Warum Fachkräfte kündigen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Fachkräfte sind wählerisch und haben genaue Vorstellungen von ihrem Job. Damit sie zufrieden mit ihrer Stelle sind, wünschen sie sich vor allem eine spannende Tätigkeit und eine hohe Jobsicherheit. Das zeigen Ergebnisse einer StepStone Studie zum Thema Arbeitgeberattraktivität, an der 22.000 Fach- und Führungskräfte teilgenommen haben. Doch was hat Fachkräfte in Deutschland eigentlich dazu gebracht, ihren letzten Arbeitgeber zu verlassen? Das sind die acht häufigsten Kündigungsgründe:

Grund 1: Zu geringe Bezahlung

Obwohl die Befragten im Rahmen der Studie mehrere Kündigungsgründe nennen konnten, gaben nur rund vier von zehn Fachkräften (39,7 Prozent) das Gehalt an. 79 Prozent der Fachkräfte gehen davon aus, dass sie nach einem Jobwechsel mehr verdienen als vorher – das zeigt die StepStone Studie „Gehaltsverhandlungen in Deutschland“.

„Die Bezahlung ist zwar wichtig, sie ist aber nur einer von vielen Faktoren, die für die Zufriedenheit im Job entscheidend sind“, sagt Inga Rottländer, Karriere-Expertin bei StepStone. „Wer den Job wechselt, sollte deshalb nicht nur auf das Gehalt achten, sondern auch darauf, ob er sich bei dem neuen Arbeitgeber wohlfühlen und weiter entwickeln kann.“

Grund 2: Schlechtes Arbeitsklima

 Fiese Kollegen, ein unfreundlicher Chef – wer will schon mit Bauchschmerzen zur Arbeit gehen? Kein Wunder, dass ein schlechtes Arbeitsklima von 37,4 Prozent der Befragten als Kündigungsgrund genannt wurde und damit fast gleichauf mit einem zu geringen Gehalt liegt. Für Frauen ist ein schlechtes Arbeitsklima sogar der Hauptgrund für den Wechsel, während für Männer die Bezahlung und fehlende Aufstiegsmöglichkeiten entscheidender sind.

Grund 3: Fehlende Aufstiegsmöglichkeiten

Viele Jahre im selben Job und keine Perspektive in Sicht? Für viele Fachkräfte sind fehlende Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens ein Grund, dem Unternehmen den Rücken zu kehren. 34,6 Prozent gaben an, ihrem letzten Arbeitgeber deshalb gekündigt zu haben.

Grund 4: Unpassende Unternehmenskultur

Wer sich nicht mit den Werten seines Arbeitgebers identifizieren kann, ist schneller frustriert im Job. Eine StepStone Studie von 2018 zum Cultural Fit zwischen Unternehmen und Mitarbeitern zeigt sogar einen klaren Zusammenhang zwischen der Identifikation mit der Unternehmenskultur und der Zufriedenheit im Job. 27,7 Prozent der Befragten gaben eine unpassende Unternehmenskultur als Kündigungsgrund an.

 „Die Entscheidung für einen Job ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben eines Menschen. Der Job bestimmt unser Selbstbild und unseren Alltag“, sagt Rottländer. „Deshalb ist es wichtig, dass Menschen auf Jobsuche sich so umfassend wie möglich über potenzielle neue Arbeitgeber informieren. Je mehr sie über den Job und das Unternehmen erfahren, desto leichter finden sie ihren Traumjob.“

Grund 5: Mangelnde Weiterbildungsmöglichkeiten

Lebenslanges Lernen – viele Fachkräfte in Deutschland finden es wichtig, sich kontinuierlich fortzubilden und neue Fähigkeiten dazuzulernen. 25,2 Prozent der Befragten haben den Hut genommen, weil sie diese Möglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber nicht bekommen haben. 

Grund 6: Fehlende Work-Life-Balance

Für jede vierte Fachkraft (25,1 Prozent) war eine fehlende Work-Life-Balance ein Grund, zu kündigen. Egal ob Familiengründung oder die Pflege von Angehörigen oder Hobbys – viele Fachkräfte wollen neben der Arbeit noch ausreichend Raum für ihr Privatleben haben.

Grund 7: Mangelnde Stabilität und Jobsicherheit

Qualifizierten und flexiblen Fachkräften stehen derzeit viele Jobmöglichkeiten offen. Wer das Gefühl hat, sein Job steht auf der Kippe oder die Zukunft des Unternehmens auf wackeligen Beinen, der verlässt seinen Arbeitgeber. 22,3 Prozent der Befragten haben ihren Job zuletzt auch aus diesem Grund gekündigt.

Grund 8: Mangelnde Sinnhaftigkeit der Tätigkeit

62 Prozent der befragten Fachkräfte finden es wichtig, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben. Das heißt nicht per se, dass sie damit die Welt verbessern wollen – aber die Mehrheit möchte mit ihrer Arbeit einen positiven Effekt erzielen. 21,7 Prozent konnten das bei ihrem letzten Job offenbar nicht – die mangelnde Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit war für sie ein Kündigungsgrund.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Glücksspiel ist Teil des Alltags in vielen europäischen Ländern, nur die Regeln unterscheiden sich erheblich. Deutschland hat mit dem Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen Rahmen geschaffen, der Ordnung verspricht und gleichzeitig Diskussionen befeuert. Zu streng nach Meinung der einen, zu zaghaft im Vollzug nach Meinung der anderen.

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.

In deutschen Büros hat sich das Homeoffice etabliert, doch die Arbeitsweise verändert sich. Während der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, stabil bleibt, sinkt die Zahl der reinen Homeoffice-Tage.

Vor allem in der Logistik läuft es schlecht: Das Ifo-Institut befragt regelmäßig Unternehmen nach ihrer aktuellen Lage. Diesmal fielen die Antworten überraschend negativ aus.

Welche Biermarken dominieren die Google-Suche in Deutschland? Eine neue Studie enthüllt, wie regionale Traditionen über Marketingbudgets triumphieren und warum eine bayerische Traditionsmarke überraschend auch in Berlin die meistgesuchte ist.

Vor einem Jahr mussten Unternehmen, die Überbrückungshilfen erhalten haben, eine Schlussabrechnung einreichen. Nun gehen bei immer mehr Unternehmen die entsprechenden Bescheide ein.