„Wer mich sucht, der findet mich auch“ - Tipps für das Selbst-Marketing bei LinkedIn, Xing & Co.

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In Zeiten von Social Media und Karriereplattformen wie XING und LinkedIn hat sich die Rekrutierung von Spitzenkräften grundlegend geändert. Veränderungswillige Manager sollten daher ihr SelbstMarketing überprüfen, um von den richtigen Arbeitgebern und Headhuntern gefunden zu werden. Aber auch für Geschäftsanbahnungen helfen die folgenden Tipps.

Zugegeben – der Arbeitsmarkt für Spitzenkräfte hat sich verändert. Gute Leute sind gefragter denn je. Es gibt mehr offene Stellen als wechselwillige Kandidaten. Doch sollte das kein Grund sein, das „Marketing in eigener Sache“ zu vernachlässigen. Gerade in Zeiten von XING, LinkedIn, Google & Co lohnt es sich, die professionelle Netz-Präsenz am Arbeitsmarkt zu überprüfen – und gegebenenfalls zu optimieren. Ein regelmäßiges Update kann hier nichts schaden. „Werde ich überhaupt wahrgenommen? Und wenn ja, wie und von wem?"

Ist es geschickt, auf dem eigenen Profil die Buttons Derzeit nicht an Angeboten interessiert freizuschalten oder sollte man nicht generell offen sein für jeden ernsthaften Dialog? "Welche Informationen sind über mich im Netz zu finden? Welche Statements tauchen bei Google über mich auf?" Es ist besser, das selbst zu recherchieren, bevor es Arbeitgeber oder Geschäftspartner tun (die tun es sowieso!). Sind die Informationen aussagefähig, korrekt oder noch aktuell? Und: "Wie verhalte ich mich bei Kontaktanfragen von Arbeitgebern und Headhuntern oder potenziellen Geschäftspartnern?" Die Liste der Fragen ließe sich noch erweitern.


Über den Autor Albrecht von Bonin

Albrecht von Bonin ist einer der profiliertesten Personalberater in der Hospitality Industry. Die Suche und Auswahl von Spitzenkräften, der Einsatz von Interim Managern sowie Management Coaching für Führungskräfte und Unternehmer – das sind die Kernkompetenzen, mit denen VON BONIN und die avb Management Consulting echte Mehrwerte bietet.

Mit seinem Fachbeiträgen bei Linkedin, die auf der Erfahrung von 40 Jahren Beratungspraxis fußen, erreicht von Bonin seit Jahren viele tausend Leser. Jetzt gibt es seine Beiträge auch bei Tageskarte.


 

Decke Dein Dach bei Sonnenschein – bei Regen ist es zu spät!

Im Coaching beobachten wir häufig eine gewisse Ignoranz bei Managern, was das Thema SelbstMarketing im Netz betrifft. Mehr noch: Je höher die Position, umso schlechter die Selbstvermarktung – als ob diejenigen es nicht mehr nötig hätten. Ja, es entsteht sogar der Eindruck, dass sich mancher Karriere-Youngster im Netz besser positioniert als viele Top Executives. Diese Leichtfertigkeit mag in Zeiten des Karriere-Hochs noch verzeihlich sein. Doch sie kann sich bitter rächen. Denn nicht erst in Krisenzeiten kann manche steile Manager-Karriere schnell ein abruptes Ende nehmen (https://www.linkedin.com/pulse/auch-seepferdchen-schlucken-wasser-albrecht-v-bonin/?trackingId=tN7ABtnlQcaFMlipGwvRgA%3D%3D) . Wer erst anfängt, die eigene Auffindbarkeit für Arbeitgeber und Headhunter aufzubügeln, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, verliert viel Zeit und ist getrieben von dem Druck, schnell einen Anschlussjob zu finden. Hier sei der Link auf den Beitrag über den i Punkt der Karriere erlaubt https://www.linkedin.com/pulse/der-i-punkt-ihrer-karriere-albrecht-v-bonin/. Wäre es nicht geschickter, die sich bietenden Chancen der Business Netzwerke dauerhaft und nachhaltig zu nutzen?

Auffindbarkeit ist Trumpf

Grundsätzlich empfiehlt es sich, die eigene Jobsuche (und auch die Suche nach neuen Geschäftskontakten) aus der Perspektive der Anbieter bzw. Bedarfsträger zu betrachten. Im Vertrieb spricht man von „Sie-Denken“ im Gegensatz zum „Ich-Denken“. Dazu sollte man z. B. als Jobsucher verstehen, wie Arbeitgeber und Headhunter im Recruiting beim sogenannten Active Sourcing vorgehen: Auf Basis eines Job Profils entsteht zunächst eine Zielfirmenliste. Sie enthält Unternehmen, in denen der geeignete Kandidat (m/w/d) arbeiten könnte. Führt die Recherche nicht zu der ausreichenden Zahl von Kontakten, wird die Longlist über die sogenannte Freitextsuche – also nach bestimmten Schlagworten, die für das Jobprofil relevant sind - in XING oder LinkedIn ausgeweitet. Es lohnt sich daher, darüber nachzudenken, unter welchen Schlagworten man als Manager oder Unternehmer gefunden werden will.

Ein Beispiel: Der veränderungswillige „Unit Manager im Industriebau“ baut in sein Profil gezielt Suchbegriffe wie „Bauingenieur“, „Bereichsleiter“, „Geschäftsführer“, „Großprojekte Industriebau“, „Personalverantwortung“ oder „Lagerhallen, Logistikzentren etc.“ ein. Auch von Vorteil ist die regelmäßige Pflege der Profilfelder „Fähigkeiten und Kenntnisse“. Hier könnte der Beispielkandidat hervorheben, dass er fit ist in „Ergebnisverantwortung“, „Projektmanagement“, „Massivbau“, „Statik“, „Akquisition“ oder „Kundengewinnung“ etc. Damit steigen seine Chancen erheblich, von suchenden Unternehmen schnell identifiziert zu werden – ganz im Gegensatz zu Kandidaten, die lediglich ihren CV auf dem Profil einstellen und hoffen, dass dann die Jobangebote nur so hereinprasseln werden.

Wer sich von der Masse abheben will, ergänzt zu den einzelnen Berufsstationen konkrete Aussagen über seine Aufgaben, Kompetenzen, Verantwortung und – herausragende Erfolge – am besten belegt mit Zahlen, Daten, Fakten. Auch außergewöhnliche Projekte, Spezialaufgaben, Sanierungs- oder Vertriebserfolge können Orientierung bieten und erleichtern suchenden Arbeitgebern, Headhuntern oder potenziellen Geschäftspartnern die rasche Einschätzung der Qualifikation und Dimension, in der der Manager Verantwortung trägt. Es erspart umgekehrt auch XING und LinkedIn Mitgliedern, auf Positionen angesprochen zu werden, über die sie bereits hinausgewachsen sind. Je präziser die Selbstdarstellung umso besser trennen sich Spreu und Weizen.

Mehrwert schaffen

Da die Business Portale XING und LinkedIn hauptsächlich als Booster für Karriere und Geschäftskontakte gedacht sind, werden sie als beliebte Plattform für User Statements und Fachartikel genutzt. Doch dieses Instrument will mit Bedacht eingesetzt werden. Je gezielter sich die Autoren mit Beiträgen auf aktuelles Business rundum MENSCHEN, MÄRKTE, MANAGEMENT beziehen und den Lesern einen echten Mehrwert bieten, umso höher steigt der Aufmerksamkeitsgrad und damit die Reputation des Schreibers als „Experte für…“.

Das gilt auch für jegliche Signale, anderen bei der Kontaktanbahnung behilflich sein zu wollen. Business lebt Kooperation und Netzwerkarbeit und sollte nicht als Einbahnstraße verstanden werden. Auch das wird von Arbeitgebern und Headhuntern beobachtet und von potenziellen Business Partnern wahrgenommen.

Wer hier dagegen seinen täglichen Frust über die Unzulänglichkeiten der Welt und seine emotionalen Befindlichkeiten zum Markte trägt, wird seinem Stellenwert als Problemlöser für die brennenden Fragen der Geschäftswelt sicher nicht gerecht. Wo der feine Unterschied zwischen ernsthaftem „Mehrwert schaffen“ und emotionalem Geschwurbel zu spüren war, wurde nach dem Betrag des Autors über den Sinn und Unsinn von Statements auf LinkedIn deutlich.

Mein Appell im Februar diesen Jahres, die Plattform doch möglichst in ihrem ursprünglichen Sinne zu nutzen, wurde von über 70.000 Usern diskutiert – mehrheitlich zwar positiv bewertet, dennoch musste der Autor auch übelste Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Selbstverständlich entgehen diese Auslassungen ebenfalls nicht der Aufmerksamkeit von Arbeitgebern, Headhuntern und Geschäftspartnern. Und – das Netz hat ein Gedächtnis wie ein Elefant!

Lasst Bilder sprechen

Blättert man die Mitgliederprofile auf den genannten Portalen durch, reichen Qualität und Aussagekraft vom Typ „Germany’ s Next Top Model“ bis hin zu Urlaubsfotos am Sonnenstrand oder Selfie des eigenen Luxuswagens in miserabler Qualität – und das selbst bei Top Managern, Consultants und Unternehmern. Ich frage Sie: Hat sich eigentlich schon jemand gefragt, welche Assoziationen das beim Betrachter auslöst, der eine wichtige Schlüsselposition besetzen will oder einen seriösen Geschäftspartner sucht?

Auch wenn der Gesetzgeber inzwischen Arbeitgeber anregt, auf Fotos zu verzichten, bleibt die Erkenntnis: Ein sympathisches Gesicht wirkt wie ein freundliches „Grüß Gott“, schafft Vertrauen und zeigt Offenheit. Wer sich als Spitzenkraft für die Führungsetage empfehlen möchte oder aber ein Business anbahnen will, sollte sich optisch professionell darstellen. Fragen wir uns einfach: Wie präsentieren wir uns bei einem Bewerbungsgespräch? Wie treten wir in der Kundenakquisition auf? Nicht nur Zahlen, Daten, Fakten sprechen Menschen an – sondern auch Bilder. Dabei entscheidet jeder selbst, wie er als Persönlichkeit optisch wahrgenommen werden will. Echte Profis lassen da auch schon mal den Profi-Fotografen ran. „You‘ll never get a second chance for the first impression“.

Die No Gos zum Schluss

„Ich bekomme täglich hunderte von Kontaktanfragen! Die kann ich nicht alle beantworten“ rühmen sich viele Spitzenkräfte und Consultants. Natürlich ist das Labsal für‘ s Ego. Aber es verpufft sehr schnell das Interesse, wenn diese Anfragen kommentarlos unbeantwortet bleiben. Ist es nicht eine Stilfrage, ein Signal des Interesses und der Wertschätzung zu beantworten, statt es einfach zu ignorieren – auch wenn im Moment kein Bedarf besteht? Könnte nicht gerade dieser Kontakt für den Empfänger zu einem späteren Zeitpunkt sehr nützlich sein? Wenn wir Business Plattformen wie LinkedIn und XING wirklich ernst nehmen, sollten wir auf die einfachsten Formen des Respekts nicht verzichten.


Autor

Albrecht von Bonin

avb Management Consulting

www.avb-consulting.de

VON BONIN + PARTNER Personalberatung

www.von-bonin.de


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