Corn Dogs – Kommen in diesem Jahr die Würstchen am Stiel groß raus?

| Gastronomie Gastronomie

Snacks am Stiel sehen appetitlich aus und sind unkompliziert zu essen. Warum also statt Eis, Cake Pops oder Käsewürfeln nicht auch mal Würstchen, Gemüse oder Shrimps aufspießen? Ganz anders als etwa bei einem Döner - wer hat nicht schon auf offener Straße mit den übervollen Brottaschen gekämpft - ist bei den teigummantelten Corn Dogs unfallfreier Genuss garantiert.

«Corn Dogs sind in Amerika seit Jahrzehnten ein beliebter Fast-Food-Klassiker», sagt Küchenmeisterin und Kochbuchtautorin Joana Gimbutyte. Nun werden sie auch in Europa immer beliebter. So sei in Wien vor dem vermutlich ersten Lokal, das Corn Dogs anbot, ein echter Hype mit langen Warteschlangen entstanden, erzählt Gimbutyte, die sich in ihrem jüngsten Buch des Themas annimmt.

Und auch im Streetfood-Mekka Berlin preist die als «Foodie-Traum» beschriebene Markthalle Pfefferberg im Januar 2022 das Angebot der «Corndog Ninjas» als «eine ganz neue Erfahrung» an.

Corn Dogs - Super-Bowl-Snack im Maisteigmantel

Was genau sind nun also Corn Dogs? Der Klassiker seien Würstchen, zum Beispiel Hot-Dog-Würstchen, in einer Maisteighülle (engl. corn = Mais), die in heißem Fett goldgelb ausgebacken werden, erläutert Foodbloggerin Christine Kuhlmann. Traditionell gibt es Senf und Ketchup zu den Corn Dogs. «Aber es schmecken auch Honig-Senf-Dip, Majo, Ranch Dressing oder BBQ-Sauce», sagt Kuhlmann, die sich in ihrem Blog und auf ihrem YouTube-Kanal mit amerikanischer Küche beschäftigt.

In den USA seien Corn Dogs ein beliebter Snack auf Volksfesten und Partys aller Art, erzählt die Expertin. Außerdem würden sie gern als Super-Bowl-Snack serviert und auch als klassisches Streetfood angeboten. Das Grundrezept für den Teig besteht aus Mais- und Weizenmehl, Backpulver, Öl, Pfeffer, Salz, Eiern und Buttermilch. Die Würstchen werden zunächst mit etwas Mehl bestäubt, damit der Teig besser haftet, aufgespießt und dann mit einer Drehbewegung im Teig gewendet.

Das gehe besonders gut, wenn der Teig in ein hohes Gefäß gefüllt wird, in das die Spieße einfach eingetaucht werden können, rät Kuhlmann. Anschließend werden die Corn Dogs im heißem Fett ausgebacken.

Corn Dogs - Wasabiteig und Pommes-Panade - Vielfalt aus aller Welt

Zum klassischen Rezept gibt es unzählige Varianten: vegan mit Gemüse, feurig scharf mit Jalapeños, Veggie-Dogs mit Shrimps oder Cheddar anstatt Würstchen. Auch Joana Gimbutyte hat sich für ihr Buch «Corn Dogs» zahlreiche Variationen einfallen lassen. Zu ihren Kreationen gehören «Nürnberger Dogs im Zwiebelteig», «Mozzarella Dogs im Semmelbröselteig», «Chorizo Dogs im Vollkornteig», «Tofu Dogs im Wasabiteig» oder auch «Obst Dogs im Dinkelteig» und «Kaiser Dogs im Schmarrenteig».

Aber nicht nur Amerika kann den Snack am Spieß für sich reklamieren. Auch in Südkorea hat sich ein ähnlicher Trend entwickelt. Die sogenannten Korean Corn Dogs oder Kor Dogs sind oft mit Hefeteig ummantelt. Außerdem werden sie auch in herzhaften Versionen zum Schluss häufig mit Zucker bestreut, wie Gimbutyte erzählt. Eine weitere Spezialität ist, dass in den Teig eine Zutat mit Biss wie zum Beispiel vorgekochte Kartoffelwürfelchen kommt.

Gimbutyte wickelt für Ihre «Kor Dogs» Frankfurter Würstchen zunächst in dünn ausgerolltes, mit Senf bestrichenes und mit Käse und Bauchspeck belegtes Tramezzini-Brot. Die Dogs werden dann in Maisteig gewendet und in Pommes-Würfeln gewälzt. Zu den ausgebackenen «Kor Dogs» serviert die Küchenmeisterin einen selbst gemachten Zwiebel-Gurken-Senf.

Corn Dogs - Teig und Temperatur - darauf kommt es an

Entscheidend für das Gelingen von Corn Dogs sind die Konsistenz des Teigs und die Temperatur des Frittierfetts. Der Teig muss zähflüssig, fast breiartig sein, damit er gut haftet. Wenn der erste Versuch nicht optimal klappt, kann einfach ausgebessert werden. Den Teig mit etwas Flüssigkeit zu verdünnen oder mit Mehl anzudicken, sei kein Problem, sagt Gimbutyte.

Die Temperatur des Fetts sollte beim Frittieren zwischen 160 und 180 Grad liegen, damit die Corn Dogs außen schön knusprig und innen gar sind. Der Topf, in dem frittiert wird, muss so groß sein, dass die Snacks inklusive Spieß liegend darin Platz finden. Als Spieße empfiehlt Gimbutyte Holzstäbchen, da Metall zu heiß wird. Je nach Rezept sind auch Zitronengrasstängel eine geschmackvolle Alternative.

Es geht auch ohne Frittieren

Wer Gefallen an dem trendigen Fingerfood findet, für den lohnt sich auch die Anschaffung eines Corn Dog Makers. Er funktioniert ähnlich wie ein Waffeleisen und ist ab circa 25 Euro zu haben. Gimbutyte rät, den Teig, der etwas dünnflüssiger sein muss als für das Ausbacken in der Pfanne oder Fritteuse, mit einem Spritzbeutel in den Corn Dog Maker zu füllen. Die aufgespießten Leckereien werden dann im Teig gedreht, bevor das Gerät zugeklappt.

Ganz ohne Frittieren kommen auch Kuhlmanns «Corn Dog Muffins» aus. Dafür füllt sie Maisteig in Muffinförmchen und steckt ein auf die entsprechende Größe zugeschnittenes Stück Wurst in die Mitte. Der Würstchen-Snack wird dann im 180 Grad heißen Backofen gebacken. Wie alle anderen Muffins schmecken auch die «Corn Dog Muffins» warm und kalt gut. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Hotel Louis C. Jacob an der Hamburger Elbchaussee veranstaltete erneut seine Big-Bottle-Küchenparty. Im Fokus standen in diesem Jahr die ehemaligen Wegbegleiter von Küchenchef Thomas Martin.

Die Hauptstadt hat ihre gastronomischen Aushängeschilder für das Jahr 2025 gekürt. Bei der Ehrung der Berliner Meisterköche 2025 wurden herausragende Persönlichkeiten und Konzepte ausgezeichnet. Der Hauptpreis, die Auszeichnung „Berliner Meisterkoch 2025“, ging an Nicholas Hahn vom Cookies Cream, dem ersten vegetarischen Sternerestaurant Berlins.

Nach fast 50 Jahren an der Spitze der Düsseldorfer Spitzengastronomie endet die Ära des Sterne-Restaurants „Im Schiffchen“. Küchenchef Jean-Claude Bourgueil (78) reduziert sein Engagement. Das Gasthaus wurde an einen Käufer übergeben, bei dem Bourgueil künftig angestellt sein wird. „Im Schiffchen“ soll zukünftig kein Sternerestaurant mehr sein“, so Bourgueil.

Am Samstag wurde in Konstanz der Leaders Club Award 2025 verliehen. Die Senns.Bar&Foodlounge aus Salzburg gewann die Goldene Palme, die Kneipe 80 und das Bergson Kunstkraftwerk, beide aus München, erhielten Silber beziehungsweise Bronze.

Die Non-Profit-Initiative Greentable e.V. hat einen neuen Leitfaden präsentiert, der Gastronomiebetrieben konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bietet. Die Publikation mit dem Titel „Genuss mit Verantwortung – 12 Ziele für eine nachhaltige Gastronomie“ zeigen, wie nachhaltiges Handeln im Betriebsalltag verankert werden kann.

In Berlin startet heute die Cocktail Week. Drei Barkeeper und eine Barkeeperin sprechen über aktuelle Trends und warum der Aperol Spritz ein Dauerbrenner ist.

Die China-Restaurant-Kette XIAO hat einen neuen Standort in Hürth, nahe Köln, eröffnet. Das Restaurant erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über knapp 400 Sitzplätze im Innenbereich.

Ein alkoholfreies Getränk darf nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs nicht unter der Bezeichnung «Gin» vermarktet werden. Das Gericht stellte fest, dass die Bezeichnung nach EU-Recht ausschließlich bestimmten Spirituosen vorbehalten sei.

In München hat der "Yours – Club of Wine" seine Türen geöffnet und etabliert einen Ort, der Wein, Genuss und Kultur verbinden soll. Das Konzept basiert auf einer exklusiven Mitgliedschaft, die Zugang zu den Clubräumen, einem kuratierten Weinprogramm und Veranstaltungen ermöglicht.

Das Kalle Neukölln in Berlin erweitert sein Angebot deutlich. Ein Highlight ist die Eröffnung des Rooftop-Restaurants The Dawn im April 2026. Es ist eine der mehreren Neuerungen, zu denen auch eine Music Hall und ein ganzjährig nutzbarer Dach-Pool gehören. Der Vermietungsstand des revitalisierten ehemaligen Kaufhauses liegt bei rund 90 Prozent.