Winterwetter: Was droht, wenn ich zu spät zur Arbeit komme?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Blick aus dem Fenster zeigt: Draußen schneit es! Wie schön! Oder doch nicht? Gerade Beschäftigte, die nicht von zu Hause arbeiten können, machen Vorhersagen zu witterungsbedingt schlechten Straßenverhältnissen eher nervös. 

Sie müssen aber dennoch dafür sorgen, pünktlich bei der Arbeit zu sein. Schneefall, Schneematsch oder Glätte sind keine Entschuldigung dafür, zu spät im Büro oder in der Werkhalle zu erscheinen. Grundsätzlich ist es Sache der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wie sie zur Arbeit kommen. Sie tragen das sogenannte Wegerisiko, erklärt Alexander Bredereck, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin.

Wer aufgrund der Wetterverhältnisse nicht rechtzeitig am Arbeitsplatz ankommt, bekommt für die Zeit der Verspätung unter Umständen kein Geld. Hier gilt laut Bredereck der Grundsatz «Ohne Arbeit kein Lohn». Dafür spielt es auch keine Rolle, ob Beschäftigte rechtzeitig losgefahren sind oder nicht.

Arbeitgeber informieren, Lösungen vorschlagen

Kündigt sich schlechtes Wetter schon an und ist absehbar, dass es auf dem Arbeitsweg Verzögerungen wegen Schnee, Eis oder etwa Sturm gibt, müssen Beschäftigte auf jeden Fall ihren Arbeitgeber informieren. Im besten Fall bieten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Führungskraft bereits Lösungen an - nach Möglichkeit etwa, im Homeoffice zu arbeiten oder die verpassten Stunden nachzuarbeiten, empfiehlt der Fachanwalt.

Ob eine Verspätung bei Winterwetter oder Sturm eine Abmahnung rechtfertigt, ist immer eine Einzelfallentscheidung - denn sie setzt vorwerfbares Verhalten voraus. Immer abhängig davon, ob den Arbeitnehmer ein Verschulden an der Verspätung trifft.

Einen plötzlichen Wintereinbruch müssen Beschäftigte nicht mit allen Konsequenzen vorhersagen können. Sind die Wetterbedingungen aber schon seit Tagen wegen Glatteis oder Schnee schwierig, könne eine Abmahnung gerechtfertigt sein, wenn Arbeitnehmer wiederholt zu spät kommen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Verwertungseinrichtung Audiovision GmbH (VEA) versendet aktuell an zahlreiche Betriebe Schreiben, in denen die Lizenzierung von Urheberrechten gefordert wird. Der DEHOGA Bayern rät dringend zur rechtlichen Prüfung.

Gleitzeit, Teilzeit, Vertrauensarbeitszeit, Schichtdienst, Jobsharing oder Vier-Tage-Woche: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Die wichtigsten Arbeitszeitmodelle im Überblick.

Arbeitsverträge können unter bestimmten Voraussetzungen digital abgeschlossen werden. Doch was gilt, wenn das Arbeitsverhältnis wieder beendet werden soll? Was Beschäftigte beachten sollten.

In der stagnierenden deutschen Wirtschaft geht vielen Firmen die Luft aus. Auch im Oktober wächst die Zahl der Insolvenzen - etwa am Bau und in der Gastronomie. Experten erwarten erst 2027 Besserung.

Die durchschnittliche Vergütung der CEOs im Gastgewerbe ist trotz eines wirtschaftlich von globalen Unsicherheiten geprägten Jahres 2024 weiter gestiegen. Glenn Fogel von Booking Holdings führt die Liste weiterhin an.

Die Künstliche Intelligenz (KI) hält mit beispielloser Geschwindigkeit Einzug in alle Lebensbereiche – von Arbeit und Bildung bis hin zu Wirtschaft und Gesellschaft. Michael Buller, Vorstand des Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR), hat die Chancen und Herausforderungen dieser Entwicklung in einer umfassenden Analyse beleuchtet.

Ein Sturz auf dem Weg zur Arbeit, ein Unfall im Betrieb: Viele wissen nicht, welche Ansprüche sie in einem solchen Fall haben. Wie geht’s für Betroffene nun finanziell weiter? Fragen und Antworten.

Ein Großteil der neu gegründeten Unternehmen in Deutschland tut sich schwer, langfristig am Markt zu bestehen. Das trifft auch auf die Gastronomie zu, in der es überdurchschnittlich viele Unternehmensgründungen gibt.

Trotz des konjunkturellen Gegenwinds im Jahr 2024 stellte der Mittelstand in Deutschland eine bemerkenswerte Stabilität unter Beweis, so das KfW-Mittelstandspanels 2025. Während die Zahl der Erwerbstätigen einen neuen Höchstwert erreichte, sehen sich die Unternehmen mit Investitionszurückhaltung, strukturellen Problemen und der Sorge um den Standort Deutschland konfrontiert.

Mobilitätsapps haben sich im Alltag der Smartphone-Nutzer in Deutschland etabliert. Rund drei Viertel (76 Prozent) der Personen, die ein Smartphone besitzen, haben entsprechende Anwendungen installiert, um Routen zu planen, Fahrzeiten abzurufen, Tickets zu buchen oder Sharing-Angebote zu nutzen. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung des Digitalverbands Bitkom hervor.