranstaltungsabteilungen. Rund 50 Prozent der Umfrageteilnehmer*innen geben an, dass das Budget pro Veranstaltung und die Anzahl der Veranstaltungen reduziert wurden. Bei 23 Prozent bleibt das Veranstaltungsbudget unverändert und rund 3 Prozent haben ihr Budget und ihre Investitionen erhöht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.

Die wirtschaftspolitischen Verwerfungen treffen die Unternehmen in Deutschland weiter hart. Bonitäts-Schlusslicht bleibt das Gastgewerbe. Auch wenn sich die Lage seit Corona leicht gebessert hat, bleibt die Kreditwürdigkeit bei Gastronomen deutlich eingeschränkt.

Das kommende Jahr 2026 bringt für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr 2025. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit. Bundesweit wird die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage 250,5 erreichen.

Neue Studienergebnisse zeigen einen deutlichen Wandel im Trinkgeldverhalten der Deutschen. Während es im Restaurant stabil bleibt, sinkt die Bereitschaft in anderen Dienstleistungsbereichen massiv.

Deutschland zählt so viele Firmenpleiten wie seit 2014 nicht - und trotz Konjunkturhoffnungen gibt es keine Entwarnung für das kommende Jahr. Die zahlenmäßig meisten Insolvenzen entfielen auf das Dienstleistungsgewerbe.

Die Zuversicht der Verbraucher in Deutschland bezüglich ihrer eigenen finanziellen Lage stagniert. Das aktuelle Postbank Stimmungsbarometer beleuchtet die Hauptsorgen der Bevölkerung und zeigt auf, wie die gestiegenen Kosten die Spar- und Konsumpläne beeinflussen.

Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Niedriglohnquote in Deutschland konstant bei 16 Prozent liegt. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, wo über die Hälfte der Jobs dem Niedriglohnsektor zuzuordnen sind.