Weil fordert schnelle Staatshilfe für Tui

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil setzt sich für möglichst rasche staatliche Hilfen für den Tui-Konzern in der Coronakrise ein. Der weltgrößte Reiseanbieter mit Hauptsitz in Hannover sei eigentlich «ein kerngesundes Unternehmen, das in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen ist». Der Nachfrageeinbruch durch die Pandemie sei nun aber bedrohlich, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur: «Jetzt ist innerhalb kürzester Zeit das ganze Geschäftsmodell infrage gestellt.» Tui sei daher einer der Fälle, «wo durch Staatshilfe die Grundlage für den Fortbestand eines soliden Unternehmens gelegt werden muss».

Der Regierungschef forderte den Bund auf, die geplanten Hilfen für in Not geratene Firmen rasch zu konkretisieren: «Es geht um Tempo.» Er hoffe, dass nun «sehr schnell die Vorschläge auf den Tisch kommen». Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatten ein umfangreiches Paket unter anderem aus Krediten, Bürgschaften und Liquiditätshilfen angekündigt. Die staatliche Förderbank KfW strafft jetzt ihre Verfahren. «Anträge für die am vergangenen Freitag beschlossenen Hilfskredite sind ab sofort möglich und werden zügig bearbeitet», sagte Altmaier in Berlin.

Weil dringt auf eine Klärung weiterer Details, die auch im Fall von Tui wichtig wären: «Wie groß ist das Volumen? Wie sieht das Verfahren aus? Welches sind die Voraussetzungen?» Und auch bei vielen kleinen und mittleren Betrieben bleibe die Lage wegen drohender Insolvenzen ernst. «Ganzen Branchen sind von heute auf morgen die Einnahmen weggebrochen. Jetzt fragen sie sich: Wie kann es weitergehen?»

Sobald die genauen Bedingungen beschlossen seien, hätten auch die Bundesländer die Möglichkeit, ergänzende Hilfen zu prüfen. Viele Firmen geraten wegen der Coronakrise in Finanznöte, weil Aufträge wegbrechen oder es zu Liefer- und Produktionsengpässen kommt.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer sich nicht gut fühlt, kann sich krankmelden. Ist das Kind krank, gibt es ebenso Regelungen. Doch was machen Beschäftigte, wenn der Partner krank wird, der normalerweise das Kind betreut?

Ob ein laufendes Ermittlungsverfahren oder eine Verurteilung wegen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit: Wäre unangenehm, wenn der Arbeitgeber davon Wind bekommt. Doch darf er deshalb kündigen?

Fast jeder vierte Beschäftigte in Deutschland fühlt sich einer Umfrage zufolge bei Hitze während der Arbeit stark belastet. Jeder Fünfte klagt über hitzebedingte Gesundheitsprobleme.

In Filmen ist KI oft der Superschurke, in der Realität wird sie mal als Weltverbesserer mal als Jobkiller gesehen. Zumindest die Angst vor Letzterem ist unter Büroarbeitern aber nicht allzu präsent.

Hinter der Theke oder im Service: Minijobs locken als Nebenverdienst, besonders bei jungen Leuten. Die wichtigsten Rechte von Minijobbern im Überblick.

Deutschland ist nach einer internationalen Umfrage für ausländische Arbeitnehmer nach wie vor attraktiv. In der am Mittwoch veröffentlichten Befragung von 150 000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus 188 Ländern liegt Deutschland in der Rangliste der beliebtesten Arbeitsstandorte auf Platz fünf.

Aufgemacht - und schnell wieder abgelegt: Behandeln Sie Ihre Entgeltabrechnung auch eher stiefmütterlich? Wo und warum sich ein genauer Blick oft lohnt.

Rechtzeitig zum Start in die Sommersaison gibt es eine Tarifeinigung im schleswig-holsteinischen Gastgewerbe. Beide Seiten haben jetzt mehr als zwei Jahre Planungssicherheit.

Das Jahr 2024 bietet zahlreiche sportliche Höhepunkte, viele Superstars gehen auf Tournee und Events sorgen für Furore. Auch bei Verbrauchern stehen solche Ereignisse hoch im Kurs. Wie eine Studie von Mastercard zeigt, planen 82 Prozent der Befragten in diesem Jahr genauso viel oder sogar mehr für Erlebnisse auszugeben als 2023.

Für die Wirtschaft sind die Zeiten nicht gerade die besten. Umso mehr sind Führungskräfte gefragt, die die richtigen Entscheidungen treffen. Man sollte meinen, dass sich Manager intensiv mit dem Thema Entscheidungsfindung auseinandersetzen. Doch Fehlanzeige. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.