Bis zu 15 Euro für ein Krabbenbrötchen

| Gastronomie Gastronomie

Wer Krabbenbrötchen essen möchte, muss tief in die Tasche greifen, selbst an den Küsten. In einigen Orten werden zweistellige Preise aufgerufen, an anderen werden Krabbenbrötchen zum Tagespreis angeboten. Der Erzeugerpreis für ein Kilogramm Krabben mit Schale beträgt derzeit 12 bis 13 Euro, wie die Sprecherin des Fisch-Informationszentrums in Hamburg, Julia St.-Böthig, sagte. Das ist über ein Drittel mehr als im Durchschnitt des vergangenen Jahres.

Krabbenbrötchen könnten noch teurer werden

«Was am Ende im Verkauf aufgerufen wird, ist abhängig von den weiteren Verarbeitungs- und Vertriebswegen», sagte St.-Böthig. Ein Fischbistro in Flensburg etwa verkauft die Krabbenbrötchen zum Tagespreis, wie an einer Preistafel zu sehen ist. Ein Fischgeschäft im schleswig-holsteinischen Büsum bietet die Krabbenbrötchen für 8,50 Euro an. 

Im Bistro «Brücke 10» an den Landungsbrücken in Hamburg kosten die Krabbenbrötchen sogar 15 Euro. «Wir bekommen nur die Hälfte der Lieferungen, die wir bestellen», sagte ein Mitarbeiter des Bistros. «Solange es nicht mehr Krabben gibt, werden die Krabbenbrötchen wahrscheinlich noch teurer.»

Zwar gibt es auch in Mecklenburg-Vorpommern Krabbenbrötchen zu kaufen, verbreiteter ist dort aber das Fischbrötchen mit Matjes oder Bismarckhering. Preissteigerungen gibt es hier laut Verkäufern kaum: In Rostock und auf Rügen gibt es das Fischbrötchen ab 4,50 Euro, in Stralsund für 5 Euro. 

Lager sind leer

Krabben sind ein saisonales Produkt, das mitunter starken Schwankungen unterworfen ist. «In den Wintermonaten werden traditionell die meisten Krabben gefangen», sagte St.-Böthig vom Fisch-Informationszentrum. Vergangenen Winter seien die Fänge jedoch zurückgegangen, was auch an der explosionsartigen Vermehrung des Wittlings liege. Das ist ein kleiner Verwandter des Kabeljaus und ein natürlicher Fressfeind der Krabbe. 

«Auch der Wittling mag die Krabbe», sagte der Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer, Kai-Arne Schmidt. Dadurch seien die Lager jetzt leer. 

Wissenschaftliche Erkenntnisse deuteten zudem darauf hin, dass der zunehmende Ausbau von Windparks und Stromkabel in der Nordsee auch einen Einfluss auf die Krabbenbestände haben könnte, sagte St.-Böthig. Das sei allerdings noch nicht ausreichend erforscht.

Bereits 2024 waren Krabben knapp

Bereits im vergangenen Jahr haben einige Restaurants und Fischbuden Krabben von der Karte gestrichen oder hohe Preise verlangt. Seit ein paar Jahren landen immer weniger Krabben in den Netzen. Von 2003 bis 2014 konnten die Fischer den Angaben zufolge pro Jahr fünfstellige Fangmengen abliefern, meist zwischen 11.000 und 14.000 Tonnen. Seit 2015 sind es – mit Ausnahme von 2018 – nur noch vierstellige Zahlen, im Schnitt um die 7.000 Tonnen. 

Die niedersächsische und schleswig-holsteinische Flotte der Krabbenfischer wird nach Angaben der Erzeugergemeinschaft deshalb kleiner. «Immer mehr Kapitäne können nicht mehr von ihrer Arbeit leben.» (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Aktuelle Daten von OpenTable beleuchten die Entwicklungen der deutschen Gastronomiebranche im kommenden Jahr. Im Mittelpunkt stehen der Wunsch nach gemeinsamen Erlebnissen, die Bereitschaft für Spontanität und ein anhaltendes Wachstum bei speziellen Anlässen.

Der Harzer Kreistag hat einstimmig über die Vergabe der Bewirtschaftung von Hotel und Gastronomie auf dem Brocken entschieden. Demnach ist Landrat Thomas Balcerowski (CDU) beauftragt, mit einem Göttinger Restaurantketten-Betreiber über einen Gewerbepachtvertrag zu verhandeln, teilte ein Landkreissprecher am Abend mit. 

Reserviert und dann einfach weg? Für Gastronomen sind unentschuldigte "No-Shows" mehr als nur eine Lappalie – sie bedeuten massive Umsatzeinbußen und weniger Trinkgeld für das Personal. Eine Umfrage zeigt, wie weit verbreitet das Problem ist und welche drastischen Maßnahmen Gastwirte jetzt ergreifen.

Steigende Kosten, erhöhte Komplexität und ein sich wandelndes Gästeverhalten setzen deutsche Cafés zunehmend unter Druck. Ein neuer Business-Guide von SumUp zeigt die notwendigen Strukturen für wirtschaftliche Stabilität im Jahr 2026.

Ein ungewöhnliches Diebesgut lockt in Deutschland kriminelle Banden an - geschädigt werden vor allem Entsorger. Die Verbrecher haben es laut dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) auf alte Speisefette und Öle aus Restaurants abgesehen. 

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Wegen seiner vielen Altstadt-Kneipen rühmt sich Düsseldorf als «längste Theke der Welt». Statistisch belegt ist zumindest ein Spitzenplatz in der NRW-Gastronomie. Wie schneidet der Rivale in Köln ab?

Die Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2025 stehen fest. Bei der fünften Verleihung in Hamburg wurden am 26. November die besten Kochbücher in 35 Kategorien ausgezeichnet. Dabei dominierten mehrere Sterneköche die Fachjurys, während eine Content Creatorin als beste Newcomerin geehrt wurde.