Brewdog schließt zehn Pubs in Großbritannien

| Gastronomie Gastronomie

Der schottische Craft-Bier-Gigant Brewdog wird zehn seiner Pubs in Großbritannien schließen, darunter auch seine Flagship-Filiale in Aberdeen. Die Schließungen, von denen einige "innerhalb weniger Tage" erfolgen sollen, wurden von der Gewerkschaft Unite scharf kritisiert. Brewdog begründet den Schritt mit "anhaltenden Branchenherausforderungen". Brewdog betreibt auch Pubs in Deutschland.

Steigende Kosten und wirtschaftlicher Druck

Ein Sprecher von Brewdog bezeichnete die Entscheidung als "schwierig" und führte sie auf "anhaltende Branchenherausforderungen" zurück. Dazu gehörten "steigende Kosten, erhöhte Regulierung und wirtschaftlicher Druck". Der Sprecher erklärte: "Trotz unserer größten Bemühungen und der harten Arbeit unserer Teams war es einfach nicht möglich, diese Bars kommerziell tragfähig zu machen." Es handle sich nicht nur um eine Reaktion auf den schwierigen britischen Gastronomiemarkt, sondern um eine "proaktive Entscheidung, den Fokus der Bar-Sparte für langfristiges und profitables Wachstum neu zu definieren."

Obwohl einige der betroffenen Standorte "in die Geschichte" des Unternehmens eingewoben seien, gäbe es laut Brewdog "keine realistische Aussicht, diese Standorte kommerziell tragfähig zu machen."

Betroffene Standorte in Großbritannien

Die von den Schließungen betroffenen Bars befinden sich in:

  • Aberdeen (Flagship, Gallowgate)
  • Brighton
  • Dundee
  • Leeds North Street
  • London Camden
  • London Shepherds Bush
  • London Shoreditch
  • Oxford
  • Sheffield
  • York

Insgesamt betreibt Brewdog 71 Bars in Großbritannien, davon 17 in Schottland.

Kritik von Seiten der Gewerkschaft Unite Bryan Simpson, nationaler Leiter für Gastgewerbe bei Unite, äußerte scharfe Kritik an der Vorgehensweise des Unternehmens: "Dass Brewdog loyalen Mitarbeitern weniger als vier Tage vor der Schließung ihres Arbeitsplatzes kündigt, ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern potenziell rechtswidrig." Er fügte hinzu: "Dies ist ein weiteres Beispiel für ein Unternehmen, das nicht die geringste Rücksicht auf grundlegendes Arbeitsrecht geschweige denn auf das Wohlergehen seiner Mitarbeiter nimmt." Unite unterstütze derzeit seine Mitglieder an den zehn Standorten, um die Entlassungen kollektiv anzufechten, und rief Betroffene dazu auf, sich für rechtliche Unterstützung zu melden.

Brewdog gab an, dass ein 14-tägiger Konsultationsprozess für alle vom Personalabbau betroffenen Mitarbeiter durchgeführt werde. Die genaue Anzahl der betroffenen Mitarbeiter wollte das Unternehmen gegenüber BBC Scotland News nicht bekannt geben, betonte jedoch, dass der Fokus auf der Umverteilung liege.

Brewdog – Vom Start-up zum globalen Akteur Brewdog wurde 2007 von den Fischern James Watt und Martin Dickie in Fraserburgh, Aberdeenshire, gegründet. Das Unternehmen ist bekannt für seine Craft-Biere und IPAs und verfügt über Brauereien und Pubs weltweit. Im Geschäftsjahr 2022-23 stieg der Umsatz des Unternehmens auf 321,2 Millionen Pfund. Nach einigen Jahren, in denen das Unternehmen Schwierigkeiten hatte, Gewinne zu erzielen, wurde 2024 die Rückkehr zur Profitabilität gemeldet. Im Jahr 2023 expandierte das Unternehmen zudem durch ein Joint Venture mit dem US-amerikanischen Braugiganten Budweiser in den chinesischen Markt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Landesweit streiken Beschäftigte der Kaffeehauskette in den USA. Nach Vorwürfen zu Verstößen gegen Arbeitszeitgesetze einigt sich der Konzern nun auf eine Entschädigung in New York.

Die IHG-Marke Kimpton hat ihren jährlichen "Culinary + Cocktail Trend Forecast" für 2026 veröffentlicht. Darin skizzieren kulinarische Experten und Mixologen die wichtigsten Entwicklungen, die die Gastronomieszene im kommenden Jahr prägen sollen.

Am 24. November 2025 nahmen die Technische Universität Dresden und die SLUB Dresden fünf weitere herausragende Kreationen der Kochkunst in das Deutsche Archiv der Kulinarik auf. Die umfassenden Dokumentationen dieser Gerichte wurden von dem Gourmetkritiker Jürgen Dollase erstellt und übergeben.

Die Gastronomie steht vor einer große Transformation. Anpassung an den Klimawandel, Fachkräfteknappheit, Digitalisierung und Automatisierung sorgen dafür, dass neue Technologien in die Küchen einziehen, Ressourcen geschont und weniger Menschen benötigt werden. Fünf Planer des FCSI sprechen über ihre Visionen und Erwartungen für die Küche der Zukunft. 

Wegen seiner vielen Altstadt-Kneipen rühmt sich Düsseldorf als «längste Theke der Welt». Statistisch belegt ist zumindest ein Spitzenplatz in der NRW-Gastronomie. Wie schneidet der Rivale in Köln ab?

Die Gewinner des Deutschen Kochbuchpreises 2025 stehen fest. Bei der fünften Verleihung in Hamburg wurden am 26. November die besten Kochbücher in 35 Kategorien ausgezeichnet. Dabei dominierten mehrere Sterneköche die Fachjurys, während eine Content Creatorin als beste Newcomerin geehrt wurde.

Die Jubiläumssaison des WinterVarieté by Tristan Brandt in Heidelberg startete mit Standing Ovations. Die Spielzeit wurde bis Januar 2026 verlängert. Das Format kombiniert internationale Akrobatik-Darbietungen mit einem 3-Gänge-Menü.

Kochroboter halten in Supermärkten, Krankenhäusern und Kasernen Einzug. Was die Start-ups Circus Group und Goodbytz antreibt - und wie Verbände und Arbeitnehmervertreter reagieren.

​​​​​​​Das Restaurant Sühring, mit seiner Fine-Dining-Interpretation der deutschen Küche, erhält drei Michelin-Sterne. Das Lokal der Berliner Zwillingsköche Thomas und Mathias Sühring ist damit nach dem Sorn das zweite Restaurant in Thailand, das diese Top-Auszeichnung führen kann.

Das Fast-Casual-Konzept Ciao Bella erweitert seine Präsenz in München. Am 12. Dezember 2025 eröffnet der italienische Anbieter einen neuen Flagship-Standort im Tal 16. Das Restaurant soll nach Angaben des Unternehmens das weiterentwickelte Markenerlebnis der kommenden Jahre erstmals in dieser prägnanten Form präsentieren.