Bayern startet Initiative gegen Lebensmittelverschwendung

| Gastronomie Gastronomie

Das Bayerische Ernährungsministerium und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bayern e. V.) haben in München eine neue Initiative vorgestellt, die sich gegen Lebensmittelverschwendung in der bayerischen Gastronomie richtet. Die Kampagne soll Gastronomiebetrieben praktische Werkzeuge und Tipps an die Hand geben, um weniger Lebensmittel entsorgen zu müssen.

Ernährungsministerin Michaela Kaniber betonte bei der Vorstellung: „Wir wollen, dass in bayerischen Wirtshäusern kein Essen mehr in der Tonne landen muss. Das ist ein Gewinn für alle: für die Gastwirte, für Gäste und für unsere Umwelt.“ Die Ministerin schätzt das Engagement der Gastronomen in diesem Bereich und bezeichnete die Wirtshäuser als „Herzstück bayerischer Lebensart“.

Ein Fünftel des Abfalls aus der Außer-Haus-Verpflegung

Jährlich werden in Bayern rund eine Million Tonnen Lebensmittel entsorgt, die potenziell noch verwendbar wären. Davon entfallen nach Angaben des Ministeriums 182.000 Tonnen auf die Außer-Haus-Verpflegung, was nahezu einem Fünftel entspricht. Fast die Hälfte dieser Menge wird der Gastronomie zugeschrieben.

Die Ministerin wies darauf hin, dass die Verschwendung von Lebensmitteln auch eine Ressourcenverschwendung bedeutet, da dabei Wasser, Energie und die Arbeit der Produzenten verloren gehen. Ziel der Initiative sei es, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und gleichzeitig konkrete Lösungen anzubieten.

Aufbau auf bestehendem Erfolgskonzept

Die neue Kampagne baut auf dem Programm „GenussKüche“ auf, einer Kooperation zwischen dem DEHOGA Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Dieses Programm fördert die bayerische Genusskultur durch einen umfangreichen Kriterienkatalog, der auch Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung beinhaltet.

Ende 2023 hatten bereits rund 150 Betriebe, die an „GenussKüche“ teilnehmen, erste Maßnahmen zur Reduktion von Lebensmittelabfällen umgesetzt. Die Kampagne stellt nun alle Materialien und praxistauglichen Tipps wie die Anpassung von Portionsgrößen, verbesserte Planbarkeit oder Ideen zur Resteverwertung für sämtliche bayerische Gastronomiebetriebe zur Verfügung.

DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer unterstrich die Bedeutung dieses Themas für die Branche: „Der respektvolle Umgang mit Lebensmitteln ist für die bayerische Gastronomie die Basis unserer Berufsausübung. Wir sollten alles daran setzen auch im Sinne effizienten Handelns Lebensmittel voll umfänglich verwerten zu können.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Sanierung der veganen Fastfood-Kette Swing Kitchen ist gescheitert. Nachdem die Gläubiger noch einem Sanierungsplan für die Muttergesellschaft zugestimmt hatten, konnte die zur Fortführung nötige Finanzierung nicht gesichert werden. Von dem Scheitern sind 130 Mitarbeitende an allen sieben Standorten in Österreich betroffen.

Die US-Systemgastronomiekette Five Guys steht in Deutschland vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Im siebten Jahr nach Markteintritt weist die deutsche Tochtergesellschaft Five Guys Germany GmbH erneut ein Millionenminus aus. Dies geht aus dem jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht für das Jahr 2023 hervor, über den zuerst die Rheinische Post berichtete.

Der fränkische Winzer und Sternekoch Christian Stahl verzeichnet gleich mehrere renommierte Auszeichnungen und steigt im aktuellen HENRIS Weinguide mit vier Trauben in die nationale Spitze der deutschen Weingüter auf.

Die Schwarzwaldstube in der Baiersbronner Traube Tonbach ist im Ranking von La Liste 2026 erneut an die Weltspitze gewählt worden. Das Gourmetrestaurant, unter der Leitung von Küchenchef Torsten Michel, belegt in der Weltrangliste abermals den geteilten Platz 1. Alle deutschen Restaurants und die komplette Liste bei Tageskarte.

Das Dortmunder Sternerestaurant „The Stage“ wird seinen Betrieb zum 28. März 2026 einstellen. Das Lokal in Dortmund-Hombruch wird damit nach fünf Jahren, seit seiner Gründung im Jahr 2021, die bisherige kulinarische Reise beenden, um sich auf neue Projekte zu konzentrieren.

Der Restaurantbesuch wird 2026 bewusster als besonderes Erlebnis und Ort der sozialen Verbundenheit betrachtet. Neue Daten von OpenTable zeigen, wie sich die Präferenzen der deutschen Gäste in Buchungszahlen und Ausgabeverhalten widerspiegeln.

Der Guide Michelin Italien 2026 hat die neue Auswahl in Parma präsentiert, wobei insgesamt 25 Neuzugänge in den Sternekategorien ausgezeichnet wurden. Die diesjährige Ausgabe zeichnet ein neues Haus mit drei Michelin Sternen aus. Zugleich konnte Südtirol seine Position in der Spitzengastronomie festigen und zählt zwei neue Restaurants mit einem Stern.

Die Burger-Kette Jim Block ist nach Rostock zurückgekehrt und hat ihr zwölftes Restaurant in Deutschland eröffnet. Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,3 Millionen Euro wurde das erste Jim Block-Lokal in Mecklenburg-Vorpommern am Freitag eröffnet. Das Unternehmen gehört zur Block-Gruppe, zu der auch das Steak-Restaurant Block House zählt.

Bei der offiziellen Zeremonie des Michelin Guide Northeast Cities 2025 wurden in der US-Stadt Philadelphia erstmals Restaurants ausgezeichnet. Drei Betriebe erhielten je einen Michelin-Stern, ein weiteres Restaurant wurde mit dem Grünen Stern für Nachhaltigkeit geehrt.

Die Stadtverwaltung von Florenz wird ab dem kommenden Jahr neue und deutlich strengere Regelungen für die Außengastronomie im historischen Zentrum einführen. In 50 Straßen der Altstadt wird diese komplett untersagt.